Nationalpark erkundet Schlangen mithilfe der Bevölkerung

Eine Kreuzotter im Nationalpark Harz. Foto: Fabian Schwarz
Kreuzottern sind selten und gefährdet. Um mehr über das Leben der Schlangen zu erfahren, setzt die Nationalparkverwaltung weiter auf Beobachtungen aus der Bevölkerung. Es gab zwar viele Meldungen aus dem Vorjahr, aber sie brachten kaum Neuigkeiten.
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Harz. Die Nationalparkverwaltung in Wernigerode setzt weiter auf Beobachtungen der Kreuzotter aus der Bevölkerung, um mehr darüber zu erfahren, wie sich die Schlange in dem Schutzgebiet verbreitet hat. Die Meldungen aus dem vergangenen Jahr seien zwar ermutigend, aber neue Erkenntnisse gibt es nicht.
136 Meldungen hätten die Verwaltung zwischen März und November 2024 erreicht. Das sei viel mehr, als er erwartet hätte, erklärt Fabian Schwarz, der die Schlangen-Beobachtung wissenschaftlich begleitet. Als besonders wichtig stuft er 16 als gesichert eingestufte Kreuzotter-Nachweise ein. Allerdings sind es Meldungen über zwei bereits bekannte Schlangen-Vorkommen im Harz.
Neue Lebensbereiche der Kreuzottern wurden durch den Aufruf aber nicht entdeckt. Und nur 9 Meldungen über Schlangen-Beobachtungen betreffen das Gebiet des Nationalparks. Das sei aber kein Problem, meint Fabian Schwarz: „Die Daten sind trotzdem sehr wertvoll. Und wir geben diese dann gern an die zuständigen Naturschutzbehörden außerhalb des Nationalparks weiter.“ Die würden sich über Erkenntnisse über ihr Gebiet freuen.
Dass vergleichsweise wenige Daten aus dem Nationalpark vorliegen, könne damit zusammenhängen, dass „größere Teile der Fläche nicht so stark erschlossen sind wie beispielsweise siedlungsnahe Bereiche“, sagt Schwarz. Die Wahrscheinlichkeit, im Nationalpark auf eine Schlange zu stoßen, dürfte damit niedriger sein. Ein weiterer Grund könnte darin liegen, „dass höher gelegene Bereiche im Harz von den Reptilien nicht besiedelt sind“. Gewiss sei das aber nicht.
Wegen der nach Einschätzung des Nationalparks vielen Meldungen über Kreuzottersichtungen hat die Verwaltung Hoffnung, dass die vom Aussterben bedrohte Art überlebt. Auch im Landkreis Goslar gibt es einige Vorkommen, eine befindet sich an der Granetalsperre. Die Nationalparkverwaltung erinnert daran, dass in Deutschland vorkommende Schlangen keine Gefahr für Menschen seien. Sie seien scheu und würden Begegnungen mit Menschen meiden.
Fabian Schwarz will weitere Schlangen-Beobachtungen sammeln. Meldungen nimmt er telefonisch entgegen, (03943) 2628277, oder per E-Mail: fabian.schwarz@npharz.de.