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Zeitumstellung

Eine Stunde vor: Seit Sonntag gilt wieder die Sommerzeit

Der Zeiger einer Uhr steht auf drei Uhr.

Der Zeiger einer Uhr steht auf drei Uhr.

Die Umstellung der Uhren im Frühjahr ist für viele Menschen ein ersehnter Frühlingsbote. Für den Ausblick auf steigende Temperaturen und mehr Tageslicht nehmen sie eine "geklaute Stunde" gern in Kauf. Am Sonntag wurden die Uhren umgestellt.

Samstag, 26.03.2022, 17:30 Uhr

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Sommerzeit in Deutschland: In der Nacht zum Sonntag sind die Uhren in Deutschland und den meisten Ländern Europas von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt worden. "Das hat wieder alles reibungslos funktioniert", sagte Dirk Piester von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Behörde ist für die Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig.

Damit gilt die sogenannte Sommerzeit bis zum letzten Sonntag im Oktober (30. Oktober), wenn die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden. Ziel der 1980 wieder eingeführten Umstellung ist es, das Tageslicht besser ausnutzen zu können und dadurch Energie zu sparen. Gegner zweifeln diesen Effekt jedoch immer wieder an. Die Umstellung ist in den EU-Mitgliedsstaaten einheitlich geregelt und eine Abschaffung trotz starker Kritik nicht absehbar.

Die halbjährliche Debatte über Sinn und Zweck dieser Maßnahme blieb in diesem Frühjahr angesichts von Krieg und Krisen fast völlig aus. Diesen Eindruck teilten auch die PTB-Physiker, die sonst deutlich mehr Anfragen zu dem Thema bearbeiteten.

 

 

Dabei schien das Ende der Umstellung besiegelt: Brüssel - genauer gesagt Ex-Kommissionschef Jean Claude Juncker - hatte es 2018 durch eine spontane Ankündigung im deutschen Frühstücksfernsehen geschafft, sich ins Zentrum der halbjährlichen Berichterstattung zu rücken. Es blieb aber bei Überschriften und Worten: Seit ein paar Jahren liegt das Thema auf Eis, an diesem Stand hat sich nichts geändert.

"Diese Frage zur saisonalen Zeitumstellung ist auch eine saisonale Frage, die wir zweimal im Jahr jeweils vor der Zeitumstellung erhalten", sagte ein Sprecher der EU-Kommission vor sechs Monaten. Der Ball liege im Feld der EU-Staaten. Aktuell teilte die französische Ratspräsidentschaft mit, dass man nicht vorhabe, das Thema auf die Agenda zu setzten. Frankreich hat noch bis Ende Juni turnusgemäß den Vorsitz unter den EU-Ländern inne.

Viele Länder außerhalb Europas haben die Umstellung indes abgeschafft oder streben dies an. In den USA etwa hat der Senat in der vergangenen Woche jedenfalls dafür gestimmt, dass die Sommerzeit dauerhaft eingeführt wird. Bei Zustimmung im Repräsentantenhaus würde dies im November 2023 in Kraft treten. Es ist aber unklar, ob es eine Mehrheit dafür gäbe und ob US-Präsident Joe Biden ein entsprechendes Gesetz unterzeichnen würde. Ein absehbarer Vollzug ist also - ähnlich wie in Europa - überhaupt nicht sicher. 

dpa

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