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Zukunft von drei Gruppen bedroht

Jürgenohler Quartiersbüro: Hausverbot für Seniorensport-Leiter

Gegen Hans Maryniok wurde ein Hausverbot für das Jürgenohler Stadteilbüro ausgesprochen. Er kann die Gründe nicht nachvollziehen.  Foto: Epping

Gegen Hans Maryniok wurde ein Hausverbot für das Jürgenohler Stadteilbüro ausgesprochen. Er kann die Gründe nicht nachvollziehen. Foto: Epping

Hans Maryniok organisiert seit Jahren eine Senioren-Gymnastikgruppe, die sich im Stadtteilbüro und im Beratungsbüro Lebens-Raum am Jürgenohler Marktplatz trifft. Doch jetzt droht nach einer Auseinandersetzung das Aus.

Von Hendrik Roß Freitag, 08.07.2022, 16:30 Uhr

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Goslar. Hans Maryniok versteht die Welt nicht mehr. Seit sechs Jahren organisiere er ehrenamtlich drei Gymnastikgruppen mit rund 40 Seniorinnen und Senioren in den Räumlichkeiten des Stadtteilbüros sowie des Beratungsbüros Lebens-Raum am Jürgenohler Marktplatz. Doch nun wurde die Nutzungsvereinbarung durch die Betreiber gekündigt, Maryniok hat zudem ein Hausverbot für das Stadtteilbüro erhalten.

Was ist passiert? Und was ist nun mit der Seniorensportgruppe? Maryniok meint, sie stünde vor dem Aus und treffe sich derzeit gar nicht mehr, weil er bei der Organisation die treibende Kraft gewesen sei. Außerdem fehle es nun an geeigneten Räumen.

Hans Maryniok. Archivfoto: Kühlewind

Hans Maryniok. Archivfoto: Kühlewind

Den Grund für die Kündigung und vor allem das Hausverbot kann er nicht nachvollziehen. In mehreren Schriftwechseln, die der GZ vorliegen, wird ihm verbales Fehlverhalten gegenüber der Jürgenohler Quartiersmanagerin Kyra Börnemeier vorgeworfen, auch von Telefonterror ist die Rede. Der Astfelder meint dazu, er habe am 13. April zwölfmal versucht, bei der Quartiersmanagerin anzurufen, weil beide verabredet gewesen seien, und er sie nicht habe erreichen können. Also habe er es aus Sorge mehrfach versucht und sei dann sofort nach Goslar gefahren. Welche verbalen Fehltritte er sich geleistet haben soll, sei ihm nie erläutert worden. Stattdessen habe man ihn und damit seine Gruppe auf die Straße gesetzt.

Mehrere Klage-Briefe

Maryniok regt sich auf, er schreibt mehrere Klage-Briefe an den Paritätischen sowie das Ibis-Institut, die für Beratungs- und Quartiersbüro zuständig sind. Er wendet sich an die Jürgenohler Ratsmitglieder Annett Eine (SPD) und Claus Roschanski (CDU), schließlich auch an Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. Doch die Kündigung und Hausverbot bleiben bestehen – bis heute.

Quartiersmanagerin Börnemeier will sich zu den Vorfällen nicht äußern, sondern verweist auf den Paritätischen. Auch Regionalgeschäftsführer Dr. Volker Bullwinkel macht inhaltlich keine Angaben, um die „Persönlichkeitsrechte der beteiligten Personen“ nicht zu verletzen.

Angebot besteht

Bullwinkel erklärt, dass das Beratungsbüro Lebens-Raum am Jürgenohler Marktplatz als Kooperation zwischen dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Goslar-Seesen den Wohngesellschaften Goslar/Harz und der Baugenossenschaft Wiederaufbau betrieben wird. Für das Stadtteilbüro, das ebenfalls von der Quartiersmanagerin betreut wird, sei hingegen das Ibis-Institut verantwortlich.

Bullwinkel macht deutlich: „Das Fortbestehen der Seniorengruppe ist nicht an die Person von Herrn Maryniok gebunden.“ Das Angebot, die Räumlichkeiten für die Gruppe zur Verfügung zu stellen, bestehe weiterhin.

Oberbürgermeisterin Schwerdtner hat nach eigenen Angaben versucht zu vermitteln, doch die Fronten seien nach wie vor verhärtet. Sie habe Maryniok aber auch angeboten, bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten für die Gymnastikgruppe zu helfen. Das habe er aber zunächst nicht gewollt. Darauf angesprochen sagt der Rentner, er wolle noch einmal darüber nachdenken. Einfach loslassen kann er aber nicht, vor allem das Hausverbot bringt ihn immer noch aus der Fassung. Mittlerweile habe er einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

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