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Zwei Jubiläen

Hornburger Reservisten gedenken und feiern

Zum Gottesdienst an der Argonner Eiche kommen zahlreiche Gäste. Die Reservistenkameradschaft Hornburg-Schladen hatte die Gedenkstätte vor 25 Jahren wiedererrichtet. Foto: Hohaus

Zum Gottesdienst an der Argonner Eiche kommen zahlreiche Gäste. Die Reservistenkameradschaft Hornburg-Schladen hatte die Gedenkstätte vor 25 Jahren wiedererrichtet. Foto: Hohaus

Gleich zwei Jubiläen feierte die Reservistenkameradschaft (RK) Hornburg/Schladen auf dem Hornburger Iberg: Vor 25Jahren war die Gedenkstätte „Argonner Eiche“ wiedererrichtet worden, und seit 60 Jahren gibt es die Reservistenkameradschaft.

Von Helmut Hohaus Dienstag, 08.08.2023, 06:00 Uhr

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Hornburg.  An der Gedenkstätte gab es am Samstag einen Feld- und Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Olaf Schäper, die Lesung hielt Danny Peters. Musikalisch begleitete den Gottesdienst Birgit Meyer am Keyboard. Anlass war das 25-jährige Bestehen der Gedenkstätte "Argonner Eiche" sowie der 60. Geburtstag der Reservistenkameradschaft Hornburg/Schladen.

Anschließend waren alle Teilnehmer zu Kaffee und Kuchen auf dem Platz unterhalb der Gedenkstätte eingeladen. Der Ehrenvorsitzende Harald Nielebock gab einen Rückblick über die vergangenen 60 Jahre der Reservistenkameradschaft. Das Jahr 1963 sei ein bewegtes Jahr gewesen, sagte er, denn der Kalte Krieg zog eine Grenze mitten durch Deutschland, der amerikanische Präsent John F. Kennedy wurde ermordet. „In dieser schwierigen Zeit“, so Nielebock, also vor mehr als 60 Jahren fassten einige Reservisten der Bundeswehr den Entschluss, in der Stadt Hornburg eine Reservistenkameradschaft zu gründen. Das Besondere daran war, dass diese Kameradschaft direkt an der innerdeutschen Grenze tätig war. Es sei sehr schwierig gewesen, „hier in Uniform aufzutreten und militärische sowie sozialpolitische Ausbildungen durchzuführen“, betonte Nielebock.

Der erste Vorsitzende war Hauptmann der Reserve Fritz Pfeuffer. Es folgte Unteroffizier der Reserve Roderich Pape, dann übernahm für lange Jahre Oberstleutnant der Reserve Harald Nielebock den Vorsitz. Er ist mittlerweile Ehrenvorsitzender. Es folgten der Obergefreite der Reserve Klaus Demmerle und dann der aktuelle Vorsitzende der Obergefreite der Reserve Jens Kind.

Pflege von Kriegsgräbern gehört zum Engagement

Von Beginn an widmete sich die Kameradschaft der Erfüllung des Verbandsauftrages, nach und nach aber auch dem gesellschaftlichen Leben inner- und außerhalb der Gemeinde. Auch ehemalige Soldaten aus umliegenden Gemeinden fanden im Lauf der Zeit den Weg zur RK- Hornburg, so das diese bald RK- Hornburg/Schladen hieß.

Seit den 90er Jahren pflegen die Reservisten auch Kriegsgräber im In- und Ausland, etwa im belgischen Lommel. Zudem veranstalten die Reservisten Benefizkonzerte, unterstützen die Sammlungen für den Volksbund Deutscher Kriegsgräber und organisieren jährlich ein zweitägiges Biwak unter dem Titel „Leben im Felde“ mit Orientierungsmarsch und militärischen Aufgaben. Auch beteiligen sich Reservisten an der Schießausbildung.

Gedenkstätte für Gefallene des Ersten Weltkrieges

Im Jahr 1998 entschloss man sich bei der Kameradschaft, den Gedenkplatz Argonner Eiche neu zu gestalten. Er soll daran erinnern, „dass es bei Kriegen nur Verlierer gibt“, hieß es bei der Jubiläumsveranstaltung. Die Stätte erinnert an die Opfer der Schlacht in den Argonnen während des Ersten Weltkrieges. Die Argonnen liegen im nordöstlichen Frankreich. Zahlreiche Soldatenfriedhöfe zeugen dort von den schweren Kämpfen, bei denen Tausende von Soldaten starben.

Die Geehrten und ihre Ehrengäste stellen sich vor dem Zelt der Reservistenkameradschaft Hornburg/Schladen zum Erinnerungsfoto auf. Foto: Hohaus

Die Geehrten und ihre Ehrengäste stellen sich vor dem Zelt der Reservistenkameradschaft Hornburg/Schladen zum Erinnerungsfoto auf. Foto: Hohaus

Nielebock erinnerte auch daran, dass die Kameradschaft nicht nur Höhen in ihrer Existenz erlebt habe, es sei nicht nur „eitel Sonnenschein“ gewesen. Insbesondere die Wende in der DDR, der Mauerfall und die Zeit nach der Wiedervereinigung sei schwierig gewesen. Hornburg lag plötzlich in der Mitte von Deutschland, war „nur von Freunden umgeben“, und Reservisten seien damals in den Augen Vieler eigentlich „überflüssig“ gewesen. Seit Jahren aber sei die Kameradschaft „eine feste und verlässliche Größe mit 30 Mitgliedern auf Kreis- und Landesebene“, daran solle sich auch nichts ändern.

Treue Mitglieder ausgezeichnet

Grußworte gab es von Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge und von Michael Hausmann als Vertreter der Gemeinde Schladen-Werla. Für 20-jährige Mitgliedschaft bei den Reservisten wurde Christian-Andreas Böhme und für 25 Jahre Sven Pape geehrt. Der Vorsitzende der Kreisgruppe Braunschweig, Michael Gandt, überreichte den Braunschweiger Löwen in Silber an Karl-Heinz Müller und in Bronze an Christian-Andreas Böhme. Der Landesvorsitzende Heinrich-Sven Neddermeier überreichte Frank Peinemann die Ehrennadel in Bronze und Frank Lazar die Ehrennadel in Silber.

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