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Neubau am Theresienhof eröffnet

Neues Haus wird mit Leben erfüllt

Der Theresienhof der Stiftung Neuerkerode hat mit dem „Haus Buche“ einen Neubau im Ensemble, dessen Eröffnung am Freitag gefeiert wurde. Damit sind auch die räumlichen Möglichkeiten für einen multifunktionalen Pflegekomplex des Diakonischen Werks am Standort Rammelsberger Straße gegeben.   Fotos: Kempfer

Der Theresienhof der Stiftung Neuerkerode hat mit dem „Haus Buche“ einen Neubau im Ensemble, dessen Eröffnung am Freitag gefeiert wurde. Damit sind auch die räumlichen Möglichkeiten für einen multifunktionalen Pflegekomplex des Diakonischen Werks am Standort Rammelsberger Straße gegeben. Fotos: Kempfer

Es ist geschafft: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde am 8. Juli der durchs Hochwasser 2017 notwendig gewordene Neubau am Senioren- und Pflegeheim Theresienhof eröffnet. Das "Haus Buche" bietet 77 Einzelzimmer auf drei Etagen.

Von Sabine Kempfer Montag, 11.07.2022, 09:30 Uhr

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Goslar. Das Wort „endlich“ war so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner der Einweihung von „Haus Buche“ am Freitag. Der Neubau auf dem Theresienhof-Gelände war notwendig geworden, seit das Hochwasser 2017 vorübergehend die Lebensgrundlage der Bewohnerinnen und Bewohner zerstört hatte; die Stiftung Neuerkerode entschloss sich parallel zur Zwischenlösung zum Neubau eines Hauses.

Im „Haus Buche“ ist alles neu: Das Personal hat den direkten Blick in den Speiseraum, hier auf der Etage der „Kaiserpfalz“.

Im „Haus Buche“ ist alles neu: Das Personal hat den direkten Blick in den Speiseraum, hier auf der Etage der „Kaiserpfalz“.

Zweieinhalb Jahre Bauzeit liegen hinter dem Theresienhof und seinen Bewohnern, die das Erstzugriffsrecht auf die neuen Zimmer hatten; hier wird nichts leer stehen, zumal die Stiftung nicht auf Expansion setzte: Mit den 77 neuen Zimmern im neuen „Haus Buche“ wird es insgesamt nicht mehr als 119 stationäre Pflegeplätze vor Ort geben. Die Einweihung begann mit einer Andacht – das betont den diakonischen Träger, keine Selbstverständlichkeit.

Anette Krieger, Kirchenmusikerin am Frankenberg, ließ es auf dem von einer Nachbarin aus der Rammelsberger Straße gestifteten Klavier fröhlich angehen. „Ich will euch tragen, bis ihr grau werdet“, zitierte Pfarrer Andreas Labuhn den Propheten Jesaja – eben darum geht es, einen Ort im Alter zu finden, der im besten Falle Schutzraum und Zuhause ist. Denn „Wert und Würde eines Menschen werden nicht an seiner Jugend und Leistungsfähigkeit gemessen“ – und sollten erhalten bleiben, wenn beides abnimmt. Ein Satz, den man heute vielleicht nicht oft genug sagen kann. Und eine große Aufgabe für Ursel Ballin, die den Theresienhof leitet.

Blick auf die Historie

Am Freitag ließ sie die Geschichte dieses besonderen Ortes Revue passieren, an dem einst eine Ölmühle stand und der schon vielen Zwecken diente – als „Heilstätte für Nerven- und Gemütskranke“, als Müttererholungsheim, Kriegs-Lazarett, Krankenanstalt. 1968 erwarb die evangelische Stiftung Neuerkerode das Grundstück, seitdem gibt es das Alten- und Pflegeheim „Theresienhof“, das immer wieder erweitert wurde. Kurz vor dem Umbau des Speisesaals in eine Tagespflege „ereilte im Juli 2017 das Jahrhunderthochwasser unsere Einrichtung und spülte das Zuhause von 135 Bewohnern und den Arbeitsplatz von 100 Mitarbeitern einfach weg“, berichtete Ballin: „Das Wasser stand uns bis zu den Knien und stieg, es flossen Schuhe, Möbel und Kleidung an uns vorbei.“ Der Rest ist bekannt, das Haus wurde evakuiert, 2018 ging’s zurück.

Festakt mit Pfarrer Andreas Labuhn, der Haus, Bewohner und Mitarbeiter segnete. Vorstandsvorsitzender der Stiftung Neuerkerode, Tobias Henkel (3.v.li.), Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (3.v.r.) und die stellvertretende Landrätin Sabine Seifahrt (re.) steuerten Grußworte bei, Hausleiterin Ursel Ballin (Mitte) die Geschichte.

Festakt mit Pfarrer Andreas Labuhn, der Haus, Bewohner und Mitarbeiter segnete. Vorstandsvorsitzender der Stiftung Neuerkerode, Tobias Henkel (3.v.li.), Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (3.v.r.) und die stellvertretende Landrätin Sabine Seifahrt (re.) steuerten Grußworte bei, Hausleiterin Ursel Ballin (Mitte) die Geschichte.

Letzter Meilenstein: Die Eröffnung des Hauses Buche, nach einer Investition von 12,3 Millionen Euro, wie Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner sagte – ein klares Standortbekenntnis. „Ich finde, es hat sich gelohnt“, sagte Schwerdtner und brach eine Lanze für die Qualität der Pflege. Sabine Seifahrt betonte als stellvertretende Landrätin die gute Partnerschaft zwischen dem Landkreis und dem Theresienhof. „Seit Jahrhunderten hat dieser Ort eine enge Verbindung zu Goslar“, sagte Tobias Henkel, in der Nachfolge von Rüdiger Becker Vorstandsvorsitzender der evangelischen Stiftung Neuerkerode. Henkel lobte die unbürokratische Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis. Der Bau sei das eine, die Zukunft das andere, ließ er anklingen, was zu bewältigen sein wird – und verband Vergangenheit und Zukunft mit dem Harzer Gruß „Glückauf!“

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