Zähl Pixel
Unglück kurz nach Start

Flugzeugabsturz in Salzgitter: „Nur noch ein verkohltes Stahlgerippe“

Rauchwolken über dem Gelände der Salzgitter AG am Sonntagmorgen (kleines Bild). Auf dem Flugplatz in Drütte befanden sich zeitgleich Beamte der Polizei.

Rauchwolken über dem Gelände der Salzgitter AG am Sonntagmorgen (kleines Bild). Auf dem Flugplatz in Drütte befanden sich zeitgleich Beamte der Polizei. Foto: Privat/Kasemir

In Salzgitter ist am Vormittag ein Kleinflugzeug auf dem Werksgelände der Salzgitter AG abgestürzt. Dabei kamen der Pilot (56) und der Co-Pilot (55) ums Leben. Das ist bisher bekannt.

author
Von Justus-Heiner Bode,
author
Von Lisa Kasemir
Sonntag, 13.04.2025, 11:47 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Salzgitter. Am Sonntagvormittag, gegen 9.45 Uhr, ist ein Kleinflugzeug auf dem Gelände der Salzgitter AG zwischen zwei Werkshallen in der Verzinkungsstraße abgestürzt. Dabei kamen nach Angaben der Polizei zwei Menschen ums Leben: ein 55-jähriger Pilot und ein 56-jähriger Passagier. Beide Männer stammen aus Salzgitter. Weitere Personen sollen sich nicht im Flugzeug befunden haben. Mitarbeiter der Salzgitter AG wurden durch den Vorfall nicht verletzt.

Augenzeuge berichtet von „komischen Geräuschen“

Das Flugzeug war wenige Minuten vor dem Unglück vom Flugplatz im Stadtteil Drütte gestartet. Dieser liegt weniger als einen Kilometer entfernt von der Absturzstelle. Vor Ort schilderte ein Augenzeuge, dass es bereits kurz nach dem Abheben zu „komischen Geräuschen“ gekommen sei. Nach GZ-Informationen geriet das Flugzeug vor dem Absturz ins Taumeln. Die genauen Umstände des Unglücks sind derzeit noch unklar. Die Polizei geht von einem Unglücksfall aus. Ermittler der Flugunfallforschung aus Braunschweig (BFU) untersuchen aktuell den Absturzort.

Durch den Aufprall geriet das Flugzeug in Brand. Rauchwolken waren auch aus weiterer Entfernung sichtbar.

„Verkohltes Stahlgerippe“

Besonders auffällig sei laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die ungewöhnlich schmale Gasse zwischen den Werkshallen – sie messe zwar nur wenige Meter in der Breite, ziehe sich aber rund 150 Meter in die Länge. Genau an dieser Stelle sei das Kleinflugzeug abgestürzt, wie Arno Sicks, Einsatzleiter der Feuerwehr, mitteilte. An den Wänden und dem Hallendach seien lediglich leichte Einschlagspuren zu sehen. Beim Aufprall sei die Maschine in Brand geraten, dichter Rauch habe sich ausgebreitet. Von dem Flugzeug blieben am Ende nur noch Teile der Tragflächen erkennbar – zurück blieb lediglich ein „verkohltes Stahlgerippe“, so Sicks im Gespräch mit der dpa.

Zunächst war die Werksfeuerwehr der Salzgitter AG im Einsatz, anschließend trafen auch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Salzgitter sowie Rettungswagen aus Braunschweig ein. Zwischenzeitlich lösten die Einsatzkräfte auch das Einsatzstichwort „ManV“ (Massenanfall an Verletzten, Anm. d. Red.) aus. Dieser bestätigte sich jedoch nicht.

Der Vorstand des Motor-Flug-Club Salzgitter, der den Flugplatz in Drütte betreibt, vom dem das Kleinflugzeug gestartet ist, äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall. Die wenigen Anwesenden auf dem Flugplatz zeigten sich am Sonntagvormittag tief betroffen.

Stahlproduktion läuft weiter

Die Produktion bei der Salzgitter AG läuft trotz des Absturzes weiter. Laut Unternehmenssprecher Thorsten Möllmann entstand lediglich ein „geringfügiger Schaden an der Produktionsstätte“.

Nach dem Absturz ist ein Feuer ausgebrochen.

Nach dem Absturz ist ein Feuer ausgebrochen. Foto: Privat

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region