Ex-Bürgermeister Armin Kalbe wird heute 75 Jahre alt

Von 2017 bis 2023 war Armin Kalbe (rechts) Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonischen Beratungsdienste. Foto: Sowa
Rund 30 Jahre saß Armin Kalbe im Rat der Stadt Goslar. Der ehemalige Bürgermeister feiert heute mit seiner Familie seinen 75. Geburtstag und blickt ohne Groll auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.
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Goslar. In einer Sache ist sich Armin Kalbe immer treu geblieben: Der ehemalige Bürgermeister der Stadt Goslar sagt als kommunalpolitisches Urgestein noch immer offen und ehrlich seine Meinung sagt, auch wenn es nicht jedem passt. Der Landschaftsgärtner feiert heute seinen 75. Geburtstag, von Ruhestand ist bei Kalbe allerdings noch nichts zu merken.
Geboren wurde er 1950 in Goslar, hier ging er auch zur Schule und absolvierte im heimischen Betrieb und einer anderen Firma seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner, es folgte ein Gartenbau-Studium und 1975 die Rückkehr nach Goslar.
Für den 75-Jährigen habe bei seinem politischen Engagement stets das Wohl seiner Geburtsstadt im Vordergrund gestanden, berichtet er. Der Agrarbetriebswirt, der neben Politik Lesen und Musik als Hobbys nennt, wurde 1996 erstmals zum Ersten Bürgermeister gewählt. Im Jahr 2000, erstmalig gab es mit Dr. Otmar Hesse einen hauptamtlichen Oberbürgermeister, wurde Kalbe in diesem Amt bestätigt, von 2001 bis 2006 folgte die nächste Amtsperiode als Bürgermeister – der Zusatz „Erster“ war inzwischen abgeschafft worden.
Start beim Umweltausschuss
Der gebürtige Goslarer startete seine Ratskarriere 1986 im Umweltausschuss, im letzten Drittel seiner Politiker-Laufbahn führte er den Vorsitz im ungleich wichtigeren Wirtschaftsausschuss (ab 2006) und Finanzausschuss (ab 2014). Die ökonomischen Referenzen holte sich der Garten- und Landschaftsbauer als Unternehmer in der elterlichen Friedhofsgärtnerei, als Chef des Bundesverbands der deutschen Friedhofsgärtner und vier Jahrzehnte als Geschäftsführer Treuhandstelle Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt in Hannover bis heute.
Es gab Phasen, da überlegte Kalbe ernsthaft, den Rat zu verlassen: „Es wurde viel gestritten, das Klima war bei den Ratssitzungen durchaus rau, anders sah es in den Ausschüssen aus, dort wurde Sachpolitik betrieben, deswegen entschied ich mich, Ende der 1980er doch an Bord zu bleiben“, berichtet Kalbe.
Niederlage und Freundschaft
Den ersten politischen Glanzpunkt im politischen Leben Kalbes setzte die Kandidatur zum Niedersächsischen Landtag 1994. Gegen einen gewissen Sigmar Gabriel, dem er zwar unterlag, sich aber gleichwohl dem ehemaligen Vizekanzler bis heute freundschaftlich verbunden fühlt. Aus der ersten Reihe zog sich Kalbe 2006 zurück, als er als OB-Kandidat gegen den SPD-Bewerber Henning Binnewies unterlag. 2016 trat der damals 66-Jährige, der sich ehrenamtlich auch beim Deutschen Roten Kreuz engagierte, nicht mehr für den Rat an. Von 2017 bis 2023 war Kalbe Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonischen Beratungsdienste.
Was sind seine größten Erfolge? „Ich bin stolz darauf, wie wir das mit der Ansiedlung des Energieforschungszentrums geschafft haben. Ein weiterer Meilenstein war die Privatisierung der Stadtentwässerung und der Straßenreinigung, hier hat der Bürger einen großen Nutzen davon gehabt.“
In Erinnerung wird ihm der Festakt 40 Jahre CDU im Goslarer Odeon-Theater bleiben, hier begrüßte er bei seinem Grußwort unter anderem CDU-Größen wie Dr. Angela Merkel, Christian Wulff oder Ernst Albrecht.
Tourismus steht gut da
An seinem heutigen Ehrentag plant Armin Kalbe nichts Großes, ein bisschen feiern im engsten Familienkreis sei geplant. Wie sieht er die Stadt Goslar momentan aufgestellt? „Der Tourismus in Goslar und Hahnenklee ist dank guter Rahmenbedingungen auf einem sehr guten Weg. Es ist ein großer Segen, dass Kaiserworth, Brusttuch und etwas später das Kaiserpfalzquartier Goslar weiter bereichern werden“, sagt Kalbe, der betont, seine Meinung und seinen Rat auch mit 75 noch äußern zu wollen.

2018 wird Armin Kalbe (links) zusammen mir Dr. Dieter Schlockwerder für 40 Jahre Treue zum Goslarer Sport Club geehrt. Foto: Gabel

Armin Kalbe ist auch stets für einen Spaß zu haben. Hier posiert er auf einer Eurawasser-Toilette und liest nebenbei die GZ. Foto: Sowa