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Abiturient brilliert als Solist

Sinfonieorchester der TU Clausthal bringt Romantik in die Aula

Die rund 40 Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters TU Clausthal lassen die „Meisterwerke der Romantik“ erklingen.

Die rund 40 Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters TU Clausthal lassen die „Meisterwerke der Romantik“ erklingen. Foto: Neuendorf

Unter dem Titel „Meisterwerke der Romantik“ hatte das Sinfonieorchester der TU Clausthal in die Aula Academica eingeladen – und mit der Wahl von Daniel Ehrenfeuchter als Solisten ein mehr als gutes Händchen bewiesen.

Von Redaktion Freitag, 14.02.2025, 09:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Zweimal volles Haus, zweimal großer Applaus: die beiden Konzerte des Sinfonieorchesters der TU Clausthal waren ein rundum gelungener Abschluss der anstrengenden Semesterarbeit. Ein besonderer Akzent lag auf der Tatsache, dass der noch sehr junge Solist des Abends, Daniel Ehrenfeuchter aus Herzberg, das erste Mal mit einem großen Sinfonieorchester seine Kunst vorführen konnte und sich mit einem Schlag ein großes Publikum schuf, das seine weitere Karriere sicher mit Freude beobachten wird.

Das Programm stand unter der Überschrift „Meisterwerke der Romantik“: Was in der Stadthalle Osterode, wohl auch durch die sehr trockene Akustik, noch etwas spröde begann, nämlich die Ouvertüre in C-Dur von Fanny Hensel-Mendelssohn, zeigte am nächsten Abend in der Aula der TU sein komplettes, nämlich virtuoses und raffiniertes Gesicht. Da war nichts von Belanglosigkeit zu spüren, was Vater Mendelssohn seiner Tochter nachsagte: ein reifes und interessantes Werk, reif und interessant musiziert durch den erstaunlichen Klangkörper mit mehr als 40 Mitwirkenden, straff und transparent geleitet durch Sascha Davidovic, seit Sommer 2024 der neue Dirigent des Orchesters.

Daniel Ehrenfeuchter ist trotz seines jungen Alters ein Meister seines Instruments.

Daniel Ehrenfeuchter ist trotz seines jungen Alters ein Meister seines Instruments. Foto: Neuendorf

Die Komposition einer Frau in das Programm einzubauen, so die Moderatorin Claudia Leonhardt, ist dem Orchester inzwischen zur Pflicht geworden, denn nach wie vor ist die Anerkennung von Frauen als Komponistinnen nicht sonderlich ausgeprägt. Nach der Ouvertüre folgte die Stunde von Daniel Ehrenfeuchter. Er, der noch vor dem Abitur steht, brillierte mit dem 1. Klarinettenkonzert in f-Moll von Carl Maria von Weber. Das Werk beginnt düster und endet heiter, der Solist brachte die eine wie die andere und noch unzählige andere Facetten des Konzertes in atemberaubender Virtuosität, sensibler Tiefe und aufmerksamem Dialog mit dem Orchester zum Ausdruck.

Jugendliche Frische und versiertes Solistentum vereinigten sich bei diesem Künstler mit großer Zukunft und bereits bedeutender künstlerischer Gegenwart. Und schließlich Mendelssohns Italienische Sinfonie: Sie verlangt jedem Orchester viel ab, gerade der letzte Satz mit rasenden Läufen verlangt genaues Hinhören aller, beste Beobachtung des Dirigenten und intonatorische Routine – was dieses Orchester beeindruckend nachwies. Schwer zu glauben, dass das bis auf ganz wenige Mitglieder keine professionellen Künstler sind. Das ganz besondere Soziotop TU Clausthal macht es möglich und lockt Studierende, Ehemalige und Musikbegeisterte von weit her in den Oberharz, um die kleine, aber feine Universität auch musikalisch glänzen zu lassen.

Der Chor der TU Clausthal singt in der Aula der Robert-Koch-Schule.

Der Chor der TU Clausthal singt in der Aula der Robert-Koch-Schule. Foto: Neuendorf

Und auch der Rock-, Pop- und Jazz-Chor der TU Clausthal hat zusammen mit Melvin Wand am Wochenende ein Konzert gespielt. In der Aula der Robert-Koch-Schule hat der Chor hauptsächlich a cappella gesungen, während sich bei Melvin Wand alles um Gesang und Klavier gedreht hat.

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