Vorsicht vor Fakeshops: Brennholz aus heimischen Wäldern?

Brennholz machen ist echte Knochenarbeit. Da freut sich der Geplagte gerne über preiswerte Angebote aus dem Internet. Foto: Leifeld
Wird das angebotene Brennholz aus unseren heimischen Wäldern gestohlen? Die GZ hat jetzt mit einem Revierförster aus Wolfshagen über die aktuelle Situation gesprochen.
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Nordharz. Mit Beginn der kalten Jahreszeit florieren auch wieder betrügerische Internetseiten, auf denen günstige Brennstoffe wie Heizöl oder Brennholz angeboten werden, darauf verweist die Polizei Goslar und benennt einen ersten konkreten Fall:
Ein 49-jähriger Mann aus Liebenburg entdeckte im Internet ein verlockendes Angebot, bestellte online bei der Firma „heizoel-premium.de“ und überwies den fälligen Betrag von 1.600 Euro per Vorkasse. Es erfolgte allerdings keine Lieferung des georderten Brennstoffes und sämtliche Kontaktversuche zu dem Onlineshop scheiterten. Einen ähnlichen Fall hatte es bereits in der Vergangenheit beim Brennholzkauf gegeben.
Revierförster äußert sich zur aktuellen Situation
Und wie sieht es nun aus beim Blick in die heimischen Wälder? Wird dort Brennholz stibitzt, mit dem Wunsch nach kostenlosen Brennmaterial? „Brennholzdiebstahl ist bei uns kein Thema“, erklärte Reiner Hoffmeister, Revierförster in Wolfshagen, auf Nachfrage der GZ. Billiges Brennholz auf dem Markt käme häufig aus Osteuropa. „Das hat dann nichts mehr Nachhaltigkeit zu tun“, machte er deutlich. Auch er rät bei zu günstigen Preisen zur Vorsicht. Das Brennholz der Niedersächsischen Landesforsten hat seinen Preis und ist an den Gaspreis gekoppelt.
Weltholzstämme seine ohnehin häufig mit GPS-Trackern besonders gekennzeichnet, was für Holzdiebe den Weiterverkauf unmöglich macht. Das bestätigte auch der Liebenburger Revierförster Lucas Prescher. Für einen Sägewerker wären geklaute Stämme klar zu erkennen und uninteressant. Der letzte Brennholzdiebstahl in seinem Revier liegt auch schon einige Zeit zurück. Er erwischte den Dieb damals „in flagranti“ – quasi mit dem Diebesgut im Kofferraum. „Wir Förster sind wachsam und gehen auch schon mal einem fremden Auto im Wald hinterher.“ Einem Pkw mit auswärtigen Kennzeichen oder unangekündigten Lkw sowieso, betonte er.
Augen auf beim Internetkauf, so die Polizei. Fakeshops haben einen professionell wirkenden Internetauftritt, der oft nur wenige Tage existiert. Selbst Fakeshops, die aufgrund ihrer Internetadressendung „.de“ einen Bezug zu einer deutschen Firma vermuten lassen, sind im Ausland unter falschen Personalien gespeichert. Das angegebene Impressum wurde ausgedacht oder einfach von einer seriösen deutschen Firma kopiert. Und das via Vorkasse überwiesene Geld verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Das bestellte Heizöl oder Brennholz wird natürlich nicht geliefert und auch die polizeilichen Ermittlungen verlaufen in der Regel erfolglos.

„Preiswertes“ Brennholz im Onlinehandel bedarf einer gründlichen Recherche des Anbieters. Foto: Leifeld
Um nicht auf derartige Betrügereien hereinzufallen, gibt die Polizei Verhaltenshinweise:
Niemals Vorkasse leisten, gründlich recherchieren bei vermeintlichen „Schnäppchen“ und ein Überprüfen des Anbieters, gibt die Polizei wichtige Tipps, um finanziellen Schaden abzuwenden. Informationen bietet auch die Internetseite der Verbraucherzentrale.