Klosterimkerei ist am Steinberg heimisch geworden

Vor zwei Jahren holte Hartmuth Herweg (li.) die ersten Bienenvölker an den Steinberg, vor einem Jahr zog er mit der Imkerei ein. „Er bereichert unser Angebot“, freut sich Heiko Eifling (re.) vom Bildungshaus. Den Honig selbst gibt’s an der Rezeption. Foto: Kempfer
Es summt am Steinberg: Seit einem Jahr sind hier die Bienen von Imker Herweg zu Hause. Gelehrte Bienen? Zumindest Bienen am Bildungshaus. 2022 war Not am Mann: Der Imker musste für seine Bienen und seine Schulungen eine neue Bleibe finden.
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Seine bisherige Residenz, das Haus neben der Klosterkirche Grauhof wurde für den Verkauf vorbereitet.

Lernen im Grünen? Das passt zur Lehrimkerei, wie sie Hartmuth Herweg pflegt. Foto: Kempfer
„Ich habe den Jackpot“
Ein Jahr später hat sich alles gefügt. „Ich habe den Jackpot“, weiß er. Am Bildungshaus werde viel für „den grünen Bereich“ getan; Landschaftskammer, Landfrauen und Nationalparkverwaltung geben sich die Klinke in die Hand, das passt. „Hier findet eine ganze Menge statt“, erzählt Herweg, der auch gerne auf den Seminaren des Goethe-Instituts sein Wissen über die Wunderwelt der Bienen weitergibt – sein Hauptanliegen. Ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – Herweg spricht alle Generationen an, kleine Show-Einlagen inklusive.

Auch der Heilige Ambrosius, Schutzpatron der Imker, bekommt nach dem Umzug aus Grauhof einen neuen Platz. Foto: Kempfer
Eine Win-Win-Situation – und Tagungsgäste finden auf dem Frühstückstisch sogar den leckeren Bienenhonig made am Steinberg vor, vom deutschen Imkerbund getestet und anerkannt ohne jegliche Rückstände von Dünge- oder Spritzmitteln aus der Landwirtschaft. „Da hatte ich nie Probleme mit, auch nicht am Klostergut“, berichtet Herweg. Dem Geschmack des Honigs schadet der Umzug jedenfalls nicht – er profitiere von dem alten Baumbestand in den Goslarer Gärten, schwärmt Herweg. Zehn Völker stehen noch in Klosternähe, einige an einem Teich in Vienenburg – nach und nach reduziert er sie, will mit Mitte 70 kürzertreten. Statt wie früher 30 Völker hat er heute noch die Hälfte. Den Namen „Klosterhonig“ durfte er behalten.
Hier wacht Ambrosius

Hartmuth Herweg hat im Bildungshaus am Steinberg mit der Produktion von winterlich-weihnachtlichen Kerzenmotiven begonnen; schließlich können seine Bienen weit mehr als nur Honig machen. Bienenwachs war im Mittelalter ein wertvolles Zahlungsmittel, erzählt er. Foto: Kempfer
Dass ein bestechend honigsüßer Duft durchs ganze Bildungshaus weht, liegt daran, dass Hartmuth Herweg mit der jahreszeitlich angesagten Produktion von Engeln, Weihnachtsbäumen und anderen Bienenwachskerzen begonnen hat. Dann ist schon mal ein bisschen Anschauungsmaterial da, wenn er den nächsten Besuch von Kita-Gruppen bekommt – die lernen bei ihm nicht nur viel über Bienen und die Honigproduktion, sondern auch, wie man Kerzen gießt oder aus Wachsplatten rollt – eben eine runde Sache.