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Stadtteil feiert 75. Geburtstag

Jürgenohl zeigt seine Geschichte in Bildern

Das Bild aus Privatbesitz zeigt: 1953 werden an der Breslauer Straße Wohnungen gebaut.

Das Bild aus Privatbesitz zeigt: 1953 werden an der Breslauer Straße Wohnungen gebaut.

Einst war Jürgenohl Heimat für viele Heimkehrer und Vertriebene.  Die Ausstellung zum Stadtteil-Jubiläum ist ab sofort geöffnet.

Von Frank Heine Donnerstag, 02.06.2022, 07:30 Uhr

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Goslar. Eine Karte von Goslar aus dem Jahr 1543 belegt, dass der Begriff „Jorgen’oll“ (Georgswald) für den Goslarer Norden eigentlich schon viele Jahrhunderte alt ist. Der Stadtteil Jürgenohl feiert aktuell aber erst seinen 75.Geburtstag – und gewährt zu seiner Historie ab sofort ein paar hübsche Einsichten.

Sponsoren, Partner und Politik durften am Dienstagabend schon einen ersten Blick vorab auf die historischen Bilder und neuen Pläne werfen. Seit gestern ist die Ausstellung „Sumpfgebiet – Rollfeld – heute moderner Stadtteil“ für alle zu sehen. Bis zum 15.Juni (außer Pfingsten) ist sie jeweils drei Stunden pro Tag im Stadtteilbüro an der Danziger Straße zu sehen.

Als Organisatoren zeichnen wie auch für das Fest-Wochenende vom 10. bis 12. Juni Claus Roschanski (CDU) und Annett Eine (SPD) verantwortlich. Was hat das gemischte Ratsdoppel zusammengetragen? An den Wänden hängen aussagekräftige Bilder auch aus der Jürgenohler Vorgeschichte, die vor allem das Stadtarchiv beigesteuert hat, die aber auch aus privaten Beständen stammen.

Eine Aufnahme etwa zeigt die Übergabe der ersten Luftpost am 16. Juni 1927, als in kurzer Folge die drei ersten Flugzeuge auf dem neuen zivilen Flugplatz landen. Um 12.55 Uhr setzt eine Dornier D223 „Tiger“ mit einem Piloten Kindervater auf, wie Roschanski in seiner kurzen Einführung ausführte. Es folgt eine aus Hannover kommende Junkers D373 „Stößer“, an deren Bord sich der Goslarer Senator Schwikkard, Oberst a.D. von Unruh, Postinspektor Wittneben und GZ-Verlagsleiter Dr. Walther Krause befinden. Ob bereits eine Linie vorgezeichnet zur Jahrzehnte späteren Gründung der Citi-Post? Maschine Nummer drei ist jedenfalls der Postflieger.

Bürgermeister Axel Siebe (CDU) hatte für seinen beiden Ratsmitstreiter viele lobende Worte im Gepäck – eine „über Parteigrenzen hinweg bemerkenswerte Zusammenarbeit zum Wohle des Stadtteils“.

Und Siebe kramte ebenfalls in der bemerkenswerten Entwicklung nach dem Weltkrieg, als die vielen Heimkehrer und Vertriebenen ins weitgehend unzerstörte Goslar kamen und in Jürgenohl bald eine neue Heimat fanden. Damals sei die Kirchengemeinde St.Georg mit rund 11.000 Mitgliedern der größte Zusammenschluss in der Braunschweiger Landeskirche gewesen. Heute zähle sie immer noch 4000 in einem Stadtteil, der sich mit 8,4 Millionen Förder-Euro aus einem Sanierungsprogramm jetzt wieder baulich verjüngt. Und der laut Roschanski mit der Erschließung des Fliegerhorsts gerade erst wieder „eine unendliche Erfolgsgeschichte“ geschrieben hat.

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