Othfresener Feuerwehr steuert mit Dieter zum Sieg

Die Feuerwehr und Bahnschrankenwärter Dieter siegen beim Wettbewerb der Umzugswagen.
„Freundlichkeit ist wie ein Bumerang. Sie kommt zurück!“ Diese Erkenntnis bescherte der Freiwilligen Feuerwehr beim 55. Dorffest-Umzug den 1. Platz im Ranking der Vereine: Auf einem Präsentationswagen fuhr der Bahnschrankenwärter Dieter mit.
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Othfresen/Heimerode. Die Freiwillige Feuerwehr hatte zum 55. Dorffest-Umzug die zündende Idee. Sie setzte den freundlichen Bahnmitarbeiter auf ihren Festwagen, der seit Februar am Heißumer Bahnübergang an der K2 Dienst tut, um die defekte Bahnschranke im Schichtbetrieb verlässlich per Hand zu öffnen und zu schließen. Die Zeit zwischen den Zügen nutzt er, den vorbeieilenden Autofahrern und Passanten zuzuwinken. Mit „DB hinkt – Dieter winkt“ steuerte also die Feuerwehr zum Sieg.
25 Präsentationswagen, Fußgruppen und Musikzüge aus Sudmerberg, Goslar, Oelber am Weißen Wege, Lebenstedt und Gebhardshagen hatten sich am Sonntagnachmittag zum bunten Festumzug aufgereiht und dem Dorffest einen glanzvollen Höhepunkt bereitet.
"Ihr seid alle Sieger"
„Es war ein Wahnsinns-Umzug. Ihr seid alle die Sieger“, gab Martin Pabel als Vorsitzender der Vereinsinteressengemeinschaft (VIG) Othfresen-Heimerode das wieder, was er bereits den ganzen Tag – nein, viel mehr das ganze Festwochenende – aus ungezählten Mündern gehört hatte: Das Fest war nach den vergangenen zwei Corona-Jahren noch bunter, kreativer und schöner denn je. Und deutlich mehr Zuschauer säumten die Straßen, als die kreativen und prachtvollen Festwagen vorbeirollten. „Othfresen hat so um die 2300 Einwohner und heute noch mal doppelt so viele Gäste“, lautete eine Schätzung am Wegesrand.

Die Dorfperlen verkünden beim Umzug zum 55. Othfresener Dorffest: „Mund abputzen, weiter geht’s. Wer mit uns feiert, der versteht’s.“ Fotos: Leifeld
„Mund abputzen, weiter geht’s. Wer mit uns feiert, der versteht’s“, gab der Festwagen der Dorfperlen bekannt: eine Partybotschaft, die viele Gruppen und Vereine signalisierten –die Freude an der Rückkehr zu Normalität und Partygetümmel. Allen voran die Rocker vom Othfresener Hardrock-Tresen, die mit großem Abstand den Sieg bei den Gruppen einfuhren. „Mund abwischen – weitermachen. In diesem Dorf füllen wir jeden ab“, verriet die Cocktail-Crew des Evangelischen Männerkreises Othfresen. Auch die Gruppe Sixpack sorgte für Stimmung in ihrem Party-Mercedes.
Kritik an der WM
Deutlich nachdenklicher als die ungebremste Partyfraktion und der freundlich winkende Bahnmitarbeiter kam der FCO-Wagen mit „Blut abwischen – weitermachen“ daher: Die örtlichen Fußballspieler kritisierten das Vorgehen zur Fifa Weltmeisterschaft 2022 in Qatar als menschenverachtend. Qualvoll zogen auch ihre Bauarbeiter einen prunkvollen Festwagen, auf dem die Scheichs vergnügt mit ihren Goldmünzen um sich warfen. Ein anderes aktuelles Thema: „In Othfresen wird weiter Winnetou gelesen“, offenbarte eine wilde Indianergruppe, die sich als Mitglieder der Othfresener Kolpingsfamilie entpuppte. Sie rauchten die Friedenspfeife für den Helden ihrer Kindheit.

Der FCO kritisiert die Fifa, die die Fußball-WM nach Qatar vergeben hat.
Den Ansturm belegen auch anderen Zahlen: Am Samstag verkaufte der MTV Othfresen 50 Kuchen, Blechkuchen und Torten. Am Sonntag nach dem Umzug waren es 106 Backwerke, die Mitglieder des Radlerclubs Einigkeit (RCE) und des Singkreises Othfresen veräußerten.
Die Sieger-Wagen beim Festumzug waren bei der Jugend die Grundschule Othfresen, bei den Gruppen die Rocker vom Othfresener Hard-Rock-Tresen und bei den Vereinen die Feuerwehr Othfresen.
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