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Abenteuer Heimatgeschichte

Schladener Zeitreise führt in die „Bürowelt“ ohne Handy und PC

Die Arbeitskreis-Aktiven freuen sich auf eine spannende Sonderausstellung mit viel Geschichte und Geschichten: Manni Bolluck (v.l.), Gert Hotop, Dorothee Schacht und Jutta Baudach.

Die Arbeitskreis-Aktiven freuen sich auf eine spannende Sonderausstellung mit viel Geschichte und Geschichten: Manni Bolluck (v.l.), Gert Hotop, Dorothee Schacht und Jutta Baudach. Foto: Leifeld

Rechenmaschine, Stempelkissen, Dezimalwaage oder ein Tintenfass: Der Museumsbesuch in Schladen kann zu einem Abenteuer werden. Am Sonntag, 1. September, startet um 14 Uhr die Sonderausstellung „Das Kontor“ mit einem Sektempfang.

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Von Andrea Leifeld
Sonntag, 25.08.2024, 17:00 Uhr

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Schladen. Mechanische Rechenmaschine, Stempelkissen, Dezimalwaage, Tintenfass. In unserer heutigen, maßgeblich durch den Computer geprägten Bürolandschaft ist es kaum noch vorstellbar, wie die Büroräume einer Fabrik oder in der Verwaltung noch bis vor wenigen Jahrzehnten jenseits von Handy und E-Mail ausgesehen haben. Der Gang ins Museum kann daher zu einem lehrreichen Ausflug mit überwältigendem „Wow-Erlebnis“ werden.

Beim Blick in die Vergangenheit zeigt sich das Team um Dorothee Schacht, emsige Frontfrau in Sachen Heimatgeschichte, gespickt mit beständig neuen Ideen, wenn es darum geht, immer wieder neue Besucherströme in das Heimathaus „Alte Mühle“ zu lotsen. Die neueste Sonderausstellung „Das Kontor“ führt in den Räumlichkeiten , Alte Mühle 1, am Sonntag, 1. September, zusammen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr mit einem Sektempfang. Danach gibt es Kaffee und Kuchen. Die Sonderausstellung wird auch am 6. Oktober und 3. November jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist frei. Sonderführungen können unter DorotheeSchacht@web.de vereinbart werden.

80 Exponate aus der „Bürowelt“

Zu sehen sind ungefähr 80 Exponate und Dokumente aus jener vergessenen „Bürowelt“, vom Anfang des vorigen Jahrhunderts bis in die 1940er Jahre. „Die meisten Exponate stammen aus den ehemals großen Firmen in Schladen und lassen das Leben und Arbeiten in den Büros, wie bei Landhandel Schütte, den Baufirmen Pfannschmidt und Weigel, sowie Saatzuchtbetrieb Breustedt und dem Dippe-Werk wieder lebendig werden“, fasste Dorothee Schacht zusammen. Fast alle Ausstellungsstücke befinden sich im Besitz des Heimathauses und fristeten dort ein langjähriges, vergessenes Leben auf dem Dachboden. „Wir haben leider nicht den Platz, alle Exponate dauerhaft zeigen zu können“, bedauerte sie auch in ihrer Funktion als Förderkreisvorsitzende. Aber mit der Idee, auch solchen Schätzchen in regelmäßigen Sonderausstellen einen Raum zu geben, konnte das Heimathaus-Crew bereits vor vielen Jahren punkten und wechselnde Besucherinteressen bedienen. „Ob Puppenstuben oder Porzellan – viele Ausstellungen liefen schon sehr erfolgreich und mit einer hohen Nachfrage“, erinnerte sie.

Uli Röse am Ahlumer Stehpult. Er hatte die Idee zur "Kontor"-Ausstellung.

Uli Röse am Ahlumer Stehpult. Er hatte die Idee zur "Kontor"-Ausstellung. Foto: Leifeld

Einen solchen Erfolg wünscht sie sich nun auch für die „Kontor“-Ausstellung. Gemeinsam will das Team der Arbeitskreis-Aktiven die Erinnerungen an die Vergangenheit lebendig halten. „Im Kontor wurde der Betrieb verwaltet. Dazu gehörten der Bürovorsteher und ein oder mehrere kaufmännische Angestellte, welche die Schreibarbeiten erledigten“, erklärte Hans-Gert Hotop. Förderkreis-Mitglied Uli Röse hatte die Idee zur „Kontor“-Ausstellung. Aber auch der Austausch mit anderen Museen ist der Gruppe jener selbsternannten Vergangenheits-Pfleger wichtig: So ist das Stehpult eine Leihgabe der Ahlumer Heimatstube, berichtete Hotop. „Wir haben auch schon mal Gegenstände an andere Museen verliehen“,

Auch Leo von Klenze-Museum lockt

Mit diesem besonderen Exponat können Texte in Blindenschrift verfasst werden.

Mit diesem besonderen Exponat können Texte in Blindenschrift verfasst werden. Foto: Leifeld

Aber auch jenseits der Sonderausstellung wird ein Museumsrundgang wieder lohnend sein: „Im Obergeschoss zeigt eine neue Vitrine neben den Fotoapparaten die Entwicklung der Filmkameras und Projektoren“, verweist Dorothee Schacht auf jenes Schmankerl. Diese „Filmwelt“ steht passend bei dem berühmten Schauspieler „Hubsi“ Hubert von Meyering, der eng mit der Schladener Domäne verbunden war.

Doch damit nicht genug: Im Anschluss können die Gäste auch wieder das einzige „Leo von Klenze – Museum“ (Damm 14) besichtigen. Es ist am 1. September von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

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