Das Mittelalter-Treiben in Wöltingerode entpuppt sich als Reinfall

Viel zu tun gibt es für Mittelalter-Darsteller nicht. Foto: Hohaus
Das mittelalterliche Treiben in Wöltingerode war keine Glanzveranstaltung. Schlechtes Wetter am Freitag und wenige Besucher am Samstag und Sonntag lassen die Veranstaltung zu einem Flop werden.
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Vienenburg. Das mittelalterliche Treiben auf dem Gelände des Klostergutes Wöltingerode war kein Erfolg. Schlechtes Wetter, Konkurrenzveranstaltungen, kaum Besucher, ein schwaches Rahmenprogramm sowie im Verhältnis ein teurer Eintritt sind die Stichworte.
Am Freitag spielte das Wetter überhaupt nicht mit, es regnete größtenteils, am Samstag und Sonntag war der Besuch auch sehr mau. Es lag sicherlich daran, dass gleichzeitig das Seefest in Vienenburg stattfand und in Niedersachsen die ABC-Schützen eingeschult worden. Und einige Kilometer weiter wurde in Stapelburg ein Mittelaltermarkt veranstaltet.
Auf Nachfrage beim Veranstalter Michael Grimm in Hannover, wäre es aus terminlichen Gründen nicht möglich gewesen, das Treiben eine Woche vorher oder nachher zu veranstalten. Auf den sozialen Medien und beim Kloster Wöltingerode kam es dann noch am Montag zu vielen kritischen Äußerungen, denn für das Eintrittsgeld hätten die Besucher mehr Unterhaltung erwartet. Vertreter des Klostergutes Wöltingerode wiesen darauf hin, dass das Gelände für diese Veranstaltung lediglich nur vermietet wurde und in die Planung und Durchführung nicht involviert war. Sie sind traurig darüber, dass das Fest nicht den Erwartungen vieler Besucher entsprochen habe. Sie bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten zutiefst und entschuldigen sich bei allen Gästen.

Die Musiker spielen oft nur für sich selbst und einige wenige Gäste. Foto: Hohaus
Was wurde geboten? Angeboten wurde ein Lagerleben und ein „großer Handwerker- und Warenmarkt“, sie sollten für authentische Eindrücke des mittelalterlichen Lebens sorgen. Gezeigt wurde zum Beispiel, wie ein Schmied bei 800 Grad diverse handwerkliche Arbeiten durchführte und Essbestecke und Heringe für das Zelt hergestellt wurden. Präsentiert wurde, wie Schafwolle vom Scherer mit der Hand bearbeitet wird. Gesponnen wurde mit einer Handspindel. Bei einem „Workshop“ konnten die Besucher auch das Handspinnen vom „Schaf bis in den Schrank“ erlernen. Auch die Dudelsackpfeier die „Spielleute“ waren auf dem ganzen Hof musikalisch unterwegs Es gab auch schöne Figuren, Schmuck und selbst gefertigte Ketten käuflich zu erwerben sowie Hirschgeweihe. Drei Tage lebten die Veranstalter im mittelalterlichen Treiben und lebten wie früher die Germanen und Wikinger und kochten viel Suppe zum Essen. Kulinarisch wurden die wenigen Gäste von Helmut dem Gutmütigen mit köstlichem Spanferkel und Flammkuchen verwöhnt. In der Taverne konnten die Besucher Ihren Durst mit Bier, Met oder Kirschbier stillen. Die erwachsenen Besucher mussten ein Wegezoll in Höhe von sieben Euro bezahlen – auch der Eintritt wurde oft kritisiert.