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Goslar

Frankenberger Winterabende starten am 18. Oktober in die Saison

Schon 2010 mit dem renommierten Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet: Stern-Redakteurin Katja Gloger, die in der Kategorie Dokumentation zusammen mit Christoph Wiechmann (li.) und Giuseppe di Grazia siegt und vom damaligen Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Hans Werner Kilz (re.), geehrt wird, kommt am 15. Januar 2019 nach Goslar.  Archivfotos: dpa

Schon 2010 mit dem renommierten Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet: Stern-Redakteurin Katja Gloger, die in der Kategorie Dokumentation zusammen mit Christoph Wiechmann (li.) und Giuseppe di Grazia siegt und vom damaligen Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Hans Werner Kilz (re.), geehrt wird, kommt am 15. Januar 2019 nach Goslar. Archivfotos: dpa

Goslar. Wie? Ist denn schon wieder Winterabend? Ja, bald jedenfalls. Die 22. Saison startet am 18. Oktober am Frankenberg – jeweils im Kleinen Heiligen Kreuz oder bei größerem Andrang in der Kirche. An sechs Abenden warten sieben Referenten mit einem halben Dutzend spannender Themen auf Zuhörer – vom Gruseln in und um Nordkorea über fremde Freunde in Moskau bis hin zum interreligiösen Dialog in Deutschland.

Freitag, 07.09.2018, 11:31 Uhr

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Um Nordkorea geht es am 18. Oktober (Donnerstag) beim Start in die neue Winterabend-Saison. Dem Arbeitskreis ist es gelungen, mit Professor Dr. Rüdiger Frank von Universität Wien einen Experten für dieses geheimnisvolle Land zu gewinnen, der in Europa als führend gilt. Der Referent selbst weist darauf hin, dass es viele Gründe gibt, sich vor diesem Land und seiner politischen Führung zu gruseln. Aber „Gruseln allein reicht nicht!“, so der Titel, denn Nordkorea hat neben seinen finsteren Seiten auch erstaunlich bunte und vielseitige Aspekte zu bieten. Um diese Spannweite zwischen Licht und Finsternis geht es an diesem Abend. Frank kennt Nordkorea mit all seinen widersprüchlichen Seiten und hat gerade erst wieder einige Monate lang in Korea gelehrt. Er wird – auch anhand von Bildern – tiefe Einblicke gewähren.

Schon elf Tage später nehmen sich die Winterabende eines weiteren aktuellen (Dauer-)Themas an. Am 29. Oktober (Montag) kommt Professor Dr. Klaus-Geert Heyne (Professor für Maschinenbau), um über das Thema „Auto Lust – Diesel Frust“ zu sprechen. Er hat gemeinsam mit seiner Frau ein leicht verständliches Büchlein verfasst, um der Frage nachzugehen, ob der täglich schlechtere Ruf des Dieselmotors eigentlich berechtigt ist. Kann das elektrisch getriebene Fahrzeug längerfristig Verbrennungsmotoren ersetzen? Welche Antriebsarten haben eine Zukunft? Darum soll es am zweiten Winterabend gehen.

Von der politisch-technischen Frage zu einem therapeutisch-psychologischen Thema: Sabine Lück und Ingrid Alexander kommen am 13. November (Dienstag), um ihre Entdeckung des „Generationen-Codes“ zu erläutern. Das Duo hat ein Buch über die Zusammenhänge verfasst, dessen Titel anzeigt, worum es geht: „Ahnen auf der Couch“ – familiäre Bindungen können tragen, aber auch lähmen. Wie eine Befreiung aus diesen Bindungen gelingen kann? Der Vortrag geht dem nach.

Mit Stern-Redakteurin Katja Gloger, die zugleich Sprecherin von „Reporter ohne Grenzen“ ist, beginnt das Jahr 2019 am Frankenberg. Am 15. Januar (Dienstag) befasst sich die Hamburgerin mit der schicksalhaften Beziehung zwischen Russland und Deutschland. Sie hat lange für den Stern aus Moskau berichtet, sich mit der Geschichte und Gegenwart von „Putins Welt“ auseinandergesetzt. „Fremde Freunde“ titelt sie ihr im Oktober 2017 erschienenes Buch.

„Nichts ist, wie es scheint“. Mit diesem Satz nähert sich Professor Dr. Michael Butter seinem Forschungsgegenstand. Am 13. Februar (Mittwoch) ist er zu Gast bei den Winterabenden. Er hat „das erste Buch über Verschwörungstheorien geschrieben“, so stand es in der Wochenzeitung „Die Zeit“ im April dieses Jahres. In seinem Vortrag führt Butter nicht nur in das Thema ein, sondern präsentiert und analysiert auch einige besonders wirkmächtige Theorien aus Vergangenheit und Gegenwart.

Zum Abschluss der Winterabendsaison kommt 27. März (Mittwoch) Professor Dr. Karl-Josef Kuschel. Der katholische Theologe und emeritierte Professor der Universität Tübingen gilt als einer der wichtigsten Denker des interreligiösen Dialogs in Deutschland. In seinem Anfang 2018 erschienenen Buch „Im Fluss der Dinge“ beschreibt er einen Dialog von Hermann Hesse und Bertolt Brecht mit Buddha, Laotse und Zen. Kuschel beeindruckt nach Veranstalter-Angaben durch Sachkenntnis ebenso wie durch Sprach- und klare Formulierungskunst – ein Genuss für Zuhörer. In seinem Vortrag verdeutlicht er, wie wichtig der Austausch zwischen Religionen und Kulturen ist. Auch heute noch. Oder gerade heute. red/fh

Die Abende beginnen jeweils um 20 Uhr im Kleinen Heiligen Kreuz, Frankenberger Plan 8. Ist der Raum überfüllt, wird in die benachbarte Frankenberger Kirche ausgewichen. Eintritt wird nicht erhoben, die Besucher helfen durch eine Gabe am Ende, die Kosten zu decken. Durch einen Imbiss werden Vortrag und abschließende Diskussion unterbrochen, um an den Abenden Raum zum Austausch unter den Besuchern zu schaffen.

Rüdiger Frank

Rüdiger Frank

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