Himmelspektakel lockt 190 Sternschnuppenjäger nach St. Andreasberg

Auf der Wiese vor der Sternwarte machen es sich die Besucher gemütlich. Foto: Jung
In diesen Nächten flitzen hunderte Perseiden über den Himmel. Mit Klappstühlen, Luftmatratzen und Decken haben sich 190 Sternschnuppenjäger an der Sternwarte in St. Andreasberg versammelt, um das Spektakel zu beobachten.
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St. Andreasberg. Die Nächte um den 12. August sind für Sternschnuppenjäger die interessantesten im Jahr. Dementsprechend hatte die Sternwarte St. Andreasberg zur Himmelsbeobachtung eingeladen.
In diesen Nächten flitzen hunderte Sternschnuppen oder sogenannte Perseiden über den Himmel. Am vergangenen Samstag konnte Hendrik Millner, der Vorsitzende der Sternwarte, etwa 190 Besucher begrüßen, die von dort aus das Spektakel beobachteten. Einige hatten Ferngläser oder Fotokameras dabei. Andere kamen mit Stühlen, Luftmatratzen oder Decken und machten es sich für die lange Nacht gemütlich.
Perseiden bei klarem Himmel
Einige Gäste hatten lange Wege auf sich genommen, um die Nacht der Perseiden in St. Andreasberg zu verbringen. So auch zwei Ehepaare, die extra aus Hildesheim angereist waren. „Wir waren bereits im letzten Jahr einmal hier, das hat uns begeistert.“ Hier in St. Andreasberg wollten sie wieder einen der klarsten Himmel in Deutschland erleben, die Sternschnuppen sehen und sich natürlich etwas wünschen. Woher genau das Wünschen beim Sehen einer Sternschnuppe kommt, ist schwer zu sagen. Es lässt sich aber bis in die Antike zurückverfolgen. Himmlische Zeichen wie die blitzartig auftauchenden Sternschnuppen galten als Botschaften der Götter. Daher wurden sie wohl auch mit Wünschen verbunden.
Bei der Veranstaltung bestand auch die Möglichkeit, mit den Teleskopen der Sternwarte den Himmel zu beobachten, so konnten die Gäste den Mond, Jupiter und den Saturn bewundern. Parallel bot die Sternwarte zwei Vorträge an. Der stellvertretende Vorsitzende der Sternwarte, Matthias Gruhn-Creutzburg, referierte über die Entstehung der Perseiden. Klaus Rosenplänter gab eine Einführung in die Radioastronomie, die Perseiden hörbar macht. Für Speis und Trank hatten die Vereinsmitglieder der Sternwarte gesorgt.
Kometenteilchen
Die Perseiden stammen vom Kometen 109P/Swift-Tuttle, der alle 130 Jahre die Sonne umkreist. Bei jedem Umlauf verliert er Materie und hinterlässt jedes Mal eine Spur aus Staub und Körnchen im All, die die Erde alljährlich am 12. oder 13. August kreuzt. Schon seit Mitte Juli und noch bis zum 24. August flitzen immer wieder Perseiden übers Firmament. In den Tagen vor und nach dem Höhepunkt sind bis zu fünfzig Sternschnuppen pro Stunde unterwegs. Zum traditionellen Maximum in der Nacht vom 12. auf den 13. August treten mehr als hundert Sternschnuppen pro Stunde auf.