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Ernteprojekt im Neiletal

Gratis-Obst: Gelbe Bänder gegen Lebensmittel-Verschwendung

Ulrike Illers (li.) und Renate Geldmacher-Ternedde vom Lutteraner Landfrauenverein versehen einen Apfelbaum an der Straße nach Rhode mit einem gelben Band als Zeichen für das Ernteprojekt.  Foto: Gereke

Ulrike Illers (li.) und Renate Geldmacher-Ternedde vom Lutteraner Landfrauenverein versehen einen Apfelbaum an der Straße nach Rhode mit einem gelben Band als Zeichen für das Ernteprojekt. Foto: Gereke

Im Neiletal flattern sie in diesem Herbst wieder an Obstbaumstämmen im Wind: die gelben Bänder, die zur Ernte einladen. Nach Ansicht der Lutteraner Landfrauen ist diese nachhaltige Aktion gegen Lebensmittel-Verschwendung nötiger denn je.

Von Andreas Gereke Freitag, 09.09.2022, 11:00 Uhr

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Hahausen/Lutter. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Lutteraner Landfrauenverein an der Aktion Ernteprojekt „Gelbes Band“ des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (Zehn) und versieht ausgewählte Obstbäume entlang von Straßen und Wegen mit den berühmten Erkennungszeichen. Ein mit einem gelben Band vom Zehn markierter Obstbaum signalisiert: Hier dürfen Obstliebhaber kostenlos und ohne Rücksprache für den Eigenbedarf ernten.

Im Neiletal finden sich die Bäume entlang der Straße am Hahäuser Friedhof, am Gemeindeverbindungsweg zwischen der Bundesstraße 248 und Rhode sowie am Feldweg, der beim Gashäuschen Ostlutter in die Landesstraße 500 mündet. „Insgesamt haben wir in diesem Jahr 60 Baumstämme mit Bändern versehen“, erklären Ulrike Illers und Renate Geldmacher-Ternedde vom Lutteraner Landfrauenverein, als sie die letzte Schleife gebunden haben. Die nötige Erlaubnis holten sie sich bei der Stadt ein.

Nur Lutters Landfrauen sind noch dabei

Zum dritten Mal läuft jetzt das Ernteprojekt. Im Jahr 2020 startete es. Damals waren die gelben Bänder an mehreren Stellen des Landkreises Goslar zu finden. In diesem Jahr aber nur noch im Neiletal, denn nur Lutters Landfrauen machen noch mit. „Dabei ist die Aktion wichtiger denn je“, findet das Landfrauen-Duo. Denn angesichts massiv gestiegener Preise in allen Bereichen aufgrund der Pandemie und des Krieges in der Ukraine ermöglicht die Aktion, Geld zu sparen, in dem an den markierten Bäumen frisches Obst für den Eigenbedarf geerntet wird. Hinter dem Ernteprojekt steckt die Idee, nachhaltig das saisonale Obst der heimischen Region zu nutzen und wertzuschätzen.

Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel gehen laut Zehn in Deutschland jährlich vom Acker bis zum Teller verloren. Die Aktion setzt sich für einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen ein. Getreu dem Motto „Teilen gegen Lebensmittelverschwendung“ wird genießbares Obst vor dem Verderb gerettet und so gemeinsam mit Obstbaumeigentümern und Selbstpflückern ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung geleistet, damit Äpfel, Birnen oder Pflaumen nicht hängen bleiben, verderben und irgendwann auf die Straße herunterfallen, um zu Brei gefahren zu werden.

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