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Markantes Schild restauriert

Neuenkirchen weist wieder auf den Landkreis-Tiefstpunkt hin

Lutz Griesbach und Klaus Stövesand (v.li.) vom Heimatkreis Neuenkirchen stellen bei Lüderode das restaurierte Schild auf, das auf die niedrigste Fläche hinweist. So manch ein Passant hatte es in den vergangenen Wochen vermisst. Foto: Gereke

Lutz Griesbach und Klaus Stövesand (v.li.) vom Heimatkreis Neuenkirchen stellen bei Lüderode das restaurierte Schild auf, das auf die niedrigste Fläche hinweist. So manch ein Passant hatte es in den vergangenen Wochen vermisst. Foto: Gereke

Ist dem Landkreis Goslar sein Tiefstpunkt abhanden gekommen? Eine Gebietsreform im Stillen, die neue Niederungen bringt? Am Rande der Ratssitzung war ein „verschwundenes“ Schild für die tiefste Stelle Thema: Was ist bei Neuenkirchen passiert?

Von Andreas Gereke Freitag, 16.09.2022, 13:15 Uhr

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Neuenkirchen. Viele Jahre lang schmückte an der tiefsten Stelle des Landkreises bei Lüderode, sie befindet sich 100 Meter über dem Meeresspiegel, ein Holzschild. Das wies nicht nur die niedrigste Fläche aus, sondern auch die höchste Erhebung des Kreises – den Wurmberg mit 971 Metern. Doch plötzlich war das Schild verschwunden – für Wochen.

„Das zweite Mal in der Geschichte des Schildes“

Die gute Nachricht: Jetzt ist die Markierung im Warnetal wieder da – in neuem Glanz. Die Mitglieder des Heimatkreises Lutz Griesbach, Andreas Wagon und Klaus Stövesand hatten es demontiert, um es zu restaurieren. „Das war jetzt das zweite Mal in der Geschichte des Schildes“, weiß Stövesand genau. Die Holztafel bekam frische Farbe und neue Hölzer, die das kleine Dach der Tafel bilden. „Es hat diesmal aber etwas länger gedauert“, ergänzt Stövesand fast schon entschuldigend – und so erklärt es sich auch, warum wochenlang der Tiefstpunkt nicht markiert war.

Beim Aufstellen plaudert Stövesand auch von der Geschichte der Landmarke. Er weiß noch genau, wie die Einweihung ablief, damals mit Liebenburgs Gemeindebürgermeister Hanke und Neuenkirchens Ortsvorsteher Hans-Hermann Krusekopf. Nach der Gebietsreform, aus der der Landkreis Goslar in seinen neuen Grenzen hervorging, gab die Verwaltung ein Faltblatt mit Informationen zur neuen Gebietskörperschaft –es ging um Einwohnerzahlen, aber auch um den tiefsten und den höchsten Punkt. Daraus entsprang die Idee, bei Lüderode die tiefste Stelle zu markieren. „Fritze Abel hat uns dann das Schild gefertigt“, sagt Stövesand.

Und eigentlich hätte inzwischen das historische Schild schon seinen Weg in die Heimatstube antreten sollen, wenn es nach den Neuenkirchenern gegangen wäre. Denn im Zuge der Ausweisung der Themenrouten sollte auch der Tiefstpunkt ein neues Schild in jenem Design bekommen, mit denen auch auf die besonderen Punkte des Dorfes hingewiesen wird.

Nur abgespeckte Version wegen Kostenexplosion

Doch auch hier gab es eine Kostenexplosion. Die Ortschaft bekam nur eine abgespeckte Version: neue Tafeln nur im Ort mit einer zentralen Übersicht, die auf die Umgebung hinweist. Fast schon wehmütig blicken jetzt die Heimatkreis-Mitglieder drein. Das wäre was gewesen – aber: Nützt ja nix.

Apropos Heimatkreis: Die Mannen um Lutz Griesbach sind immer auf der Suche nach personellen Verstärkungen für die auf einen kleinen Kreis zusammengeschrumpfte Gruppe. Wer einen Beitrag zur Bewahrung der Ortsgeschichte leisten möchte – einfach bei ihm melden – neue Mitstreiter sind jederzeit willkommen.

 

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