Schule am Harly gewinnt Filmwettbewerb mit „What the Fuck!“

Es reicht, Herr Lehrer! Die Klasse stellt sich geschlossen gegen den despotischen Pädagogen und bringt ihn zu Vernunft. Filmszene aus „What the Fuck!“. Screenshot: Hartmann
Ein Nachwuchs-Filmteam der Schule am Harly in Vienenburg hat beim niedersächsischen inklusiven Kurzfilm-Wettbewerb den Publikumspreis gewonnen. Ihr Beitrag heißt "What the Fuck!" und handelt vom Widerstand einer Klasse gegen einen bösen Lehrer.
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Vienenburg. „And the winner is ... What the Fuck!“ Dieser Streifen hat es wirklich in sich. Schüler der Vienenburger Schule am Harly haben mit ihrem 5.14-Minuten-Streifen beim inklusiven niedersächsischen Kurzfilm-Wettbewerb „Ganz schön wilde Zeiten“ abgeräumt und das Publikum für sich gewonnen. 120 Beiträge waren im Rennen, doch die Zuschauer wählten den Film der Vienenburger, zusammen mit einem Film aus der Göttinger Heinrich-Böll-Schule, auf Platz eins.
Vienenburger Schüler drehen Film über Zivilcourage und Solidarität
„What the Fuck!“ erzählt die Geschichte einer neuen Schülerin, eines aggressiven, mobbenden Deutschlehrers und einer Klasse, die entscheidet: So geht es nicht weiter. In einer Besprechung auf dem Pausenhof entwickeln die Schüler einen Plan, wie sie das Lehrer-Ekel kaltstellen können. Ein einhelliges „No!“ schallt dem Pädagogen entgegen, als er die Klasse im Kasernenhofton zum Hinsetzen auffordert. Ab jetzt hört er nur noch englische Sätze aus dem Handy-Übersetzungsprogramm – so lange, bis er am Ende einsieht, dass er sich daneben benommen hat, und sein Handy sagen lässt: „Sorry.“
Zum Vienenburger Filmteam gehören Jovan Adzovic, Dennis Goebel, Daria Hettling, Concetta Jankowski, Caner Karakecili, Nina-Juliette Rudolf und Sophie-Marie Wolf. Betreuender Lehrer war Reiko Linzer. Mitgemacht hatten 120 Gruppen aus niedersächsischen Schulen, 96 Beiträge kamen in die Endauswahl.
Pizza für die Sieger - Film wird im Fernsehen gesendet
Am Mittwochnachmittag wurde die Vienenburger Filmcrew aus der Sekundarstufe II im Astor-Kino in Hannover ausgezeichnet. Gewonnen haben sie ein gemeinsames Pizzaessen und sehr viele neue Fans. Immerhin waren mehr als 300 Schüler bei der Feier im Kino mit dabei. Sie konnten dort die zwölf besten Filme sehen. Außerdem gab es Interviews mit den jungen Filmemachern, die auch in Gebärdensprache übersetzt wurden. Die Kurzfilme der Jugendlichen liefen mit Untertiteln. Die zweistündige Filmgala wird am 14. Juni bei h1-Fernsehen ausgestrahlt und später auch bei YouTube zu sehen sein.
Veranstalter des Projekts mit kostenlosen Online- und Präsenzworkshops sind der Verein Blickwechsel aus Göttingen und das Königsworth Medienbüro Hannover. Förderer sind die Klosterkammer Hannover, der Sparkassenverband Niedersachsen und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie der Verein Help. Kooperationspartner sind h1-Fernsehen und das Medienzentrum der Region Hannover.
Jury kürt weitere Preisträger
Der erste Preis der Jury ging an den Film „Hinter Masken“ von Schülern aus Sarstedt. Den zweiten Preis erhielt das Schüler-Filmteam von „Alles für die Tonne“ aus Hannover. Und auf dem dritten Treppchenplatz der Jurywertung landete „Ich bin auch noch da“ aus Vechta.
Zu sehen ist der Film der Harly-Schüler auf YouTube unter https://youtu.be/_6n5mR-ZDsM. Gestern hatte der Beitrag dort bereits die stolze Zahl von 5181 Aufrufen und 258 Daumen nach oben erzielt.
Mehr zum Wettbewerb unter: www.ganz-schoen-anders.org.

Strahlende Gesichter: die Vienenburger Nachwuchs-Filmer gestern bei der Siegerehrung. Foto: Michael Wallmüller