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Pilotprojekt „Rauf aufs Rad“

Beim Weg zur Arbeit auf das Auto verzichten

Ein zusammengefaltetes Faltrad: In einem Pilotprojekt in der Region werden sie zusammen mit Bus und Bahn genutzt, um zur Arbeit zu pendeln.

Ein zusammengefaltetes Faltrad: In einem Pilotprojekt in der Region werden sie zusammen mit Bus und Bahn genutzt, um zur Arbeit zu pendeln. Foto: picture alliance / dpa

24 Pendler haben sich an der ersten Testphase des Projekts „Rauf aufs Rad“ beteiligt. Der Versuch soll zeigen, wo es klemmt, wenn Pendler auf das Auto verzichten und stattdessen mit einem Faltrad sowie Bus und Bahn zur Arbeit fahren.

Von Oliver Stade Freitag, 19.07.2024, 10:00 Uhr

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Goslar. „Mehr Zeit zum Lesen, Entspannen und Beobachten“, so beschreibt Maik Kalinke die Vorteile, seit er nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit fährt und stattdessen ein Rad und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzt. Er ist einer der Teilnehmer des zweimonatigen Faltrad-Projekts. Die Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) und die Wirtschaftsregion Helmstedt wollen mit der TU Braunschweig und der Firma Harzer E-Bike aus Goslar herausfinden, ob die Kombination aus Elektro-Faltrad und ÖPNV für Berufspendler eine Alternative zum Auto darstellen kann.

Maik Kalinke ist einer von 24 Teilnehmern, die zwischen Mai und Oktober zwei Monate umweltschonend zur Arbeit pendeln. Seine zweimonatige Testphase ist vorbei, er empfiehlt jedem diese Art des Pendelns, sofern eine vernünftige Anbindung besteht, erklärt er. Für seinen Arbeitsweg von einer Siedlung am Rande Helmstedts nach Braunschweig und Magdeburg benötigt er mit dem Auto 40 bis 45 Minuten, wenn er nicht in einen Stau gerät. Mit dem Elektro-Faltrad und ÖPNV nahm er eine gute halbe Stunde pro Strecke mehr in Kauf. „Trotz des höheren Zeitaufwands war es für mich ein stressfreies Pendeln“, berichtet er.

Erfahrungen sammeln

Die Erfahrungen der Teilnehmer während des vom Regionalverband Großraum Braunschweig geförderten Projektes sollen helfen, den Pendlerverkehr in den beteiligten Regionen zu verbessern. Kalinke stellte beispielsweise fest, dass die verschiedenen Regionalverbände die Fahrradmitnahme unterschiedlich handhaben. Außerdem sei selbst für ein kleines Faltrad nicht in jedem Wagen genügend Platz vorhanden. „An den Bahnhöfen und in den Zügen gibt es Barrieren, die es abzubauen gilt“, betont Kalinke. „Zudem müssen die Radwege und die übrige Infrastruktur zielgerichteter saniert und ausgebaut werden.“ An Autofahrer geht sein Appell, den Sicherheitsabstand bei Radfahrern von 1,5 Metern zu wahren und Rücksicht zu nehmen. „Aus meiner Sicht sollte es zur Pflicht der Arbeitgeber werden, die entsprechende E-Mobilität oder die Nutzung von Öffis anzubieten“, betont Kalinke. Er selbst möchte gern dran bleiben an dieser Art des Pendelns und sucht bereits ein passendes Rad.

Projektleiter Thomas Sturm zeigt sich mit der ersten Testphase zufrieden. „Wir haben von den Teilnehmern ein sehr konstruktives und überwiegend positives Feedback erhalten“, sagt Sturm. „Da sind wir schon neugierig, wie die nächsten Gruppen das Projekt bewerten werden.“

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