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Glücksschweinchenverkauf im Nordharz

Tierisches Verkaufsgetümmel in allen Orten

Nach dem Verkauf werden von den Schladener Schweinehändlern bei guter Laune die Einnahmen gezählt.

Nach dem Verkauf werden von den Schladener Schweinehändlern bei guter Laune die Einnahmen gezählt. Foto: Leifeld

Glück ist zwar nicht käuflich, aber ein kleiner Talisman für ein gutes Jahr 2025 kann nicht schaden. So waren am frühen Silvestertag die GZ-Glücksschweinchenverkäufer an 22 Verkaufsstellen im Nordharz anzutreffen.

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Von Andrea Leifeld,
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Von Ronja Heinemann
Donnerstag, 02.01.2025, 06:00 Uhr

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Nordharz. Nicht nur sprichwörtlich „Viel Schwein“ im neuen Jahr 2025 haben die ebenso emsigen wie zahllosen Käufer der GZ-Glücksschweinchen. Schon früh tummelten sich am Silvestertag die Ratsmitglieder aus den Nordharzkommunen an angesagten Orten, um die Glücksbringer „an den Mann“ zu bringen. Frauen waren als Kundinnen für das heimische Glücksschwein natürlich ebenso willkommen.

Pünktlich um 9 Uhr startet der Schweinchenverkauf in Schladen.

Pünktlich um 9 Uhr startet der Schweinchenverkauf in Schladen. Foto: Leifeld

„Ich bin heute extra früh aufgestanden“, verriet Rosemarie Luft, mitgerissen im Schladener Verkaufsgetümmel. Zehn hölzerne Glücksbringer erwarb die Rentnerin für ihre Liebsten. Dort, vor dem Rewe-Markt wirbelten Gabi Glinka. Stefan Lüttgau, Andreas Himstedt, Bernward Köbbel, Björn Beckmann und Michael Hausmann als eifrige Schweinehändler, durchaus mit einem besonderen Verkaufstalent. 800 Glücksbringer galt es im Gebiet der Gemeinde Schladen-Werla zu vermarkten – eine Aufgabe, die binnen 30 Minuten gestemmt war. Relativ neu bei den Verkaufsstellen war dabei der Edeka-Markt in Hornburg. „Vor einigen Jahren ist Werlaburgdorf als Verkaufsstelle weggebrochen, nachdem dort die Volksbank geschlossen wurde“, erklärte der Hornburger Ortsbürgermeister Marc Samel die Hintergründe. „Damals sprangen wir ein.“ Ein guter Gedanke, denn die GZ-Schweinchen haben auch im historischen Fachwerkstädtchen viele Freunde. Die 80 grunzende Glücksbringer verkauften sich dort in fünf Minuten, berichtete Samel stolz.

Ratsfrau Gabi Glinka erweist sich in Schladen als Verkaufstalent

Ratsfrau Gabi Glinka erweist sich in Schladen als Verkaufstalent Foto: Leifeld

„Viele Käufer haben uns bereits erwartet“, erklärte auch Karl-Jürgen Heldt für sein Verkaufsteam an der Schladener Sparkasse. Alle hölzernen Tiere konnten mindestens für den gewünschten Mindestpreis von 1,50 Euro vermarktet werden, sodass die Schladener einen stolzen Erlös in Höhe von 1625,10 Euro vorweisen können. Das entspricht einem Durchschnitt von 2,03 Euro pro Glücksschwein.

Rosemarie Luft aus Schladen.

