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Nach dem Fest wird abgeschmückt

Kreiswirtschaftsbetriebe starten Sammlung von Weihnachtsbäumen

Schmuckloses Ende: Die Kreiswirtschaftsbetriebe sammeln die Weihnachtsbäume in Sperrmüllfahrzeugen. Die ersten Touren beginnen am Montag.

Schmuckloses Ende: Die Kreiswirtschaftsbetriebe sammeln die Weihnachtsbäume in Sperrmüllfahrzeugen. Die ersten Touren beginnen am Montag. Foto: Fricke

Ob der Weihnachtsbaum direkt nach dem Fest, zu den Heiligen Drei Königen am 6. Januar oder erst später entsorgt wird, ist eine Frage, die individuell entschieden wird. Am Montag beginnt derweil die Sammlung durch die Kreiswirtschaftsbetriebe.

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Von Oliver Stade
Samstag, 04.01.2025, 04:00 Uhr

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Goslar/Harz. In vielen Wohnzimmern stehen sie in diesen Tagen noch, die festlich hergerichteten Weihnachtsbäume. Wann sie abgeschmückt werden, ist Geschmacks- und Glaubenssache. Nächste Woche starten die Kreiswirtschaftsbetriebe (KWB) Goslar währenddessen mit ihrer Weihnachtsbaum-Sammlung. Am Ende landen die Fichten auf dem Kompost.

Es gibt Menschen, denen kann es nicht schnell genug gehen, sich vom Weihnachtsbaum zu trennen, nach dem Fest ist Schluss. Andere lassen ihn bis Silvester stehen. Viele Menschen warten aber bis zu den Heiligen Drei Königen am 6. Januar, bevor der Weihnachtsbaum aus dem Haus verschwindet.

Bis zum 2. Februar

Immerhin 25 Prozent der von der Statistik-Online-Plattform Statista befragten Menschen gaben bei einer Befragung zwischen Ende Oktober und Anfang November 2024 an, sich erst am 6. Januar trennen zu wollen. 28 Prozent wollten dies bereits während der Feiertage erledigt haben. Die meisten aber, 33 Prozent, gaben als Zeitpunkt „nach dem 6. Januar“ an. In manchen Haushalten bleibt der Weihnachtsbaum sogar bis zum 2. Februar stehen. Eine Tradition, die ihren Ursprung im katholischen Glauben hat. Nach dem Kirchenkalender endete die Weihnachtszeit erst zu Mariä Lichtmess am 2. Februar, dem vierzigsten Tag der Weihnachtszeit.

Zehn Abfuhrtage

Bis dahin haben die Kreiswirtschaftsbetriebe (KWB) ihre Weihnachtsbaum-Sammlung allerdings bereits beendet. Mitarbeiter des Unternehmens sind von Montag, 6. Januar, bis Freitag, 17. Januar, an zehn Abfuhrtagen mit Sperrmüll-Sammelfahrzeugen unterwegs, um die Weihnachtsbäume im Rahmen der üblichen Touren abzuholen. Die genauen Termine sind im Abfallkalender zu finden, den es in diesem Jahr auch als App für das Handy gibt.

Die Bäume sollen so abgeschmückt und zerkleinert werden, dass Äste und Stamm nicht länger als einen Meter sind und neben den Restmüllbehälter gelegt werden. Wird der zerkleinerte Baum gebündelt, soll darauf geachtet werden, dass als Band „natürliches Material“ verwendet wird, teilen die KWB mit.

Wer seinen Baum also länger als bis zum 17. Januar stehen lässt, muss sich selbst um die Entsorgung kümmern und ihn in eine der Entsorgungsanlagen nach Harlingerode, Clausthal-Zellerfeld oder Bornhausen bringen, wenn er den ordnungsgemäßen Weg geht. Haushalte mit Biotonne können den Baum auch zerkleinern und in der Tonne für Grünschnitt entsorgen. Allerdings hat die Biokompostanlage der KWB mit den Stämmen Probleme, die am unteren Ende massiver werden.

Freude am Licht

Noch stehen in vielen Wohnzimmern die festlich geschmückten Weihnachtsbäume. Bald werden sie abgeschmückt und entsorgt.

Noch stehen in vielen Wohnzimmern die festlich geschmückten Weihnachtsbäume. Bald werden sie abgeschmückt und entsorgt. Foto: Privat

Die KWB haben die Weihnachtsbaum-Sammlung vor einigen Jahren umgestellt: Früher gab es in Wohngebieten zentrale Sammelplätze, zu denen die Bäume gebracht werden konnten. Wenn die Touren beendet waren, wurden an den Plätzen dennoch verspätet Bäume abgelegt. Solche „wilden Entsorgungen“ gibt es laut KWB-Geschäftsführer Thomas Ebert heute nicht mehr, weil sie abgeholt werden.

Wohin geht die Reise für die Weihnachtsbäume nach der Sammlung? Die KWB fahren die Weihnachtsbäume zunächst in ihre Entsorgungsanlage „Im Heiligenholze“ in Harlingerode. Von dort werden sie zu einem Verwerter gebracht. Der Auftrag dazu wird Jahr für Jahr neu ausgeschrieben und vergeben. Im vorigen Jahr hatte der Braunschweiger Entsorger Alba den Zuschlag bekommen, die Bäume kamen in eine Biomasseanlage. In diesem Jahr geht die Reise der Fichten weiter nach Heudeber in der Gemeinde Nordharz im Harzkreis. Die Firma Harz-Humus Recycling verwertet die Bäume zusammen mit Grünschnitt zu Dünger für die Landwirtschaft, berichtet Betriebsleiter Conrad Meyer. Der handelt in der Weihnachtsbaumfrage im eigenen Haushalt übrigens pragmatisch. Das gute Stück hätte schon verschwunden sein sollen. Aber der Nachwuchs im Haus, noch nicht mal ein Jahr alt, habe so eine Freude an der Lichterkette im Fichtengrün, dass der Baum noch einige Tage länger Feststimmung verbreiten darf.

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