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Zonta-Club vergibt Förderpeis

Nozomi Hasegawa lebt ihren Traum

Nozomi Hasegawas zarte Tupfenbilder sehen die Umwelt als Metapher für die gesamte Welt. Die Künstlerin der HBK Braunschweig hat den Förderpreis des Zonta-Clubs Goslar St. Barbara erhalten.

Nozomi Hasegawas zarte Tupfenbilder sehen die Umwelt als Metapher für die gesamte Welt. Die Künstlerin der HBK Braunschweig hat den Förderpreis des Zonta-Clubs Goslar St. Barbara erhalten. Foto: Kammer

Die aus Japan stammende Künstlerin Nozomi Hasegawa hat sich den Themen Natur, Pflanzen und Landschaften verschrieben. Ihre zarten Tupfenbilder sehen die Umwelt als Metapher für die gesamte Welt. Die Künstlerin hat den Zonta-Förderpreis erhalten.

Von Kammer Mittwoch, 04.12.2024, 12:00 Uhr

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Goslar. „Woran denken wir, wenn wir Grün in verschiedenen Schattierungen sehen?“, fragte Kunstexpertin Antje Stoetzel-Tiedt die Anwesenden in der Däle des Goslarer Museums. „An Landschaften, Pflanzen, Natur. Genau diesen Themen hat sich die Künstlerin Nozomi Hasegawa verschrieben. Ihre zarten Tupfenbilder sehen die Umwelt als Metapher für die gesamte Welt. Ist dies alles so selbstverständlich, lohnt es sich nicht, einmal innezuhalten? Menschen schauen derzeit mehr auf ihr Telefon als auf die Umwelt.“

Hasegawa fordert die Betrachter ihrer Werke heraus, sie bringt sie zum Träumen, zum Nachdenken. Genau damit ist die Künstlerin eine würdige Preisträgerin des Förderpreises „Frauen in künstlerischen Berufen“, den der Zonta-Club Goslar St. Barbara jährlich vergibt. Zur festlichen Preisverleihung hatten sich zahlreiche Kunstfreunde eingefunden, die sich freuten, eine so interessante Malerin zu treffen.

Künstlerin lebt ihren Traum

Wie Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner berichtete, übten die Eltern der 1987 in Japan geborenen Künstlerin zunächst „sanften Druck“ aus und so studierte Hasegawa zunächst Wirtschaftswissenschaften. Doch nach einigen Jahren Arbeit in dem Bereich beschloss die sympathische junge Frau, ihren eigentlichen Traum, die Kunst, zu leben. 2017 kam sie nach Berlin, wo sie akribisch ihr Kunststudium vorbereitete. Letztlich entschied sie sich für die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 2024 ist sie dort Meisterschülerin und kann mittlerweile auf diverse Ausstellungen verweisen.

Noch immer seien Frauen in der Kunst unterrepräsentiert, hielt Schwerdtner fest. Es sei noch gar nicht so lange her, dass sich Frauen in der Kunstwelt allenfalls als Modell sehen durften. Selbst malen war nicht erwünscht, selbst der Besitz von Malutensilien war oft gar nicht möglich.

Zonta-Club-Präsidentin Beate Theermann überreichte Nozomi Hasegawa einen Blumenstrauß.

Zonta-Club-Präsidentin Beate Theermann überreichte Nozomi Hasegawa einen Blumenstrauß. Foto: Kammer

Weibliche Talente im Fokus

Heute könne man sich das kaum vorstellen. Gerade in diesem Jahr waren in der Goslarer Kunstszene Frauen sehr präsent bei Kaiserring und Kaiserringstipendium, erinnerte die Oberbürgermeisterin. Laut Schwerdtner ist es „großartig, dass Zonta alljährlich junge weibliche Talente in den Fokus stellt“. Dem schloss sich Beate Theermann als Präsidentin des Zonta-Clubs Goslar St. Barbara an. Sie verwies angesichts der aktuellen „Orange Week“ auf die Lage der Frauen weltweit. Wenn aktuell öffentliche Gebäude in Orange erstrahlen, sei dies ein Zeichen gegen die Gewalt gegen Frauen. Auch Zonta setzte sich hier aktiv ein (die GZ berichtete). Theermann mahnte eindringlich: „Nicht wegschauen, nicht weggehen, mutig sein“. Und mutig ist auch die Preisträgerin, die, wie es Stoetzel-Tiedt zeigte, in ihren Bildern fragt: „Wir gehen wir miteinander um?“ Die Malerei sei selbstbewusst, fein und doch kraftvoll. Sie stehe für Achtsamkeit, Wertschätzung und ausdrucksvolle Schönheit. Nozomi Hasegawa freute sich sehr über die Anerkennung und dankte in bewegenden Worten. Sie habe ein sehr vielseitiges Jahr 2024 erlebt, das ihr viele Inspirationen brachte. Sie wolle weiter in Braunschweig bleiben und arbeiten. Der Förderpreis ist für sie „eine große Ermutigung für die Zukunft“.

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