Passionslieder einmal jazzig interpretiert

Matthias Wagener interpretiert beim Orgelkonzert in Klein Mahner Passionslieder jazzig. Foto: Leifeld
Passionslieder in einer Jazzbearbeitung? Der Liebenburger Kirchenmusiker Matthias Wagener kann das. Eine ganze Stunde lang erklingen in seinem Konzert besinnliche und nachdenkliche Stücke rund um die existenziellen Fragen des Lebens.
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Klein Mahner. Musik lag am Donnerstagabend in der Luft, als ein besonderes Schmankerl für Freunde neu interpretierter Passionslieder. Der Liebenburger Kirchenmusiker Matthias Wagener entlockte der Kirchenorgel in einem besonderen Konzert jazzige Klänge.
„Ich freue mich, dass das alles wieder möglich ist“, begrüßte Pfarrer Dirk Glufke die Konzertbesucher mit großer Zuversicht. Geimpft, genesen, getestet und nicht mehr als 50 Gäste – die bei Kirchenkonzerten noch immer bestehenden Corona-Auflagen machten umfangreiche Eingangskontrollen nötig. Aber die Freude auf eine gesellige Veranstaltung und ein besonderes Konzert überwogen und machten gute Laune. Trotz der so leidvoll, schweren Zeit im Kirchenjahr: der Passionszeit.
Passionslieder in einer Jazzbearbeitung? Matthias Wagener kann es. Und es liegt ihm auch am Herzen. Mit acht Werken verschiedener Komponisten führte der Kirchenmusiker musikalisch anspruchsvoll durch eine besinnliche, aber auch sehr nachdenkliche Stunde. Voluminösen und klangvollen Jazzinterpretationen entlockte er der Kirchenorgel bei den überwiegend unbekannten Liedern. Es ging um Schuld, um die Last auf unseren Schultern, um Ängste und natürlich um den Tod. Der Applaus zwischen den Stücken war zaghaft und voller Unsicherheit. Darf man in der Kirche applaudieren? Und dann noch bei schweren Klängen zur Passionszeit? Matthias Wagener erntete seinen Riesenapplaus erst zum Konzert-ende, verbunden mit einem Blumenpräsent, das ihm Pfarrer Glufke im Namen des Kirchenvorstands überreichte.
Glufke selber schritt für zwei kurze Lesungen zum Mikrofon. „Mein Gott, warum?“, lautet eine häufig gestellte Frage in der biblischen Passionszeit. Eine Frage, die sich viele Menschen auch in unserer Zeit stellen, beim Blick auf die Pandemie, Krieg und Tod. Eine Frage, auf die aber auch das Orgelkonzert keine Antwort gab.