Stadbus Goslar: Bürgerbefragung startet Montag

Ein Elektro-Stadtbus in der Innenstadt: Die Fahrpläne kommen auf den Prüfstand. Foto: Stadtbus
Das Liniennetz des Goslarer Stadtbusses kommt auf den Prüfstand. Ab Montag können Fahrgäste (und Nicht-Fahrgäste) online Verbesserungsvorschläge, Lob und Kritik loswerden. Das Goslarer Busnetz soll im Dezember 2025 optimiert werden.
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Goslar. Für viele Menschen ist der Goslarer Stadtbus ein wichtiger Teil ihrer Mobilität. Mehr als 960.000 Fahrgäste transportierten die Busse vergangenes Jahr. Diese Zahl lag aber vor der Corona-Pandemie schon einmal deutlich im siebenstelligen Bereich. 2019 waren es mehr als 1,3 Millionen Fahrten. Um erneut in diese Dimensionen vorzustoßen, will die Stadtbus-Gesellschaft das Liniennetz optimieren. Nächster Schritt ist eine Online-Fahrgastbefragung, die am Montag startet.
Auf der Internetseite oder über QR-Codes, die auf Plakaten in den Bussen und an den Haltestellen zu finden sind, kann jeder an der Umfrage teilnehmen.

Die Stadtbus-Gesellschaft startet am Montag eine Bürgerumfrage. Foto: Stadtbus
Dort werden etwa die Fahrgewohnheiten abgefragt, welche Tickets genutzt werden, wie das Angebot bewertet wird und welche Verbesserungen nötig sind.
Überarbeitung nötig
Dass der Fahrplan überarbeitet wird, sei nötig, betont Stadtbus-Chefin Anne Sagner. Das letzte Mal sei das 2014 passiert. Seitdem habe Goslar viele Veränderungen erlebt. Im Fliegerhorst sei ein ganz neues Wohngebiet entstanden. Einkaufs-, Ärzte- und und Schulstandorte hätten sich verändert. Und die Zahl der Fahrgäste sei nach der Corona-Krise eben noch nicht wieder da, wo sie vorher war. Es ist für den Stadtbus also auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit.
Die Online-Befragung der Goslarer Bürger ist in diesem Prozess ein weiterer Schritt. Wie Sagner ausführt, habe es in diesem Jahr bereits zwei Workshops mit Vertretern der Lokalpolitik gegeben, um Analysen, Erwartungen und Rahmenbedingungen zu diskutieren. „Daraus wurden erste Gedanken zu einem ersten Liniennetzentwurf erarbeitet“, gibt Sagner einen Einblick.
Intensive Werbung
Ab Ende Juli soll die Bürgerbefragung noch einmal intensiv mit Flyern auch auf dem analogen Weg beworben werden. Bei einem Bürgerworkshop am 15. August werden die Ergebnisse gesammelt und eingearbeitet. Sagner: „Die Bürger unterstützen so den politischen Entscheidungsprozess.“
Aus den Ergebnissen des Workshops wird eine „Vorzugsvariante“ erstellt und Ende September in den politischen Gremien vorgestellt. Ende 2024 soll der Rat über die Änderungen im Liniennetz entscheiden. Greifen würden sie ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025.
Es wird also noch etwas Zeit vergehen, bis diese Veränderungen im Fahrplan konkret werden. Wie der Monitoring-Bericht des Jahres 2023 verrät, ist der Bus-Betrieb nach den lähmenden Corona-Jahren wieder im leichten Aufwind. Rund 60.000 Fahrgäste mehr als 2022, dazu ein Einnahmeplus von 14 Prozent auf 1,35 Millionen Euro stehen zu Buche. Allerdings sind das immer noch 16 Prozent weniger als 2019. Dazu kommen die massiv gestiegenen Kraftstoffpreise und die „Revolution der Tarifangebote“ durch das 49-Euro-Ticket, dessen Finanzierung lange ungeklärt blieb. Eine starke Entwicklung nimmt nach wie vor das Hatix, das kostenlose Busticket für Urlauber. 2023 wurden knapp 32.000 Hatix-Nutzungen im Stadtbus-Netz registriert, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 27 Prozent entspricht.