Für 155 Millionen Euro: Hannover baut modernes Kriminallabor

Ein Schild mit der Aufschrift „Landeskriminalamt Niedersachsen“ ist im Eingangsbereich der Behörde zu sehen. Für 155 Millionen Euro soll ein neues Kriminallabor in Hannover entstehen. Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
In Hannover soll Deutschlands modernstes Kriminallabor entstehen. Nach 20 Jahren Planung soll am 21. August der Spartenstich erfolgen. Der Bau ist 21.000 Quadratmeter groß und umfasst auf sechs Stockwerken 870 Räume.
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Es soll ein Meilenstein im Kampf gegen Kriminalität sein: In wenigen Wochen beginnt in Hannover der Bau von Deutschlands modernstem Kriminallabor. Das Gebäude erinnert dabei stark an amerikanische Krimiserien.
Nach 20-jähriger Planung soll am 21. August der Spatenstich für das neue Kriminaltechnische Institut (KTI) des Landeskriminalamtes erfolgen. Läuft alles nach Plan, soll der 21.000 Quadratmeter große und sechsgeschossige Neubau bis 2027 fertig sein. In 870 Räumen, davon 423 Labore, sollen die 220 Kriminalisten Spuren auswerten, DNA sicherstellen und Verbrecher überführen.
LKA-Präsident: „Wesentlicher Baustein der Sicherheitsarchitektur“
„Es ist ein Bau, der für die gesamte Polizei in Niedersachsen Wirkung zeigen wird“, sagte LKA-Präsident Friedo de Vries. Schon jetzt gibt es jährlich 40.000 Untersuchungsanträge aus ganz Niedersachsen. Mehr als 250.000 Gegenstände werden zur Untersuchung nach Hannover geschickt. Das KTI sei ein „wesentlicher Baustein der Sicherheitsarchitektur“, so de Vries.
Die derzeitigen Planungen sehen vor, dass es im Schulungszentrum unter anderem eine Tatort-Wohnung geben soll, in der Kriminaltechniker lernen, die Spurensicherung zu optimieren. Außerdem sind auch ein Röntgenraum, ein Asservatenlager und ein Wasser-Beschussbecken geplant, in dem abgefeuerte Projektile abgebremst werden können.
Kosten von 155 Millionen Euro
Derzeit sind die Abteilungen des KTI über mehrere Standorte in Hannover verteilt. Manchmal müsse man sich aber „gemeinsam über ein Asservat beugen“, sagte Christian Vidal, Leiter der KTI-Abteilung beim LKA. Entscheidend sei, Hand in Hand zu arbeiten, nicht über mehrere Etagen und Gebäude hinweg. Sonst könnten Finger- oder DNA-Spuren im schlimmsten Fall beeinträchtigt und ein Verfahren verzögert werden.
Der Neubau in Hannover soll 155 Millionen Euro kosten. Weitere 17 Millionen Euro fließen in die Infrastruktur wie E-Ladesäulen. Niedersachsen ist damit bei den Investitionen Spitzenreiter. Zum Vergleich: Sachsen investierte in den vergangenen drei Jahren 60 Millionen Euro in den Neubau des Instituts der Kriminaltechnik und -wissenschaft in Dresden. Schleswig-Holstein baut in Kiel ein kriminaltechnisches Labor für 29 Millionen Euro.
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