Langelsheim: Eine Museumsbeauftragte in ihrem Element

Mit einer einladenden Geste bittet die Museumsbeauftragte Beate Lehmann zur Besichtigung des Heimatmuseums in der Mühlenstraße 10 in Langelsheim. Fotos: Neddermeier
Die Museen im Stadtgebiet von Langelsheim haben nach der Corona-Pandemie wieder einen guten Zulauf. Die Museumsbeauftragte Beate Lehmann hat vor einem Jahr das Amt übernommen und ist mit viel Leidenschaft dabei.
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Langelsheim. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hat Beate Lehmann das Amt der Museumsbeauftragten in Langelsheim übernommen. Jetzt, ein Jahr später, zieht die 69-Jährige eine insgesamt positive Bilanz nach 365 Tagen im Amt. „Nach den Jahren der Corona-Pandemie sind wir wieder gut durchgestartet und haben das Museum wieder auf Vordermann gebracht“, sagt die Astfelderin. An den Öffnungstagen sei die Besucherfrequenz insgesamt recht gut. Die Leute haben schnell mitbekommen, dass es sowohl im Heimatmuseum in Langelsheim als auch der Heimatstube in Astfeld einiges zu sehen gibt. Im vergangenen Jahr seien sowohl das traditionelle Herbstfest als auch der Adventsnachmittag mit den Landwirten sehr gut angenommen worden, freut sich Beate Lehmann.
Schätze im Verborgenen
Nach der Übernahme des Amtes von Walter Bosse, habe man erst einmal eine Bestandsaufnahme im Heimatmuseum gemacht und eine große Aufräumaktion gestartet. Danach habe wieder einiges ins rechte Licht gerückt werden können, das im Verborgenen schlummerte. Das Team von zehn bis zwölf fleißigen Helfern auch aus den Reihen des Fördervereins hatte tatkräftig mit angepackt. „Mir ist es sehr wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen und die notwendigen Dinge gemeinsam angehen. Ich will keine Einzelkämpferin sein“, sagt Beate Lehmann. Natürlich ganz wichtig sei ihr und ihrem Stellvertreter Stefan Wiechmann auch das unermüdliche Engagement des Fördervereins um Monika Niebel und Rainer Müller.

In dieser gemütlichen Wohnstube aus Biedermeier-Zeiten können Paare sich trauen lassen.
Die großzügigen Räumlichkeiten werden gerne für Festivitäten genutzt. Und im vergangenen Jahr haben sich im Hochzeitszimmer zwei Paare das Ja-Wort gegeben. „Das eine Pärchen wollte im Mai eigentlich am Steinbruch in Wolfshagen heiraten“, erinnert sich Lehmann, doch das Wetter habe sich nicht von der guten Seite gezeigt. „Ich habe rasch meinen Garten geplündert, mit den Blumen das Treppenhaus geschmückt und Kerzen aufgestellt“, erinnert sich die 69-Jährige gerne an diesen Tag zurück. Der ehemalige Langelsheimer Harald Burgdorf, der im heutigen Museumsgebäude zur Schule gegangen ist und dort auch als Lehrer tätig war, feierte hier im vergangenen Jahr seinen 70. Geburtstag.

Früher war das historische Gebäude in der Mühlenstraße eine Schule.
Die Aufgabe als Museumsbeauftragte sei ihr eine echte Herzensangelegenheit, sagt Beate Lehmann. Schon als Kind sei sie durch ihren Vater an die Heimatstube in Astfeld herangeführt worden. Zwischen Weihnachten und Neujahr wolle man im Langelsheimer Museum den Filmklassiker „Die Feuerzangenbowle“ zeigen und in der Schmiede das süffige Getränk anbieten. Im Sommer werden zwei Ferienpass-Aktionen angeboten: Vom Feld bis ins Glas – Marmeladenproduktion und das Bauen von Nistkästen mit Rainer Müller.
Durch den Umzug der Realschule in das Schulzentrum wurde das historische Schulgebäude in der Mühlenstraße frei. Mit dem Ratsbeschluss im September 1977 war der Weg für die Umgestaltung der ehemaligen Schule in ein städtisches Heimatmuseum frei. Geöffnet hat das Heimatmuseum samstags alle zwei Wochen von 15 bis 17 Uhr und im Wechsel sonntags in der Zeit von 10.30 Uhr bis 12 Uhr – also wieder am morgigen Samstag, 13. April und am 21. April vormittags.