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Familie bittet um Hinweise

Familienforschung führt von Rheine im Münsterland bis nach Goslar

Die Vorfahrensuche führt die Familie bis nach Goslar.

Die Vorfahrensuche führt die Familie bis nach Goslar. Foto: Schlimme

Eine uneheliche Halbschwester, eine Geschichte die bis in den Krieg zurückführt und eine erfolglose Suche. Das Vorhaben eines Mannes aus Rheine im Münsterland die unbekannte Halbschwester seiner Oma zu finden, führt ihn bis nach Goslar.

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Von Hanna Schlimme
Mittwoch, 12.06.2024, 16:00 Uhr

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Goslar/Rheine. Krieg, Vertreibung und eine uneheliche Tochter. Im Jahr 2020 beginnt Tim Lübke aus Rheine im Münsterland mit der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte, die den Sozialarbeiter nun bis nach Goslar führt. Im vergangenen Jahr erhält er Unterlagen seines verstorbenen Urgroßvaters – darin enthalten: Briefe des Jugendamtes aus dem Landkreis Goslar aus denen hervor geht, dass sein Ur-Opa eine uneheliche Tochter hat. Die Familie versucht nun, die Frau zu finden und bittet die Menschen aus der Region um Hinweise.

Die Geschichte der Familie beginnt mit Lübkes Urgroßvater, Franz Hornig, der im Dezember 1907 in Gläsendorf (Schlesien) geboren wurde. Hornig heiratete 1935 Maria Hötzel in Thanndorf in Schlesien. Zwei Jahre später im August 1936 kam dann die erste gemeinsame Tochter Elisabeth Anna zur Welt, diese verstarb 2010. 1943 wurde die zweite Tochter und Lübkes Großmutter, Maria Margarethe, geboren.

Ein Foto des jungen Franz Hornig, dessen Tochter im Landkreis Goslar gelebt haben soll.

Ein Foto des jungen Franz Hornig, dessen Tochter im Landkreis Goslar gelebt haben soll. Foto: Privat

Der zweite Weltkrieg brachte einen Schnitt in das Familienglück. Während Hornig an der Front kämpfte, lebten seine Frau und Töchter weiter in Schlesien, bis sie 1945/46 vertrieben wurden und in einem Lager in Gütersloh unterkamen. Von dort wurden sie nach Ochtrup im Münsterland weitergeleitet. Hornig befand sich währenddessen in Kriegsgefangenschaft in Wiesbaden. Als er schließlich zu der Familie zurückkehrte, war er vom Krieg gezeichnet.

Der Start im neuen Dorf war schwierig. Franz und Maria lebten bis zu ihrem Tod in Ochtrup. Erst in einer Wohnung im katholischen Pfarrhaus, später in einer kleinen Wohnung und zuletzt in einem Pflegeheim. Hornig starb am 10. März 1986.

Lübkes Entdeckung 2020: Aus den Unterlagen des Verstorbenen geht hervor, dass er am 21. Dezember 1941 eine weitere, uneheliche, Tochter bekommen hatte. Lübkes Großmutter sei anfangs schockiert über das uneheliche Kind ihres Vaters gewesen. Trotzdem würde sie der Verbleib ihrer Halbschwester sehr interessieren, weshalb ihr Enkel gemeinsam mit seiner Mutter nun die Suche aufgenommen hat. Nach den Unterlagen des Jugendamtes soll die Tochter mit dem Namen Irmgard Becker im Landkreis Goslar gelebt haben. Bisherige Recherchen blieben jedoch erfolglos. Die Familie gibt nicht auf und hofft weiterhin die verlorene Halbschwester Irmgard Becker zu finden. Er gibt die Hoffnung auf neue Hinweise nicht auf.

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