Goslar. Die Bündnis90/Die Grünen – Politikerin Viola von Cramon-Taubadel ist bereits das zweite Mal zu Besuch in der BBS Baßgeige. Sie stellt sich den Fragen der 11. Klasse des Gymnasiums und überrascht einige mit ihren ehrlichen Antworten.
Die Schülerinnen und Schüler Friederike Herbst, Leon Breuers, Levin Meyer und Jasmin Braun haben die Rolle der Moderatoren übernommen und beginnen mit einem Thema, das viele Jugendliche interessiert.
Um in die Schule oder zu Freunden zu kommen, fahren viele Jugendliche der BBS nicht mehr mit dem Bus, sondern haben ein eigenes Auto oder ein Mofa. Bei den derzeitigen Spritpreisen überlegen sich manche Schülerinnen und Schüler jedoch zweimal, ob sie den Motor starten. Daher wollen sie von der Europa-Abgeordneten wissen, ob es noch Hoffnung für günstigere Benzin- und Dieselpreise gibt. Die Antwort darauf ist für den ein oder anderen jedoch sehr ernüchternd. Laut von Cramon-Traubadel müssen sich die Jugendlichen an die Preise gewöhnen und versuchen ihre Mobilität umzustellen. Sie sagt: „Wir müssen wegkommen von dem Gedanken, dass Spritpreise runtergehen und überlegen, wie Mobilität umgestaltet werden kann.“ Als sehr gute Alternative zum Mofa nennt die Abgeordnete beispielsweise das Lastenfahrrad. Sie selbst hat eins und kommt damit sehr gut klar. Die Begeisterung einiger Jugendlichen hält sich bei diesem Vorschlag allerdings in Grenzen.
Ein Thema, welches auch gleich zur Diskussion anregt, ist die Frage, ob es sinnvoll ist Cannabis in Zukunft zu entkriminalisieren. Von Cramon-Traubadel ist sehr entspannt bei diesem Thema. „Es riecht gut und ist gut für den Garten“, sagt die Grünen Politikerin.
Sie ist der Meinung, dass in Zukunft ein vernünftiges Gesetz zur Legalisierung von Cannabis nötig ist.
„Wenn Alkohol legal ist, sollte es Cannabis auch sein“, sagt von Cramon-Taubadel. Dennoch möchte sie vor dem Konsum warnen und nicht dazu aufrufen sich zu bekiffen. Cannabis ist eine Droge. Daher muss, auch wenn eine Legalisierung zustande kommt, verantwortungsbewusst mit der Dosierung und dem Konsum umgegangen erden.
Sie erzählt den Schülerinnen und Schülern von ihren Erfahrungen mit Cannabis. Die Europa-Abgeordnete ist während ihres Studiums mit der Droge ganz schön abgestürzt. Eine Schülerin aus dem Publikum äußert daraufhin ihre Bedenken und fragt von Cramon-Traubadel, warum sie für eine Legalisierung ist, obwohl der Konsum dem Körper erheblich schaden kann.
Die Politikerin stellt klar: „Cannabis sollte nicht einfach freigegeben werden, aber entkriminalisiert.“ Auch weißt sie darauf hin, dass viele Mediziner einer Legalisierung noch sehr kritisch gegenüberstehen.
Ein großes und wichtiges Thema für die Jugendlichen ist der Klimaschutz. Das zeigt nicht nur die Organisation „Fridays for Future“, sondern auch die konkrete Frage der Schülerinnen und Schüler an die Grünen Politikerin, sowie ihre damit verbundenen Bedenken. Sie möchten wissen, wie realistisch es ist, dass Europa bis 2050 klimaneutral wird. Doch eigentlich ist den Schülerinnen und Schülern dieses Ziel bereits zu spät. Denn zu diesem Zeitpunkt sind sie bereits Mitte 40.
Von Cramon-Traubadel betont, dass es längst überfällig ist, Ziele und Maßnahmen zum Thema Klimaneutralität zu setzen. Es ist wichtig, dass Mitgliedsstaaten anfangen zusammenzuarbeiten. Auch die Forderungen der Organisation „Fridays for Future“ ist bei den Politikerinnen und Politikern laut der Europa-Abgeordneten sehr präsent: Nämlich den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2030 zu realisieren. Doch aus allen drei Fossilenergieträgern gleichzeitig auszusteigen hält von Cramon-Traubadel für nicht machbar.