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Bauausschuss

Bad Harzburg will den Friedhof modernisieren

Auf dem Friedhof Bad Harzburg ist noch reichlich Platz für Ideen.

Auf dem Friedhof Bad Harzburg ist noch reichlich Platz für Ideen. Foto: Schlegel

Auf dem Bad Harzburger Friedhof könnte es bald Zukunftsbäume und Natur-Ruh-Areale geben: Olaf Bewersdorf, der kommissarische Bauhofleiter, hat dem Bauausschuss verschiedene Konzepte für moderne Grabanlagen vorgestellt.

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Von Robin Raksch
Samstag, 24.08.2024, 10:00 Uhr

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Bad Harzburg. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, stellt sich die Frage nach einem friedlichen Ort des Abschieds. In Bad Harzburg könnten dafür bald neue Friedhofskonzepte wie Memoriam-Gärten oder Natur-Ruh-Areale entstehen. Olaf Bewersdorf, der kommissarische Bauhofleiter in Bad Harzburg, hat bei einer Sitzung des Bau-, Verkehrs-, Friedhofs- und Feuerwehrausschusses verschiedene Modelle vorgestellt, die Bad Harzburgs Friedhöfe aufwerten könnten.

„Unsere Friedhofssatzung ist antiquiert, wir sind dadurch sehr eingeschränkt und wünschen uns freiere Gestaltung“, sagt er. Die Menschen hätten neue Bedürfnisse. Ein gutes und modernes Vorbild sei der Hauptfriedhof in Braunschweig mit seinem Memoriam-Garten. Hinter der Friedhofskapelle hebt sich die Gartenanlage dort hinsichtlich ihrer landschaftsgärtnerischen Gestaltung stark vom Umfeld ab. Darin eingebettet sind Einzel- und Doppelurnengräber sowie Erdgrabstätten. Ein geschwungener Weg führt durch den Garten und eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein.

An dieser Stelle könnte der Memoriam-Garten stehen.

An dieser Stelle könnte der Memoriam-Garten stehen. Foto: Schlegel

Auch schlägt Bewersdorf vor, Natur-Ruh-Areale anzulegen, die sich durch ihre naturnahe, staudenreiche und stets blühende Bepflanzung auszeichnen würden. Flora und Fauna hätten Raum, sich zu entfalten. In sogenannten Baumerbe-Grabanlagen wiederum würden Gräber um einzelne Zukunftsbäume herum angelegt.

Urnenbestattungen besonders gefragt

Eine Stele auf dem Friedhof in Bad Harzburg dient der Bestattung von Menschen ohne Angehörige durch die Tobias-Gemeinschaft.

Eine Stele auf dem Friedhof in Bad Harzburg dient der Bestattung von Menschen ohne Angehörige durch die Tobias-Gemeinschaft. Foto: Schlegel

Da die Nachfrage nach Urnenbestattungen zugenommen habe, plädiere er dafür, Erdröhren zu installieren, in denen platzsparend zwischen zwei und vier Urnenkapseln übereinander Platz finden würden – beispielsweise unter solchen Zukunftsbäumen.

Ebenfalls eine Grabanlage für Sternenkinder – Babys, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind – sei von den Kirchen erwünscht. „Wir würden es auch sehr befürworten, wenn wir einen Teich einrichten könnten, ausgestattet mit ausreichend Sitzgelegenheiten.“ Denn viele würden den Friedhof auch als Park nutzen.

Friedhof Bad Harzburg im Fokus

Abgewickelt werden könne das Gros dieser Projekte über die Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, was laut Bewersdorf deutliche Kosteneinsparungen bedeute. „Aktuell prüfen wir die Umsetzbarkeit der Maßnahmen und bauliche Gegebenheiten.“ Im nächsten Schritt würde das Friedhofsteam diese weiter ausarbeiten und anschließend dem Ausschuss vorstellen. Bisher liegt der Friedhof Bad Harzburg im Fokus, im Nachgang könnten auch einige der Maßnahmen auf den Friedhöfen Bettingerode, Bündheim, Harlingerode, Schlewecke und Westerode Anwendung finden.

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