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Grenzmuseum Sorge

Für Stromanschluss: Grenzturm bei Braunlage hat nun eine Adresse

„Die Genossen der Volkspolizei haben der neuen Adresse schon mal einen Kontrollbesuch abgestattet“, schreibt der Verein des Grenzmuseums Sorge in den sozialen Netzwerken zu diesem Foto, das den Turm mit einem originalen Volkspolizei-Lada zeigt. Foto: Grenzmuseum

„Die Genossen der Volkspolizei haben der neuen Adresse schon mal einen Kontrollbesuch abgestattet“, schreibt der Verein des Grenzmuseums Sorge in den sozialen Netzwerken zu diesem Foto, das den Turm mit einem originalen Volkspolizei-Lada zeigt. Foto: Grenzmuseum

Bislang stand der Grenzturm vom Typ „BT 9“ einfach nur als Bestandteil der Anlagen, die als Erinnerung dienen sollen, an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Jetzt aber soll er Strom und WLAN  erhalten – und dafür benötigt er eine Anschrift.

Von Michael Eggers Samstag, 05.11.2022, 08:00 Uhr

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Sorge/Braunlage. Die Bürokratie macht in Deutschland auch nicht vor einem ehemaligen Grenzturm halt. Die Mitglieder des Vereins Grenzmuseum Sorge hatten den Turm ja wie berichtet mit viel Eigenleistung für 60.000 Euro saniert. „Jetzt wollten wir auch, dass er Strom und WLAN hat“, sagt Vorsitzende Inge Winkel. „Das aber geht nur, wenn es eine offizielle Anschrift gibt“, berichtet sie weiter.

Also hat der Verein mit der zuständigen Stadtverwaltung in Elbingerode Kontakt aufgenommen. Weil der Turm vom Typ „BT 9“ etwa anderthalb Kilometer außerhalb der Ortschaft Sorge mitten im Wald in Richtung Braunlage und Hohegeiß steht und in amtlichen Verzeichnissen schlicht nicht auffindbar gewesen sei, musste die Anschrift her. Denn: Ohne richtige Anschrift kein WLAN- oder Stromanschluss. „Dafür, dass es so schnell und unbürokratisch geklappt hat, bedanken wir uns ganz herzlich bei der Stadt Oberharz am Brocken“, sagt Inge Winkel.

Wer auf den ehemaligen Grenzturm vom Typ „BT 9“ will, muss Leitern klettern können.  Archivfotos: Eggers

Wer auf den ehemaligen Grenzturm vom Typ „BT 9“ will, muss Leitern klettern können. Archivfotos: Eggers

Noch bis morgen geöffnet

Falls jemand dem Grenzturm einen Brief schreiben möchte, die Anschrift lautet nunmehr: „Grenzturm Sorge, Postenpunkt 925, An der Lehde 1 in 38875 Stadt Oberharz am Brocken/Ortsteil Sorge“. Die DDR hatte bis 1989 alle markanten Stellen im Grenzabschnitt mit sogenannten Postenpunkten erfasst. Der Turm des Grenzmuseums war der Postenpunkt 925. Und weil die Wegebezeichnung im Bereich der Grenzlandschaft „Die Lehde“ liegt, habe die Stadt Oberharz am Brocken diese Anschrift gewählt.

Unter anderem können die Besucher am Pfingstsonntag den Beobachtungsturm des Grenzmuseums besichtigen.  Archivfoto: Eggers

Unter anderem können die Besucher am Pfingstsonntag den Beobachtungsturm des Grenzmuseums besichtigen. Archivfoto: Eggers

Die Vorsitzende weist zudem darauf hin, dass das Grenzmuseum im Ort noch bis Sonntag geöffnet ist. Danach sei bis Mai Pause. Die ehemaligen Grenzanlagen selbst können immer besucht werden. Der Turm könne von Gruppen besichtigt werden, nähere Auskünfte erteilt Inge Winkel per Handy unter 0151/23 31 95 78. Der Verein ist auch per Internet erreichbar unter www.grenzmuseum-sorge.de.

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