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Forst sichert Waldwege

Sperrungen möglich: Rund um Bad Harzburg starten Baumfällungen

Das Winterwetter bestimmt das Tempo bei den Waldpflegearbeiten rund um Bad Harzburg. Die Landesforsten beseitigen aktuell Gefahrenbäume in beliebten Naherholungsgebieten rund um die Kurstadt.

Das Winterwetter bestimmt das Tempo bei den Waldpflegearbeiten rund um Bad Harzburg. Die Landesforsten beseitigen aktuell Gefahrenbäume in beliebten Naherholungsgebieten rund um die Kurstadt. Foto: Landesforsten

Die Niedersächsischen Landesforsten haben damit begonnen, in ihren Revieren Radauberg und Göttingerode trockene und tote Bäume zu fällen. Damit sollen die Wälder gepflegt und die Waldwege gesichert werden. Kurzfristige Sperrungen sind möglich.

Von Redaktion Dienstag, 03.12.2024, 04:00 Uhr

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Bad Harzburg. Das Niedersächsische Forstamt Clausthal hat mit winterlichen Baumfällarbeiten rund um Bad Harzburg begonnen. Die Forstarbeiten laufen in den Revieren Radauberg und Göttingerode. Ziel der Waldpflege auf dem Burgberg und dem Breitenberg ist es, die beliebten Wander- und Naherholungsgebiete am Stadtrand sicher betreten zu können und das Waldgefüge zu stärken, heißt es von Seite der Landesforsten.

Revierleiter Steffen Isermann lasse aktuell geschädigte Buchen an den Wegen entnehmen. „Trockene Bäume und Totholz in den Kronen gefährden Waldbesucher und Forstmitarbeiter. Die Wirtschaftswälder bei Bad Harzburg ziehen zahlreiche Menschen an. Einheimische wie Touristen schätzen gut erschlossene Wege und die abwechslungsreichen Laubwälder in meinem Revier“, weiß der junge Forstmann.

Das anfallende Buchenholz werde Isermann an heimische Sägewerke vermarkten, heißt es. Bad Harzburger Buchen dienen als Werkstoff für Holzmöbel, Vollholztreppen oder zum Häuserbau. Dünnes oder schadhaftes Holz sowie Teile der Kronen nutzen Anwohner als Brennholz. „Unsere Buche ist nach wie vor die beliebteste Holzart zum Heizen und noch in Braunschweig nachgefragt“, berichtet Isermann.

Pflege statt Kampf

Sein Kollege und Revier-Nachbar ist Daniel Göbel. Er leitet die Försterei Göttingerode, wo zeitgleich Holz geerntet wird. Göbel freut sich, nach mehrjähriger Zwangspause mal wieder seine Buchenwälder pflegen zu können. Sechs Jahre lang sei er damit beschäftigt gewesen, vom Borkenkäfer geschädigte Fichtenbäume aus seinem Revier zu entfernen, berichten die Landesforsten. Nun endlich sei mal wieder Luft für die gestaltende und pflegende Arbeit im Wald.

„Als Förster entnehme ich lieber zu dicht stehende Buchen und stärke die verbleibenden Zukunftsbäume. Die Ernte abgestorbener Fichten in meinem Revier habe ich weitestgehend abgeschlossen. Nach dieser monotonen Arbeit macht die Durchforstung der Laubwälder wieder richtig Freude“, blickt Daniel Göbel auf die kommenden Winterwochen. Vorsichtig dünnt er seine Buchenwälder aus. Das schafft Platz für Wurzelwachstum und Kronenvergrößerung. Die qualitativ besten Buchen dürfen weiterwachsen. Sie nutzen den freigewordenen Platz, bekommen mehr Licht und Nährstoffe ab. So stärke Göbel die Abwehrkraft seiner Bäume und mache sie fit für den Klimawandel, heißt es von Seite der Forst.

Erfreulicher Nebeneffekt der Durchforstung: Die gefällten Buchenstämme werden zu Parkettholz verarbeitet. „Mit Glück renoviert ein Anwohner aus Bad Harzburg seinen Fußboden mit Holz aus dem Göttingeroder Revier“, denkt Göbel. Außerdem wolle er Brennholzberechtigte bedienen, die auf ihre zugewiesene Menge warten.

Temporäre Sperrungen

Die Niedersächsischen Landesforsten verzeichnen in ihren Laub- und Mischwäldern am nördlichen Harzrand vermehrt Trockenschäden an Buchen, Eschen und Eichen. Insbesondere die Buchen hätten stark unter den Trockenjahren gelitten, die zwischen 2018 und 2022 zu Wassermangel in den Wäldern der Region geführt hätten, begründet Förster Christian Schulz den winterlichen Holzeinschlag.

„Einige Buchen sind zu alt, als dass sie sich an die veränderten Bedingungen des Klimawandels anpassen können“, erläutert der Betriebsdezernent im Forstamt Clausthal. Auch im Harly seien Forstarbeiten im Gange. Eichen-Schadinsekten hätten geschwächte Altbäume befallen und führten zum Absterben, beschreibt Schulz.

Aufgrund der Forstarbeiten sind einige Revierbereiche zeitweise nicht begehbar. Wie lange die Holzerntearbeiten dauern werden, kann das Forstamt noch nicht absehen. Der Einsatz hängt entscheidend vom Wetterverlauf ab und muss bei schlechten Bedingungen unterbrochen werden. Die Clausthaler Forstleute rechnen mit längerfristigen Einschränkungen und bitten Waldbesucher um Verständnis für das Vorgehen. Die Niedersächsischen Landesforsten empfehlen dringend, zur eigenen Sicherheit die vom Holzeinschlag betroffenen Waldgebiete auch nicht abseits der Wege zu betreten. „Halten Sie sich an die Sperrungen, sie dienen Ihrer Sicherheit“, lautet der Appell von Steffen Isermann an alle Waldgäste. red

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