GZ-Glücksschweinchen: Bescherung für das Ehrenamt im Oberharz

Das Glück hängt am Weihnachtsbaum. Bei der diesjährigen GZ-Glücksschweinchenaktion können sich wieder fünf Empfänger aus Clausthal-Zellerfeld über eine Spende freuen. Foto: Knoke
Am Silvestertag steht wieder der traditionelle Glücksschweinchenverkauf an. Die GZ stellt die Empfänger aus Clausthal-Zellerfeld vor, die sich dieses Mal über den Erlös freuen können. Es werden wieder viele Kinder im Oberharz mit der Spende bedacht.
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Clausthal-Zellerfeld. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die GZ-Glücksschweinchen zu richtigen Hoffnungsträgern entwickelt. Wie gewohnt werden die Tierchen wieder am Silvestermorgen auf der Straße für einen Mindestpreis von 1,50 Euro verkauft. Wer mehr spenden möchte, darf das sehr gern tun – es ist ja schließlich für einen guten Zweck. Fünf Empfänger dürfen sich dieses Mal über den Erlös des Glücksschweinchen-Verkaufes in Clausthal-Zellerfeld freuen. Als die GZ dieser Tage die folgenden Vereine und Institutionen darüber informiert hat, war die Freude allerseits riesig. Es war praktisch eine vorzeitige Bescherung.
Förderverein der Robert-Koch-Schule
„Aufgrund des Sparzwangs der öffentlichen Hand kann eine gute Ausstattung der Schule und die Aufrechterhaltung schulbegleitender Aktivitäten nur durch Hilfe von außen sichergestellt werden“, schreibt die Robert-Koch-Schule (RKS) auf ihrer Internetseite. Aus diesem Grund wurde 1969 der Förderverein gegründet, der laut der Vorsitzenden Susanne Lühr aktuell etwa 420 Mitglieder hat. Das sind im Wesentlichen Eltern von jetzigen Schülern der RKS und Lehrkräfte der Schule. Aber auch zahlreiche Ehemalige halten dem Förderverein die Treue, was Lühr besonders stolz macht. Zuletzt hatte der gemeinnützige Verein Tore und Tischtennisplatten für den Pausenhof des Gymnasiums auf der Agenda sowie neue Richtmikrofone für die Theater-AG. Wenn der Förderverein aus der Winterpause zurück ist, hat er noch weitere Ideen für die Gestaltung des Schulhofs. Denn sein Ziel ist es, mithilfe von Spenden für ein lebendiges Schulleben zu sorgen.
Löschmäuse der Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld
Die Kinderfeuerwehr ist eine selbstständige Abteilung der Feuerwehr in Clausthal-Zellerfeld. Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren können Mitglied bei den Löschmäusen sein. Die Kinder werden laut Leiterin Steffi Hellemann spielerisch und sportlich beschäftigt, außerdem wird die Brandschutzerziehung gefördert. Zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr ist dann schließlich der Übertritt in die Jugendfeuerwehr möglich. Derzeit sind 20 Mädchen und Jungen bei den Löschmäusen aktiv. Hellemann erzählt, dass aber etwa noch einmal genau so viele Kinder auf der Warteliste stünden. Noch mehr Kids zu betreuen, sei personell jedoch nicht machbar. Im Jahr 2025 feiern die Löschmäuse ihren 15. Geburtstag. Aus diesem Grund planen Hellemann und ihr Team voraussichtlich eine Übernachtungsfeier im Feuerwehrhaus, wofür die Spenden gern verwendet werden wollen.
Heilpädagogische Förderung mit Pferd „Sir Henry“
Der Reittag ist fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit in der Kindertagesstätte St. Salvatoris in Clausthal-Zellerfeld. Seit 2021 bietet die Einrichtung die heilpädagogische Förderung mit Pferd an. Für den Kita-Förderverein „Große für Kleine“ ergab sich damals die Möglichkeit, den Wallach „Sir Henry“ zu kaufen, der mittlerweile einen festen Platz in den Herzen der Kinder hat. Um das heilpädagogische Angebot für die Kinder dauerhaft zu ermöglichen, ist der Förderverein auf Spenden angewiesen. Die Mädchen und Jungen verbringen viele Vormittage auf dem Reiterhof und versorgen den Tinker-Shire-Horse-Mix. Begleitet werden die Kinder von Fachkräften aus der integrativen Kita. Manchmal ist auch die Ergotherapeutin dabei, die die Integrationskinder auf intensive Weise fördert und begleitet. Neben der Finanzierung von „Sir Henry“ hat der Förderverein für die Zukunft vor, neue Sportgeräte in der Turnhalle anzuschaffen und den Kindern ein Trommelprojekt zu ermöglichen.
Förderverein der Kirchengemeinde Schulenberg
Die St.-Petrus-Kapelle in Schulenberg wurde im 2023 nach einer mehrmonatigen Umbauphase mit einem Gottesdienst feierlich neu eingeweiht. Seitdem dient der wieder in Dienst genommene Bau offiziell als Begegnungszentrum. Heute sind die Kirchenbistros ein fester Bestandteil des neuen Nutzungskonzeptes und locken jeden Monat viele Einheimische an. Pastor Jörg-Uwe Pehle hatte einst den Gedanken an die Gemeinde herangetragen. Dr. Clara Hoppenau, Vorsitzende des Kirchenfördervereins in Schulenberg, erzählt, dass die Abende zu einer richtigen Dorf-Börse geworden sind: Die Bürger tauschen sich bei Problemen aus und fragen nach Rat, wer beispielsweise etwas Bestimmtes hat oder kann. Sie berichtet zudem von den Plänen des Fördervereins, einheitliches Geschirr für das Kirchenbistro anzuschaffen. Aktuell seien die Teller, Tassen und das Besteck ein Sammelsurium aus verschiedenen Spenden. Und das sei wirklich nicht ansehnlich.
Clausthaler Tisch Lazarus
Die Nachfrage bei den Tafeln ist nach wie vor sehr hoch. Auch der Clausthaler Tisch Lazarus, der seit Anfang 2022 zur Osteroder Tafel gehört, kommt laut Kirchenkreissozialarbeiterin Dana Brömme an sein Limit. Er braucht zusätzliche Spenden für die Familien, die zur Ausgabe kommen – ob Lebensmittel oder Geld. An zwei Tagen pro Woche werden insgesamt 80 Bedürftige an der Ausgabe versorgt. Brömme berichtet von weiteren 50 Familien, die auf der Warteliste stünden. „Da kommen wir einfach nicht von weg“, sagt sie. Für einen weiteren Ausgabetag hingegen reichten die Lebensmittel nicht aus. Während es 2022 und 2023 hauptsächlich viele Ukrainer gewesen sind, die auf die Unterstützung von Lazarus angewiesen waren, beobachtet die Kirchenkreissozialarbeiterin aktuell auch wieder vermehrt deutsche Familien, deren letzter Ausweg der Besuch bei der Tafel ist.