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Unterschriftensammlung läuft

Bürgerinitiative in Lutter fühlt sich von Politik alleingelassen

Die Planungsgesellschaft, die auch den Bau von Windrädern im Lutter-Becken vorhat, realisierte auch einen Windpark aus sechs Anlagen bei Klein Flöthe.

Die Planungsgesellschaft, die auch den Bau von Windrädern im Lutter-Becken vorhat, realisierte auch einen Windpark aus sechs Anlagen bei Klein Flöthe. Foto: Gereke

Die Bürgerinitiative „Windkraftfreies Lutter-Becken“ hat ihre erste Mitgliederversammlung gehabt. Jetzt läuft eine Unterschriftensammlung an und die Entschlossenheit der Bürger kommt zum Vorschein.

Von Redaktion Samstag, 14.12.2024, 08:00 Uhr

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Lutter. In der ersten Mitgliederversammlung nach Gründung der Bürgerinitiative (BI), die nach Auskunft der Organisatoren gut besucht war, erstattete Sprecher Rüdiger Rudolph Bericht über die Aktivitäten der BI „Windkraftfreies Lutter-Becken“ und den bisherigen Sachstand im Kampf gegen das Projekt.

Zur Verteilung an alle Haushalte in Lutter, Ostlutter und Nauen hätten freiwilligen Unterstützer Flyer sowie ein achtseitiges Informationsblatt mit Argumenten gegen das geplante Windanlagenprojekt erhalten. Darüber hinaus läuft jetzt eine Unterschriftensammlung zur Unterstützung der BI. Mitglieder der BI sind dazu von Haus zu Haus unterwegs, zudem liegen Unterschriftenlisten im Autohaus Borchers, in der Apotheke Lutter und bei Physiotherapeut Mario Lehnert aus, informierte Rudolph.

Rudolph bemängelte, dass die mehrfach konsultierten politischen Vertreter des Ortsrates des Fleckens Lutter am Barenberge und des Rates der Stadt Langelsheim bislang eine klare Positionierung zur Windnutzung in unmittelbarer Nähe zu Lutter und Ostlutter vermissen lassen haben. Nicht einmal in der Versammlung seien von anwesenden gewählten kommunalen Abgeordneten klare Stellungnahmen dazu zu erhalten gewesen, schreibt die Bürgerinitiative in einer Presseerklärung. Die Bürger fühlten sich mit ihren Befürchtungen vor massiven Beeinträchtigungen alleingelassen, heißt es.

Mitglieder verärgert

In der anschließenden Diskussionsrunde kam die besondere Verärgerung vieler BI-Mitglieder darüber zum Ausdruck, dass die aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbare Projektierung ihrer Einschätzung nach nur auf die Eigeninteressen einzelner Initiatoren, vorwiegend aus dem Kreis der Grundeigentümer, zurückzuführen sei. Gleichzeitig sei aufgrund der frühzeitigen GmbH-Gründung dieser Interessengruppe in Verbindung mit der schnellen Vorfestlegung als mögliches Vorranggebiet durch den Regionalverband der Eindruck entstanden, dass „hinter den Kulissen“ bereits vieles dafür getan worden sei, „am Bürgerwillen vorbei vollendete Tatsachen zu schaffen“, schreibt die Bürgerinitiative. Schließlich würde es aus Sicht der Windpark-Gegner keinen einzigen Sachgesichtspunkt geben, der im Vergleich zu alternativen Standorten für die äußerst ortsnahe Projektierung bei nur knapper Einhaltung der gesetzlichen Mindestabstände spreche.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Entschlossenheit der Bürgerinitiative und einzelner Bürger deutlich, sich notfalls auch mit juristischen Mitteln gegen das Projekt zur Wehr zu setzen, heißt es abschließend.

Gut besuchte Mitgliederversammlung: Diverses Infomaterial wird an die zahlreichen Interessierten verteilt.

Gut besuchte Mitgliederversammlung: Diverses Infomaterial wird an die zahlreichen Interessierten verteilt. Foto: Privat

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