Landgericht: Tankstellenmitarbeiter wegen Raubes angeklagt

Seesen/Braunschweig. Am frühen Neujahrsmorgen kam es zu einem Raubüberfall in der Tankstelle auf der Autobahnraststätte Harz-Ost. Nun wird der Vorfall vor dem Braunschweiger Landgericht verhandelt. Zum Prozessauftakt am Montag, 16. Juni, muss sich der Angeklagte somit erstmals vor Gericht verantworten.

Aber vorher ein kurzer Rückblick: Gegen 5 Uhr am Neujahrsmorgen soll ein maskierter Mann die Tankstelle der Raststätte an der A7 durch den Hintereingang betreten haben. Dort sei er auf einen Mitarbeiter getroffen und habe mit seiner Schreckschusspistole auf ihn geschossen. Dabei soll er gewusst haben, dass die Munition seitlich austrete, sodass er den Zeugen nicht habe verletzten können, heißt es von Seiten des Amtsgerichts. Anschließend habe der Mann „Geld“ geschrien und sei in den Lager- und Verwaltungsbereich der Tankstelle gestürmt. Unterwegs habe er auf zwei, sich in der Nähe befindenden, Mitarbeiterinnen ebenfalls Schüsse abgegeben, bevor er 310,01 Euro aus der Kasse entnahm. Der Täter flüchtete aus dem Hinterausgang und stieg in ein wartendes Taxi, dass sich in Richtung Seesen entfernt habe.

Schnelle Identifizierung durch den Taxifahrer

Durch die Ermittlungen der Autobahnpolizei Hildesheim vor Ort und Fahndungsmaßnahmen der Polizei Seesen ergaben sich bereits kurze Zeit später erste Hinweise auf einen möglichen Tatverdächtigen. Diese Hinweise verdichteten sich im Lauf der weiteren Ermittlungen zu einem konkreten Tatverdacht gegen einen 23-jährigen Mann aus Seesen, der daraufhin von Einsatzkräften der Polizei Goslar festgenommen wurde. Wie der NDR berichtete, soll es sich bei dem Angeklagten um einen Mitarbeiter der Tankstelle handeln. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kannte sich der Täter auffällig gut in der Tankstelle aus, was zu einer ersten Vermutung geführt habe. Wie der NDR weiterhin berichtete, identifizierte der Taxifahrer ihn prompt: Der Angeklagte war auf Mitarbeiterfotos der entsprechenden Tankstelle zu sehen. Bereits am Nachmittag des 2. Januars folgte die Vorführung vor dem Amtsgericht Seesen, wo der zuständige Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig Untersuchungshaft anordnete.

Der mittlerweile 24-jährige Angeklagte befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft und muss sich nun am Montag, 16. Juni, mit dem Vorwurf des schweren Raubes vor dem Braunschweiger Landgericht verantworten. Weitere Verhandlungen des Falls sind für Dienstag, 17. Juni, Donnerstag, 19. Juni, und Donnerstag, 26. Juni, terminiert.