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Rohstoffsuche in Südniedersachsen

Weitere Erkundung nach Bodenschätzen in der Region

Ein Hubschrauber mit einer Flugsonde: In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Erkundungsflüge über dem Harz, um nach Bodenschätzen zu suchen. Jetzt sucht eine Firma per Flugzeug nach Rohstoffen in Südniedersachsen. Foto: Melissa Erichsen/dpa/Archivbild

Ein Hubschrauber mit einer Flugsonde: In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Erkundungsflüge über dem Harz, um nach Bodenschätzen zu suchen. Jetzt sucht eine Firma per Flugzeug nach Rohstoffen in Südniedersachsen. Foto: Melissa Erichsen/dpa/Archivbild Foto: Melissa Erichsen/dpa/Archivbild

Könnte es in Zukunft wieder Bergbau in Südniedersachsen geben? Ein Unternehmen aus Großbritannien möchte das herausfinden und untersucht die Region, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mitteilte.

Dienstag, 15.04.2025, 12:00 Uhr

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Harz. Könnte es in Zukunft wieder Bergbau in Südniedersachsen geben? Ein Unternehmen aus Großbritannien möchte das herausfinden und untersucht die Region, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mitteilte. Demnach startet derzeit von Hildesheim ein Messflugzeug mit einem Georadar, um nach Vorkommen von Kupfer, Blei, Gold oder Silber im Untergrund zu suchen.

2000 Quadratmeter groß

Die Firma Anglo American Exploration Germany hat sich dazu das westliche Harzvorland vorgenommen. Konkret geht es um das sogenannte Leine-Kupfer-Feld, das südlich von Salzgitter und Hildesheim sowie nördlich von Göttingen unter anderem Einbeck, Seesen und Herzberg umfasst. Die Fläche ist fast 2000 Quadratkilometer groß – das entspricht in etwa der Fläche von Mauritius. Die Genehmigung für die Untersuchungen hatte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie bereits Anfang 2024 erteilt.

Sollte das Unternehmen ausreichende Rohstoff-Vorkommen für einen wirtschaftlichen Abbau der Erze finden, wäre eine weitere Bewilligung notwendig, sagte ein Sprecher des Landesamtes. Vorbehaltlich der Entscheidung und etwaiger Einwände beispielsweise von Verbänden könnte der Bergbau dann nach Südniedersachsen zurückkehren. Für den Abbau der Ressourcen wäre demnach die Errichtung eines neuen Bergwerkes denkbar.

Hinweise auf Rohstoffe

Bereits seit längerem suchen Wissenschaftler etwas weiter östlich im Oberharz nach Rohstoffen. Den Forschern geht es allerdings vor allem darum, eine neue Messtechnik zu erproben. Dazu starteten ebenfalls aus Hildesheim mehrfach Helikopter mit einer angehängten Sonde. Nach ersten Erkenntnissen der Fachleute gebe es Hinweise darauf, dass im Harzer Untergrund noch seltene Erze lagern könnten.

Der Harz ist die größte und älteste Bergbauregion Europas. Erste Hinweise auf Bergbau in der Mittelgebirgsregion reichen über 3000 Jahre zurück. Über viele Jahre wurden unter anderem Silber, Kupfer, Blei und Zink in großem Stil abgebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert fand der Bergbau im Harz langsam sein Ende. 2007 wurde das letzte Bergwerk geschlossen, die Grube „Wolkenhügel“ bei Bad Lauterberg. Der Rammelsberg in Goslar wurde bereits 1988 geschlossen.

Im Landkreis Goslar hat es in den vergangenen Jahren mehrere Erkundungen gegeben. Im vorigen August suchte ein Hubschrauber mit Messtechnik in der Oberharzer Altbergbauregion nach Rohstoffen. Es war die dritte Erkundung im Rahmen des Desmex-Real-Projektes, an dem das Liag-Institut für Angewandte Geophysik und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aus Hannover mit mehreren Universitäten beteiligt waren. Abgesucht wurden die Gebiete um Clausthal-Zellerfeld, Riefensbeek-Kamschlacken, Osterode und Bad Grund. dpa/oli

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