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Aktion in sieben Bundesländern

Kinderporno-Razzia: Ermittler schlagen auch im Kreis Goslar zu

Die Polizeistationen haben am Mittwoch Durchsuchungsmaßnahmen in sieben Bundesländern durchgeführt und diese gegen Mittag beendet. Foto: picture alliance/dpa | Boris Roessler

Die Polizeistationen haben am Mittwoch Durchsuchungsmaßnahmen in sieben Bundesländern durchgeführt und diese gegen Mittag beendet. Foto: picture alliance/dpa | Boris Roessler

650 Einsatzkräfte haben am Mittwoch in sieben Bundesländern Durchsuchungen wegen Kinderpornografie durchgeführt. Auch in der Region wurden die Ermittler aktiv! Ergebnis: Gegen 45 Personen wird ermittelt, zahlreiche Beweismittel sichergestellt.

Mittwoch, 14.06.2023, 15:00 Uhr

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Erster gemeinsamer Aktionstag der norddeutschen Allianz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern: 650 Einsatzkräfte haben am Mittwoch mehrere Hundert Durchsuchungsbeschlüsse in sieben Bundesländern durchgesetzt.  

Schlag gegen Kinderpornografie auch in der Region: Im Einsatz waren auch die Polizeiinspektionen Braunschweig, Goslar und Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel. Von den Beamten wurden 42 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Ermittelt wird jetzt gegen 45 Personen. Das berichtete Dirk Oppermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Braunschweig, am Mittwochnachmittag der GZ. Die Polizei stellte zahlreiche PCs, Telefone, Tablets und sonstige Datenträger sicher. 

Klares Zeichen gegen Gewalt an Minderjährige setzen

Um im Kampf gegen Kinderpornografie vorwärts zu kommen, schlossen sich einem ersten gemeinsamen Aktionstag die Landeskriminalämter Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg an. Ziel war es, eine besondere Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Mit den vielen Durchsuchungsbeschlüssen sollte ein deutliches und öffentlich wahrnehmbares Zeichen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen gesetzt werden. 

„Sexualisierte Gewalt an Kindern ist unerträglich“, sagte Friedo de Vries, Präsident des LKA Niedersachsen, das federführend an dem Aktionstag beteiligt war. „Mit diesem länderübergreifenden Einsatz haben wir mehrere hundert Täter und Täterinnen aus der Anonymität geholt und gezeigt: Wir bündeln unsere Kräfte und sind unermüdlich in unserem Einsatz im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Kindern.“

Einsätze inzwischen tägliche Arbeit

In Niedersachsen vollstrecken 300 Einsatzkräfte aktuell mehr als 200 Durchsuchungsbeschlüsse. Diese sind auf die Polizeidirektionen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Osnabrück, Oldenburg und Lüneburg aufgeteilt. Dabei wurden bereits diverse Smartphones, PCs oder Laptops sichergestellt.

„Wir wissen, dass Kinder im Durchschnitt sieben Anläufe benötigen, bis sie als Opfer sexualisierter Gewalt gehört werden“, sagte de Vries. Auch deshalb sei es wichtig, dass die Polizei geschlossen gegen die Täterinnen und Täter vorgehe und sie der Justiz zuführe. „Wir setzen hier einen Schwerpunkt in unserer Arbeit – der uns sowohl in personeller als auch organisatorischer Hinsicht viel abverlangt. Leider gehören diese Einsätze inzwischen zur tagtäglichen Arbeit. Heute haben wir dies als Polizei im Nordverbund und gemeinsam mit Berlin und Brandenburg sichtbar gemacht. Der Erfolg ist ein wichtiges Signal und zeigt: Wir sehen und wir hören die Opfer. Täterinnen und Täter werden ermittelt und im Sinne der Gesetzgebung verfolgt.“

Starker Anstieg in den vergangenen Jahren

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie von 2021 zu 2022 erneut gestiegen. Die eingehenden Hinweise der Organisation National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) machen derzeit einen Großteil der polizeilichen Ermittlungen aus. 2015 wurden beim BKA etwa 14.500 solcher Fälle aus den USA gemeldet, 2022 waren es schon 136.500 – allein im Vorjahresvergleich gab es einen Anstieg um 75 Prozent (2021: 78.600).

Die Aufklärungsquote ist seit Jahren kontinuierlich auf einem hohen Niveau. Die eingehenden Meldungen würden häufig detaillierte Hinweise auf eine tatverdächtige Person beinhalten, zum anderen wurde die technische Weiterentwicklung eine bessere Aufklärung der Straftaten ermöglichen. 

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