Erster Schritt gemacht: HSB prüft Bahn-Anschluss in Braunlage

Auch wenn Braunlage an das Netz der Harzer Schmalspurbahnen angeschlossen werden sollte, die frühere Verbindung nach Walkenried und einen Bahnhof Brunnenbachsmühle wird es wohl nicht mehr geben. Repro: GZ-Archiv
Der erste Schritt ist gemacht. Die Gesellschafterversammlung der Harzer Schmalspurbahn hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, einen Bahnanschluss Braunlages zu prüfen. Das Unternehmen erhofft sich davon auch eine Verbesserung des ÖPNV.
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Braunlage/Wernigerode. Das war deutlich: Einstimmig sollen sich die Gesellschafter der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) nach GZ-Informationen dafür ausgesprochen haben, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um den Anschluss Braunlages zu prüfen. Dabei sollen sowohl die finanzielle als auch die technische Umsetzung untersucht werden, wie es hieß.
Die HSB selbst wollten auf GZ-Anfrage keine Auskunft zu der Entscheidung geben. Wie Pressesprecher Dirk Bahnsen berichtete, werde das Unternehmen am Freitag eine Pressemitteilung zu diesem Thema herausgeben, die noch abgestimmt werden müsse. Er bat deshalb um Verständnis, dass er sich noch nicht äußern konnte.
Vorher geworben
Wie es allerdings aus Reihen der Teilnehmer an dieser nicht-öffentlichen Sitzung hieß, habe Bürgermeister Wolfgang Langer vor der Entscheidung noch einmal eindringlich darum geworben, die Machbarkeitsstudie für diesen Anschluss in Auftrag zu geben. Er stellte sowohl die touristische Attraktivität dieser Strecke, die dann die beiden übernachtungsstärksten Urlaubsorte des Harzes verbinden würde, als auch den Nutzen für den öffentlichen Personennahverkehr heraus. Weiter meinte er, dass es nach diversen Anläufen jetzt mit dem Bahnanschluss klappen sollte.
Wie Wolfgang Langer außerdem erklärt haben soll, sei diesmal auch der Braunlager Rat dafür. Das Gremium habe sich einstimmig bei einer Enthaltung für den Bahnanschluss ausgesprochen, der bereits das erste Mal nach der Vereinigung beider deutscher Staaten im Gespräch war. Aus diesem Grund ist die damalige Kurbetriebsgesellschaft auch Gesellschafter der HSB geworden. Dieser Anteil ist mittlerweile auf die Braunlage-Tourismus-Gesellschaft (BTG) übergegangen. Weiter gehören dem Bahnunternehmen die Stadt und der Landkreis Nordhausen, der Landkreis Harz, die Stadt Oberharz im Brocken mit Sitz in Elbingerode, die Gemeinde Harztor mit Sitz in Ilfeld sowie die Städte Wernigerode, Harzgerode und Quedlinburg an.
Die HSB will bei der aktuellen Machbarkeitsstudie aus Kostengründen möglichst viel der bisherigen Untersuchungen nutzen, hieß es aus der Sitzung weiter. Noch ist unklar, ob nur der Anschluss nur von Elend aus untersucht wird oder auch der von Sorge aus. Bei dieser Strecke aus Sorge wäre das Gefälle nicht so groß, zudem könnte der Bahnhof in Braunlage näher am Stadtzentrum entstehen.
Anderer Standort
Bei der letzten Machbarkeitsstudie, die laut HSB-Pressesprecher Dirk Bahnsen 2009 erstellt worden ist, sollte eine sechs Kilometer lange Stichstrecke von Elend zum seinerzeit geplanten Bahnhof an den Tennisplätzen entstehen. Die Kosten dafür lagen seinerzeit bei zwölf Millionen Euro. Aus Gründen der Attraktivität sollte der Bahnhof nach Wunsch der Stadt Braunlage aber heute möglichst nahe dem Großparkplatz am Eisstadion und der Talstation der Wurmbergseilbahn gebaut werden.
Dieser Standort hätte unter anderem den Vorteil, dass Wintersportler direkt von Wernigerode aus das Skigebiet am Wurmberg erreichen könnten. Außerdem dürfte es von dieser Stelle nahe dem Zentrum weitaus mehr Fahrgäste als am Stadtrand geben, heißt es.