Goslar: Die Linke eröffnet den Europa-Wahlkampf auf den Höfen
Marianne Esders kandidiert für die Linke bei der Europawahl und stellt sich dem Goslarer Kreisverband vor. Foto: Epping
Zum Auftakt des Wahlkampfs war Marianne Esders am Wochenende beim Goslarer Kreisverband zu Gast. Auch am kommenden Sonntag kommt die 43-Jährige zurück in die Kaiserstadt, sie diskutiert bei einem Podium von „Pulse of Europe“ Marktkirche mit.
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Goslar. Der 6. November 1989 dürfte den meisten Deutschen als Tag des Mauerfalls ein Begriff sein. „Aber wer weiß eigentlich, in welchem Jahr die EU gegründet wurde“, fragt Marianne Esders auf den Goslarschen Höfen. Sie kandidiert am 9. Juni bei der Europawahl für die Linke und war zum Auftakt des Wahlkampfs beim Goslarer Kreisverband zu Gast.
Die Frau aus Lüneburg beschäftigt sich schon seit ihrem Studium mit Europa-Politik. Sie arbeitet im Hannoveraner Büro des Linke-Europa-Abgeordneten und Spitzenkandidaten Martin Schirdewan. Am EU-Gründungstag, dem 1. November 1993, sei das europäische Wirtschaftsbündnis um eine „politische Dimension“ erweitert worden – was bis heute aber gerne übersehen werde. Die Union habe mit dem Vertrag von Lissabon sogar eine eigene Verfassung, „trotzdem liegt der Fokus nach wie vor auf der Wirtschaftsunion.“
Eigene Ansprüche
Die EU genüge ihren eigenen politischen Ansprüchen nicht, vor allem, wenn Solidarität gefragt ist. Das Bündnis sei nach wie vor eine „CO-Schleuder“ und bekämpfe den Klimawandel nicht entschieden genug. Vielmehr würden Großkonzerne über Klima-, Energie- oder Wohnungspolitik entscheiden, sozialer Ausgleich finde nicht oder zu wenig statt. Esders sorgt sich auch über einen weiteren Rechtsruck im EU-Parlament und eine mögliche Allianz zwischen Konservativen und Rechtsextremen.
Schon jetzt sei der Umgang mit Geflüchteten an der EU-Außengrenze nicht mit den Menschenrechten vereinbar. Die Linke wolle gegen diesen Trend arbeiten und zeigen, dass „Europa mehr ist, als nur eine schöne Idee.“ Ob Marianne Esders selbst im EU-Parlament dazu beitragen kann, ist aber fraglich. Auf Platz 19 der bundesweiten Linke-Liste würden wohl nur Optimisten von Außenseiterchancen sprechen. Trotzdem will sie sich im Wahlkampf für linke Positionen, wie sozial gerechtem Klimaschutz, einsetzen. Kommenden Sonntag diskutiert sie bei einem Podium von „Pulse of Europe“ ab 14 Uhr in der Goslarer Marktkirche mit.