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Aktionen in Goslar

Ukraine-Krieg: Friedenskundgebung und eine Hilfsaktion

Fassungslosigkeit im Angesicht des Krieges in der Ukraine: Auf dem Jakobikirchhof demonstrieren am Samstag rund 150 Menschen. Foto: Dürich

Fassungslosigkeit im Angesicht des Krieges in der Ukraine: Auf dem Jakobikirchhof demonstrieren am Samstag rund 150 Menschen. Foto: Dürich

Auch Goslarer setzen sich gegen den Krieg ein: 150 Menschen haben bei einer Friedenskundgebung auf dem Jakobikirchhof teilgenommen. Der Goslarer Kamil Chmiel hat zudem mit Mitstreitern eine Hilfaktion für die Stadt Brzezany  gestartet.

Montag, 28.02.2022, 08:10 Uhr

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Goslar. Gegen den Krieg in der Ukraine: Rund 150 Menschen haben sich am Samstag zur Friedenskundgebung auf dem Jakobikirchhof versammelt, zu der das Friedensbündnis Goslar aufgerufen hatte. Neben dieser Gruppe begrüßte Sprecher Karsten Färber zudem Vertreter von „Pulse of Europe“, Gewerkschaften, dem Verein Leben in der Fremde, den Grünen und Pax Christi. Die SPD meldete sich schriftlich zu Wort. Unterdessen läuft in Goslar eine Hilfsaktion an.

Färber verurteilte während der Demo den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den das Putin-Russland seit Donnerstag gegen die freiheitlich lebenden Menschen in der Ukraine führt, und forderte die sofortige Beendigung und den Rückzug der russischen Truppen. Er sprach er sich für einen Sicherheitskorridor zu Russland aus und lehnte Waffenlieferungen an die Ukraine ab. Das Minsker Abkommen sollte zügig umgesetzt werden.

Sein Rückblick zur russisch-ukrainischen Entwicklung verursachte jedoch Irritationen und Distanzierungen auf Seiten von Grünen und „Pulse of Europe“. Dennoch herrschte Einigkeit im Unverständnis über einen „verbrecherischen Angriffskrieg“.

Elena Jerksen vom „Pulse of Europe“ stammt aus Lettland und befürchtet, dass Putins Machtgier nicht in der Ukraine enden würde. Gerhard Stein vom Friedensbündnis verurteilte jede kriegerische Handlung und erinnerte an die Friedenspolitik eines Willy Brandt. Entsetzen und Fassungslosigkeit drückte Ulrike Schmitz (Friedensbündnis) in ihren Worten aus. Sie forderte die Aufnahme der Verhandlungen zu einem europäischen Sicherheitssystem unter Einschluss Russlands.

Kamil Chmiel

Kamil Chmiel

Zu einer Hilfsaktion für die Stadt Brzezany (Bereschany), die etwa 100 Kilometer von Lwiw entfernt ist, haben im Internet der Goslarer Kamil Chmiel und seine Mistreiter aufgerufen. Sie ist die Partnerstadt von Chmiels polnischer Heimat Kluczbork (Oberschlesien). „Von dort hat uns die Bitte erreicht, mit Ausrüstung zu helfen“, sagt der Landesliga-Fußballer der TSG Bad Harzburg. Benötigt werden demnach Dinge wie Verbandsmaterial, Decken, Erste-Hilfe-Sets, Schlafsäcke, Kerzen, Taschenlampen mit Batterien, Kettensägen mit Öl und Ersatzketten, Stromgeneratoren, Nachtsicht- und Mobilfunkgeräte. Gesammelt wird von Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr bei der MK Bauelemente GmbH, Ottostraße 11, und zwischen 9 und 13.30 Uhr in einer Physiotherapie-Praxis, Troppauer Straße 7.

„Dieser Irrsinn wird sich überall in Europa, auch in Deutschland, schmerzhaft bemerkbar machen“, schreibt SPD-Chefin Annett Eine in einem langen Beitrag. Darin heißt es: „Krieg bedeutet Propagandaschlachten und Verdrehung von Opfer-Täter-Rollen. Er bedeutet Not, Leid und Grausamkeit. Und er verschiebt Maßstäbe. Alles wird überprüft werden müssen. Vom Tempo der Energiewende bis zum Umschichten von Haushaltsmitteln zugunsten des Verteidigungsetats. Und wir haben keine schlüssigen Antworten auf drängende Fragen, die sich trotzdem aufdrängen: Ist es noch zu verantworten, Putins Militärmaschine mit Euros für Gas und Öl zu finanzieren?

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