Sternwarte beschäftigt sich mit Stern von Bethlehem

Der stellvertretende Vorsitzende des Sternwarte-Vereins, Matthias Gruhn-Creutzburg, erklärt den Nachthimmel im Planetarium. Foto: Jung
In der Sternwarte St. Andreasberg halten Pfarrer im Ruhestand Axel Lundbeck und Hendrik Millner, Vorsitzender des Vereins, einen historischen Vortrag über den Stern von Bethlehem. Eine besondere Himmelskonstellation spielt dabei eine große Rolle.
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St. Andreasberg. Der Stern von Bethlehem beschäftigt seit jeher Theologen und Astronomen. Es gibt viele Versuche, ihn mit natürlichen Himmelserscheinungen zu erklären. War es ein Komet? Oder vielleicht eine Supernova, also ein explodierender Stern? Viele Forscher halten heute eine mehrfache Begegnung von zwei hellen Planeten am Himmel für die wahrscheinlichste Erklärung.
Einen historischen Vortrag über die Spurensuche des Sterns zu Bethlehem aus kirchlicher und astronomischer Sicht bot die Sternwarte St. Andreasberg am Internationalen Haus Sonnenberg. Pfarrer im Ruhestand Axel Lundbeck und der Vorsitzende des Vereins Sternwarte, Hendrik Millner, referierten über dieses Thema.
Quelle ist die Bibel
„Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen“, zitierte Axel Lundbeck aus dem Matthäus-Evangelium. Sein Vortrag über den Stern von Bethlehem beschäftigte sich mit den Menschen, die schon im frühen Christentum nach einer Erklärung für dieses Phänomen suchten. Seine Quelle – die einzige existierende aus dieser Zeit – war die Bibel.

Pfarrer im Ruhestand Axel Lundbeck beleuchtet den Stern von Bethlehem anhand der Bibel. Foto: Jung
Der Vortrag von Hendrik Millner beschäftigte sich mit dem Stern von Bethlehem aus heutiger wissenschaftlicher Sicht. Er nahm die Zuhörer visuell mit in die Vergangenheit auf einem Blick in den Nachthimmel von Bethlehem zur Zeit der Geburt Jesu.
Eine seltene Himmelserscheinung
„Es hat zu der fraglichen Zeit eine Begegnung zwischen Jupiter und Saturn gegeben“, berichtete Hendrik Millner. Im Jahr sieben vor Christi zogen die beiden Planeten von der Erde aus betrachtet gleich dreimal nahe aneinander vorüber, eine ungewöhnliche und seltene Himmelserscheinung. In der babylonischen Astrologie stand Jupiter für den höchsten Gott und Saturn für den König von Israel. Da erscheint es durchaus möglich, dass die damaligen Sterndeuter in dem Ereignis die Ankündigung der Geburt eines mächtigen Königs der Juden sahen. Diese Erklärung werde zudem von vielen Forschern als die wahrscheinlichste angesehen, meinte Hendrik Millner.
In der Vortragspause hatte der Verein Sternwarte Bratwürste und Getränke für die 40 Zuhörer bereitgestellt. Wer mochte, konnte sich bei dem schlechten Wetter an dem Tag den Sternenhimmel mit 360 Grad-Fulldome-Videos in der Planetariums-Kuppel mit 150 Zentimeter Durchmesser ansehen.