Zwei CDU-Haudegen verlassen die Partei

Peter Jordan
Zwei prominente Partei-Austritte machen den Christdemokraten im April schon in einer frühen Phase einen dicken Strich durch die Wahlkampf-Rechnung. Vor Ostern vollzieht der Kreistagsabgeordnete und Ratsherr Carlos Mateo diesen Schritt, ohne sich öffentlich über seine Motive zu äußern. Lokale Entwicklungen sollen ebenso wie Entscheidungen in der überregionalen Politik eine Rolle gespielt haben.
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Der Goslarer Ex-Parteichef Mateo hatte die CDU 2006 aus einem tiefen Loch geführt und bis 2014 eine erfolgreiche Phase geprägt – ein echter personeller Glücksfall. Der Mediziner und vierfache Vater festigte und sanierte die Partei, scheute sich nie vor einem gepflegten Konflikt mit dem politischen Gegner und schaffte es, dass die CDU zumindest in Alt-Goslar wieder zur stärksten Kraft aufstieg.

Carlos Mateo
Zudem war er 2011 mit der Suche nach einem Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl beauftragt und stieß seinerzeit auf Dr. Oliver Junk, einen CSU-Mann aus Bayreuth. Der Rest ist Geschichte.
Peter Jordan mischt ebenfalls nicht mehr bei den Christdemokraten mit. Der frühere Amtsrichter, der inzwischen als Strafverteidiger arbeitet, teilt seinen Abschied aus der Partei und seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Rat per Fax mit, nachdem der Vorstand am Abend zuvor abschließend über die Platzierungen auf der Liste beraten hat.
Jordan hatte 2011 noch als Parteiloser sein erstes CDU-Mandat ergattert und war die ersten fünf Jahre seines Wirkens im Rat dessen Vorsitzender. Als die lokale Ampel aus SPD, Grünen und FDP ab Herbst 2016 die strategische Mehrheit im Rat erobert, muss Jordan den Vorsitz an Eckhard Wagner (SPD) abgeben. Er leitet aber bis zum Ende der Wahlperiode weiterhin den Betriebsausschuss des Goslarer Gebäudemanagements.