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„Import“ aus Bayern

Neue Residenz für königliches Schwanen-Paar in Bad Gandersheim

Drehen gleich nach ihrer Ankunft eine Runde durch ihre neue Heimat: die Trauerschwäne Victoria und Albert auf dem Osterbergsee. Foto: Privat

Drehen gleich nach ihrer Ankunft eine Runde durch ihre neue Heimat: die Trauerschwäne Victoria und Albert auf dem Osterbergsee. Foto: Privat

Neue Attraktion für Bad Gandersheim und die Landesgartenschau: Das Trauerschwan-Paar Victoria und Albert ist vom bayerischen Rosenau in die niedersächsische Kurstadt umgezogen. Auf den Osterbergseen gefällt es ihnen offenbar besser als zuletzt in Bayern.

Donnerstag, 27.07.2023, 15:00 Uhr

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Bad Gandersheim. Monatelang haben viele Akteure hinter den Kulissen die Daumen gedrückt, jetzt ist es amtlich: Victoria und Albert sind umgezogen nach Bad Gandersheim. Hinter den königlichen Namen verbirgt sich ein bayerisches Trauerschwan-Paar, das bisher auf dem Schwanenteich von Schloss Rosenau seine Kreise zog. Zuletzt schien es mit seinem Revier nicht mehr zufrieden zu sein. Immer häufiger unternahm das gefiederte Paar Ausflüge in die nähere Umgebung.

Daher suchte die Bayrische Schlösserverwaltung bundesweit eine neue Heimat für die Beiden. Die Stadt Bad Gandersheim hat sich erfolgreich darum beworben und den Zuschlag erhalten. Mit den Osterbergseen, die bereits vor Jahren Höckerschwänen eine Heimat boten, verfüge Bad Gandersheim über ein vielversprechendes Revier für die edlen Tiere – und die dort gerade stattfindende Niedersächsische Landesgartenschau über eine weitere Attraktion, heißt es vom Laga-Pressesprecher Frank Terhorst.

Traurige Tradition, moderne Partnervermittlung

Schwarze Schwäne haben auf Schloss Rosenau, dem Geburtsort von König Albert, dem späteren Ehemann von Queen Victoria eine lange, wenn auch eher traurige Tradition. Nach dem Tod Alberts schaffte die Queen die schwarzen Schwäne als Zeichen der Trauer an. Trotz der doch eher traditionellen Namen führen die beiden eine sehr moderne Partnerschaft: Victoria und Albert haben sich vor Jahren per Online-Vermittlung kennen- und lieben gelernt. Da lag es nahe, sich jetzt auch eine neue Heimat mithilfe zeitgemäßer, überregionaler Medien zu suchen. Die Bayrische Schlösserverwaltung hatte sich an die Medien gewandt, um für die Schwäne eine neue Heimat zu finden.

Am Dienstag war es dann so weit: Begleitet von Geschäftsführerin Ursula Hobbie und Prokurist Kai Schönberger erfolgte der Umzug des „königlichen“ Paares nach Bad Gandersheim: „Wir haben uns im Vorfeld ausführlich beraten lassen, zum Beispiel von Experten des Zoos Hannover und des Vogelparks Walsrode, um den Transport für die Tiere so angenehm wie möglich zu gestalten. Unterwegs in zwei geräumigen Kisten haben sich beide den knackigen Salat schmecken lassen und uns mit ihrem fröhlichem Gegurgel gut unterhalten“, schmunzelt Ursula Hobbie über die aufregende Fahrt nach Bad Gandersheim. „Wir freuen uns sehr, Victoria und Albert eine neue Heimat in Bad Gandersheim geben zu können und damit natürlich auch eine weitere Attraktion für die Besucher der Laga zu haben“, so Hobbie weiter.

Nur 30 Brutpaare in ganz Deutschland

Trauerschwäne – wie die schwarzen Exemplare auch genannt werden – sind in Deutschland sehr selten. Es gibt nur ungefähr 30 Brutpaare, ursprünglich sind Trauerschwäne in Australien beheimatet. In Europa kommen lediglich ausgesetzte oder verwilderte Exemplare vor. Weil sie so selten sind, steht das Bild des schwarzen Schwans gleich bedeutend für gänzlich unerwartete Ereignisse. Im Vergleich zu anderen Schwänen haben sie den längsten Hals und die kräftigste Stimme. Sie benutzen ihre Stimmen, um sich gegenseitig lauthals zu begrüßen, dabei kann man auch die auffälligen Kopfbewegungen beobachten. Demnächst können Laga-Besucher hoffentlich dabei sein, wenn Albert in die Mitte des zweiten Osterbergsees schwimmt, seinen langen Hals auf das Wasser legt und weit hörbar über das Wasser „trompetet“, um Victoria zu rufen.

Tagestickets für die Landesgartenschau kosten 19 Euro (ermäßigt 16 Euro). Weitere Informationen zu Tickets und Öffnungszeiten sowie zu den zahlreichen Veranstaltungen und Wissenswertes rund um die Laga auch unter www.laga-bad-gandersheim.de. red

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