Bestatter unterstützt Familie bei Beerdigung ihres Babys

Die Medizinische Hochschule in Hannover: Hier wird das verstorbene Frühchen seit Wochen aufgebahrt. Foto: Julian Stratenschulte/DPA
Der Fall einer Hannoveranerin, die ihr Baby nach der Geburt in der MHH verloren hatte und die Beerdigung nicht finanzieren kann, berührt viele Menschen. Nun unterstützt ein Bestatter die Familie – und plant eine Hilfsorganisation für weitere Fälle.
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Die MHH lagert seit Wochen ein totes Baby in der Kühlkammer der MHH in Hannover ein, weil der Mutter das Geld für eine Bestattung fehlt. Das Kind war im August als Frühchen zur Welt gekommen und nach Komplikationen verstorben.
Die Entscheidung des Sozialamtes zur Übernahme der Bestattungskosten steht nun schon seit sieben Wochen aus. Zugleich hat das Ordnungsamt den trauernden Eltern eine Frist für die Beisetzung gesetzt – sollte diese verstreichen, folgt in der Regel eine Feuerbestattung mit einer anonymen Beisetzung, was die Eltern keinesfalls wünschen.
Bestatter plant Hilfs-Verein
Nun meldet sich Bestatter Sven Friedrich Cordes aus Hannover, der die Familie finanziell unterstützen will. „Es wurde eine Lösung gefunden. Wir können die Beisetzung Anfang nächster Woche ermöglichen“, sagt er im Gespräch mit der GZ.
Der Bestatter hat außerdem die Gründung einer gemeinnützigen Organisation angeschoben, der Familien in ähnlichen Notlagen in Zukunft unterstützen soll. „Es dauert noch eine Weile, bis alles spruchreif ist“, so Cordes. Sobald alles gemehmigt sei, könne ein Spendenkonto eingerichtet werden.
Die Familie hat inzwischen viel Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten. Cordes: „Die Eltern sind sehr dankbar für die große Anteilsnahme.“