Rosemarie Luft aus Schladen. Foto: Leifeld

Verkaufsfördernd zeigten sich auch die Liebenburger Ratsmitglieder im munteren Schweinchengetümmel. Früh auf den Beinen waren wie immer die Neuenkirchener um Ortsbürgermeister Hans-Hermann Bosse, die den Verkaufsreigen bereits um 8 Uhr eröffneten. Eine Rekordzeit im Verkauf verkündete Jürgen Kollenrott aus Ostharingen. Dort wurden 100 der GZ-Schweinchen binnen vier Minuten vermarktet. Lang waren an allen Verkaufsstellen die Käuferschlangen. „In Liebenburg vor der Physio-Praxis warteten die ersten Schweinekäufer bereits ab 8.20 Uhr“, berichtete Ortsbürgermeister Günther Meyer von einer Vielzahl besonders treuer Kunden. Alle Einnahmen akribisch gezählt und addiert, konnte auch der Liebenburger Bürgermeister Alf Hesse mit 4424,12 Euro für 2200 Schweine ein gutes Ergebnis verkünden. Das entspricht einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 2,01 Euro pro Glücksbringer.

Auch im Liebenburger Rathaus werden emsig die Einnahmen aus dem Glücksschweinchenverkauf gezählt.

Auch im Liebenburger Rathaus werden emsig die Einnahmen aus dem Glücksschweinchenverkauf gezählt. Foto: Leifeld

Heiß begehrt waren die rosa Schweinchen auch in Langelsheim und Lutter. Damit sie auch die gewünschte zahllose Fans, Freunde und Sammler an den Verkaufsstellen. Am Schnellsten kamen die Astfelder in den Langelsheimer Ratssaal. Kein Team kam später als 10 Uhr zurück. Der Großteil der Glücksscheinchen-Käufer seien bekannte Gesichter aus den letzten Jahren, berichteten die Verkäufer. So kam es dann auch zu den oft bekannten Floskeln, wenn Käufer den Schein übergaben und „stimmt so“ sagen. Ratsmitglied Hartmut Richter entgegnete ohnehin mmer „Wechselgeld gibt es auch nicht“, worauf immer ein Lacher folgte. Richter begleitet die Aktion schon zu 29. Mal und erinnert sich noch, wie er einmal nach knapp fünf Minuten wieder im Rathaus war, weil seine Schweinchen so schnell ausverkauft waren.

In Ostharingen sind Anita Kubitschke und weitere Ortsratsmitglieder beim Verkauf aktiv.

In Ostharingen sind Anita Kubitschke und weitere Ortsratsmitglieder beim Verkauf aktiv. Foto: Privat

3000 GZ-Glücksschweine wurden im Gebiet der neuen Stadt Langelsheim verkauft – keines der hölzernen Glücksbringer blieb übrig. Die Astfelder Schweinehändler mussten sogar noch „nachliefern“: Kurz nachdem Barbara Eberhardt und ihre „Mannen“ wieder im Rathaus waren, rief noch ein williger Schweinekäufer an, der gern noch 20 Holztierchen hätte. Mit der bekannten Flexibilität alteingesessener Langeiseimer „Viehhändler“ konnte auch dieser Wunsch noch möglich gemacht werden.

Die Liebenurger Schweinefreunde sind früh auf den Beinen.

Die Liebenurger Schweinefreunde sind früh auf den Beinen. Foto: Privat

In anderen Ortschaften hatten Schweinekäufer nicht so viel Glück und mussten leider ohne GZ-Schweinchen nach Hause gehen. Manch einer gab trotzdem eine Spende, plauderten die Verkäufer. Und das ist nachvollziehbar, denn das Glücksschweinchengeld 2025 kommt bekanntlich fünf Organisationen und Vereinen im Langelsheimer Stadtgebiet zugute. Insgesamt konnten mit den 3000 Borstenviechern 6501 Euro für den guten Zweck eingenommen werden. Der Schnitt lag bei 2,16 Euro. Die höchsten Durchschnittsammen wurden in Alt Wallmoden (2,53 Euro) sowie in Langelsheim vor der Volksbank (2,48 Euro) und am Rewe-Markt (2,39 Euro) erzielt.

Reichlich Glück holen sich auch die Langelsheimer für das neue Jahr.

Reichlich Glück holen sich auch die Langelsheimer für das neue Jahr. Foto: Heinemann

Lang ist die Schlange der willigen Schweinchenkäufer auch in Othfresen.

Lang ist die Schlange der willigen Schweinchenkäufer auch in Othfresen. Foto: Privat

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