Zähl Pixel
Orgelnacht in Liebenburg

„Schööön“: Drei Konzerte in drei Kirchen

An allen drei Stationen der Orgelnacht bieten die Kirchenvorstände zu den Pausen jeweils Speis und Trank. Des guten Wetters wegen treffen sich die Besucher in Othfresen vor der Kirchentür. Foto: Jelinski

An allen drei Stationen der Orgelnacht bieten die Kirchenvorstände zu den Pausen jeweils Speis und Trank. Des guten Wetters wegen treffen sich die Besucher in Othfresen vor der Kirchentür. Foto: Jelinski

Drei Konzerte in drei Kirchen, drei Kammermusikerinnen aus dem Tecklenburger Land und drei hiesige Organisten – die dritte Orgelnacht im Kirchengemeindeverband Liebenburg stand ganz im Zeichen der Zahl Drei.

Von Carsten Jelinski Montag, 30.05.2022, 08:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Liebenburg. Seit 2017 bieten die Kirchengemeinden gemeinsam mit der Lewer Däle und der Tecklenburger Kirchenmusikerin Ulrike Lausberg im zweijährigen Rhythmus die Orgelnacht an. Coronabedingt fiel die Nacht im vergangenen Jahr aus, doch nun konnte in der Kreuzkirche in Klein Döhren, der Erlöserkirche in Othfresen und der Liebenburger Trinitatiskirche wieder Musik vom Feinsten gestaltet werden. Das überaus zahlreich erschienene Publikum belohnte die jeweiligen Beiträge mit viel Applaus sowie kurzen, meist geflüsterten Kommentaren, wie „Das war schööön“, „So etwas hab ich ja noch nie gehört“ oder „Das ging aber echt zu Herzen“.

Werke interpretiert

Organistin und Projektleiterin Ulrike Lausberg hatte diese Orgelnacht unter das Motto „Secret Garden – geheimnisvoller Garten“ gestellt. Folgerichtig wurde in der ersten Station in Klein Döhren eine unter Kirchenmusikern gern geübte Praxis ausgestaltet: Die Musiker interpretieren kleine Werke zum Choral, jeweils unterbrochen von der die Strophen singenden Gemeinde. Zum Gartenthema passend erklang hier „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – von allen Beteiligten mit innerer Freude interpretiert. Hausorganistin Katja Nalborczyk erweiterte das musikalische Spektrum um zwei Werke, die selten auf der Orgel zu hören sind: „Book of Days“ von Enya und „Chariots of Fire“ von Vangelis.

Seit 30 Jahren ist Katja Nalborczyk Organistin in Klein Döhren. Foto: Jelinski

Seit 30 Jahren ist Katja Nalborczyk Organistin in Klein Döhren. Foto: Jelinski

Die zweite Station in der Othfresener Erlöserkirche stand ganz im Zeichen der „Sally Gardens“, einem Gedicht des irischen Dichters William Butler Yeats. Flötistin Corinna Guzinski, Geigerin Ellen Ellermann und Organistin Ulrike Lausberg boten irisch-musikalische Rasanz vom Feinsten, ergänzt von ruhig-besonnenen Klängen schwedischer Provinienz. Carsten Jelinski, Chorleiter beim Othfresener Singkreis, bot als Orgel-Ergänzung zwei jazzig-freche Improvisationen über die Melodie zum Yeats-Gedicht und zum konterkarierenden Volkslied „Dat du min Leevste büst“.

Corinna Guzinski (Flöte), Ulrike Lausberg (Orgel) und Ellen Ellermann (Geige, v. li.) interpretieren an allen drei Stationen besinnliche und elanvolle Musik. Foto: Jelinski

Corinna Guzinski (Flöte), Ulrike Lausberg (Orgel) und Ellen Ellermann (Geige, v. li.) interpretieren an allen drei Stationen besinnliche und elanvolle Musik. Foto: Jelinski

Den Motto-Beschluss der Orgelnacht in der Liebenburger Trinitatiskirche machte dann der Song „Strahlen brechen viele“. Hier zeigte sich erneut, auf welch hohem kammermusikalischen Niveau das Ensemble mit Flöten, Geige und Orgel agierte, sei es im Trio oder solistisch – das Hören und Erleben war einfach eine Freude.

Ebensolche Freude verbreitete auch Trinitatisorganist Mattias Wagener, der den Song und den Gemeindegesang herrlich jazzig, voller harmonischer Überraschungen und mit viel Lust am Spiel interpretierte. Wie schon in den beiden Stationen vorher klang auch hier, jeweils vom Kirchenvorstand und der Lewer Däle vorbereitet, das Konzert mit Gespräch und Getränk aus. Fazit: Man freut sich auf die vierte Liebenburger Orgelnacht.

Kirchenmusiker Matthias Wagener improvisiert an der Orgel in Liebenburg. Foto: Jelinski

Kirchenmusiker Matthias Wagener improvisiert an der Orgel in Liebenburg. Foto: Jelinski

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen

Orte