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60. Gründungstag der Damenabteilung

Auf den Schießständen im Oberharz herrscht Gleichberechtigung

Kreis-Damenleiterin Carmen Nordhausen (2.v.r.) zeichnet Ute Wendt (l.), Barbara Quednau und Birgit Wawrzinek mit einer silbernen Verdienstspange aus. Präsident Hartmut Wawrzinek (r.) und Vizepräsident Michael Peinemann spielen dabei „nur“ eine Randrolle.

Kreis-Damenleiterin Carmen Nordhausen (2.v.r.) zeichnet Ute Wendt (l.), Barbara Quednau und Birgit Wawrzinek mit einer silbernen Verdienstspange aus. Präsident Hartmut Wawrzinek (r.) und Vizepräsident Michael Peinemann spielen dabei „nur“ eine Randrolle. Foto: Weiss

Erst seit 60 Jahren dürfen Frauen im Oberharz an den Schießstand, heute herrscht dort Gleichberechtigung. Zum Jubeltag zeichnete Kreis-Damenleiterin Carmen Nordhausen zehn verdiente Schützenschwestern mit einer silbernen Spange aus.

Von Peter Weiss Montag, 02.09.2024, 17:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Die despektierliche Frage lautet: Was macht ein Frauenverein bei seiner Jubiläumsfeier? Er serviert Kaffee und Kuchen. Die Kreis-Schützenschwestern machen da keine Ausnahme. Der Kaffee war schmackhaft, das Kuchenbuffet reichhaltig.

So wollte der Oberharzer Schützenbund (OHS) den 60. Jahrestag der Gründung seiner Damenabteilung natürlich nicht verstanden wissen. Durch den Raum bei der Clausthaler Schützengesellschaft schwirrten am Samstag an den Tischen jede Menge Sprachfetzen. Es gab viel zu erzählen. Schließlich kommt man in dieser Zusammensetzung nicht alle Tage zusammen.

Kreis-Damenleiterin Carmen Nordhausen hatte zehn Schützenschwestern ausgesucht, die für ihre Verdienste mit einer silbernen Spange geehrt werden sollten. Leider waren nicht alle gekommen.

Bis 1964 reiner Männerverein

OHS-Präsident Hartmut Wawrzinek bedauerte in einer kurzen Ansprache, dass es in Deutschland immer noch als gemeinnützig anerkannte Vereine gebe, in denen die Gleichberechtigung noch nicht angekommen sei. Seine Gesellschaft war bis 1964 ebenfalls „reine Männersache“. Seit dem 4. April 1964, dem Gründungsdatum der Frauenabteilung, betonen jedoch beide Geschlechter die positive Gemeinschaft auf den Schießständen.

Bis Anfang der 60er Jahre durften Frauen kein Gewehr in die Hand nehmen. Das hat sich jedoch nach den Worten von Carmen Nordhausen gründlich geändert. Zu den Erfolgen der Gesellschaft tragen beide Geschlechter bei.

Dem derzeit 688 Mitglieder starken Oberharzer Schützenbund gehören 249 Frauen an. Er wurde 1922 gegründet und gilt als Nachfolger des Harzer Schützenbundes mit Sitz in Goslar, der 1882 aus der Taufe gehoben wurde.

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