Anwohner mahnen bei Sanierung des Pfalzgartens Umsicht an

Ein Schwarzstorch in der Abzucht in Goslar, vermutlich sucht der scheue Vorgel in dem Gewässer nach Nahrung. Foto: Privat
In der Abzucht am Rande des Pfalzgartens in Goslar lässt sich hin und wieder ein scheuer Schwarzstorch blicken. Anwohner schauen mit Sorge auf die anstehenden Sanierungsarbeiten, auch weil sich im Pfalzgarten weitere seltene Tiere blicken lassen.
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Goslar. Hin und wieder entdecken Anwohner in dem Abschnitt der Abzucht, der durch den unteren Pfalzgarten fließt, einen Schwarzstorch. Das ist durchaus eine Überraschung, denn die Vögel sind scheu und halten im Unterschied zu Weißstörchen Abstand zu Siedlungen. Aber im Pfalzgarten ist es ja auch meist ruhig, zudem liegt er abgelegen.
Ihre Freude über den Vogel verbinden Dr. Ewald Schnug und Dr. Silvia Haneklaus, beide sind Hochschullehrer, aber mit einer dringenden Bitte. Sie befürchten, dass bei der Neuplanung des Pfalzgartens zu wenig Rücksicht auf die seltenen und geschützten Tiere genommen werden, die sich dort tummeln. Neben dem Schwarzstorch seien auch Eisvogel, Wasseramsel und Feuersalamander gesichtet worden. Das sollte bei der Sanierung und Neugestaltung des Pfalzgartens berücksichtigt werden, schreiben die beiden Anwohner an die Stadtverwaltung, eine Kopie ging an den Umwelt- und Naturschützer Dr. Friedhart Knolle. Sie bringen zugleich ins Spiel, dass die Anlieger bei der Planung frühzeitig beteiligt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeiten außerhalb der Brutzeit erfolgen, aber die ist ohnehin bald vorbei. Die Stadtverwaltung reagiert auf eine Anfrage der GZ zum scheuen und geschützten Schwarzstorch in der Abzucht unaufgeregt. Sobald die Sanierung beginne, würden die Grünflächenplaner den Vogel in ihren Planungen berücksichtigen, falls er sich dann noch in dem kleinen Fluss aufhalten sollte. Weiter teilt die Verwaltung mit: „Dass er derzeit auch im Flussbett spaziert, hängt mit seiner Nahrungsaufnahme zusammen. Ihre Horste bauen Schwarzstörche in hoch gelegenen Baumkronen.“ Damit ist gemeint, dass die Sanierungsarbeiten sie ohnehin nicht treffen würden.
Übrigens, ein Schwarzstorch in der Stadt ist eher unüblich. Aber es gibt immer wieder mal Überraschungen aus der Vogelwelt. Ornithologen berichten, im Landkreis Goslar hätten sich an mehreren Stellen mittlerweile Kraniche niedergelassen. Dass die scheuen Großvögel im Harz anzutreffen sind, ist ungewöhnlich.