Schirmherr besucht Blumenareal in Bad Gandersheim

Ministerpräsident Stephan Weil (4.v.li.) lässt sich auf dem Rundsteg von Geschäftsführerin Ursula Stecker (li.) über den Stand der Vorbereitungen informieren. Fotos: Gereke
Rund neun Monate vor dem Start der Landesgartenschau 2023 in der Roswithastadt informierte sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Schirmherr der Veranstaltung, über den Stand der Vorbereitungen an der Gande. Ein Besuch aus der Fankurve.
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Bad Gandersheim. Alles stand unter einem allgemeinen Tenor: Es war richtig, das Ereignis um ein Jahr zu verschieben. Bekanntlich sollte eigentlich die Landesgartenschau (Laga) bereits in diesem Jahr die Gäste nach Bad Gandersheim locken. Doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ließ die Verantwortlichen Ende vergangenen Jahres die Notbremse ziehen. Das hieß: Verschiebung um ein Jahr, um mehr Zeit zu gewinnen. Und damals war noch gar nicht zu erahnen, welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine haben wird.

BG
„Es war richtig, sie zu verlegen, anstatt im Schweinsgalopp so etwas durchzuziehen“, sagte Laga-Geschäftsführerin Ursula Stecker. Zumal sich Corona ja auch weiterhin auf die Arbeiten auswirkte. „Reih-um war fast alles einmal betroffen. Ganze Gewerke fielen aus. Wir hatten zeitweise kein Schüttgut auf der Baustelle, weil die Fahrer ausgefallen waren“, erklärte Laga-Pressesprecher Frank Terhorst.
Was die durch die Verschiebung entstehenden Mehrkosten anbelangt, so gab Stecker Entwarnung. Das vom Land zusätzlich bereitgestellte Geld werde reichen. Eine Summe nannte sie nicht, erst müsse darüber der Aufsichtsrat informiert werden. Im Vorfeld war von Laga-Kosten im Bereich zwischen zehn und zwölf Millionen Euro die Rede – ohne die durch die Verschiebung entstandenen Zusatzkosten.

Die großen Bauprojekte für die Laga sind fast fertiggestellt, Arbeiten laufen noch im Bereich der Infrastruktur – so an Haupteingang oder Zentralparkplatz.
Zum Stand der Bauarbeiten erklärte sie, dass mittlerweile fast alle großen Projekte abgeschlossen seien – beispielsweise auch im Naturerlebnisbad, dessen Nutzung ist nur im Laga-Eintritt beinhaltet. „Das werden wir zeitnah füllen, damit sich die Pflanzen im Reinigungsbecken langsam an das Solewasser gewöhnen können“, so Stecker. Derzeit laufen noch Bauarbeiten im Bereich des Haupteingangs und am zentralen Parkplatz am Dehneweg, der für die Laga-Zeit temporär 1000 Stellplätze bieten soll. Es fehlen natürlich noch die temporären Bauten wie Zelte, Pavillons und Toiletten sowie die Themengartenbeiträge. Stecker: „Die Torte ist fertig, jetzt fehlt nur noch die Garnitur.“ Am Rand der Promenade am Osterbergsee entfalten derweil schon die Stauden ihre Farbenpracht. Die Osterbergseen sind mit Wasser gefüllt, das vom Oberen über eine Kaskade in den Unteren läuft. Allerdings schwimmt auf dem Oberen, nachdem aus ihm Wasser für das Ausbaggern abgelassen worden war, noch ein Algenteppich. „Der wird noch abgefischt“, so Stecker.

Der Schirmherr darf die ersten Tropfen Nass in das neue Becken des Naturerlebnisbads spritzen: Das einst stillgelegte Bad wird nämlich zur Laga modernisiert öffnen.
In diese Atmosphäre will so gar nicht das leer stehende Hotel am See passen, das sich direkt hinter dem schicken Rundsteg in einem der Osterbergseen erhebt. „Die Hoffnung, es zur Laga zum Leben zu erwecken, erfüllt sich nicht“, sagte Stecker. Ob Brandschutz, Elektro- oder Wasserinstallationen – das Haus beherberge zu viele Baustellen, um sie rechtzeitig beheben zu können. Aber sie ist sich sicher: „Das fällt jetzt auf, aber wenn nächstes Jahr die Garnitur fertig ist, wird es quasi verschwinden.“

Die Stauden entfalten schon ihre Pracht – wie hier am Rundsteg des Sees.
Ein Schandfleck, der auch dem Ministerpräsidenten aufgefallen war. Aber Weil sagte auch: „Ich kenne keine Laga, bei der es im Vorfeld keinen Ärger gab – und hinterher waren alle happy.“ Das fertige Laga-Gelände werde eine „tolle Ergänzung“ zu Bad Gandersheim sein. Stecker griff das auf und erinnerte daran, dass eine Landesgartenschau vor allem ein Stadtentwicklungsprojekt sei.
In diesem Zusammenhang betonte Weil einmal mehr, dass er Gartenschauen mag. „Ich stehe in der Fankurve der Laga“, sagte er.
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