Bergwacht: 2022 im Harz ruhiger – Helfer sind dennoch gefragt
An der Wurmbergschanze in Braunlage üben Helfer der Bergwachten aus St. Andreasberg und Vienenburg auf abschüssigem Gelände im Sommer 2022 einen Einsatz. Archivfoto: Eggers
Genaue Zahlen werden erst zusammengetragen: Die vier Bergwachten im Landkreis Goslar sind 2022 nach einer ersten Schätzung etwas weniger angefordert worden. In Sachsen-Anhalt waren es mehr als 2021. Die Helfer bleiben indes nach wie vor gefragt.
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Harz. Die Bergwacht Harz des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt ist 2022 zu 129 Einsätzen ausgerückt. In den zwei Jahren zuvor waren es jeweils rund 100 Einsätze. Für die vier Bergwachten im Landkreis Goslar liegen noch keine Zahlen vor, sie werden derzeit zusammengetragen. Nach einem ersten Eindruck sind die Einsatzzahlen aber leicht rückläufig.
Wie Sascha Sommer berichtet, er leitet die Bergwacht Vienenburg und ist außerdem mit zuständig für die Bergwachten in Langelsheim, St. Andreasberg und Clausthal-Zellerfeld, wird die Statistik für 2022 aktuell vorbereitet. Nach Corona seien die Menschen wieder vermehrt ins Ausland gereist, daher sei es im Harz ruhiger gewesen. Aus diesem Grund und wegen des milden Winters habe es 2022 nach einer ersten Einschätzung weniger Einsätze als im Vorjahr gegeben.
Hilfe für Mountainbiker
Andererseits aber werde die Bergwacht, ein Fachdienst des DRK, nach wie vor zu vielen Einsätzen gerufen, bei denen Mountainbiker stürzen. Das liege daran, dass nach weiterhin viele Radfahrer im Harz unterwegs seien. Ein Anstieg habe es nach seinem Eindruck bei Kletterern gegeben. Viele hätten während Corona in Hallen geübt und seien dann an Felsen gegangen, seien dafür aber ungeübt.
Die Statistik der Bergwacht Sachsen-Anhalt weist für 2022 87 Einsätze medizinischer Hilfe im Gelände aus. In 58 Fällen hätten die Kräfte Wanderern und Bergsteigern geholfen, 15 Mal Radfahrern und in neun Fällen seien Menschen auf Eis oder Schnee ausgerutscht und hätten Hilfe benötigt. Auch vier Vermisstensuchen waren unter den Einsätzen, alle Menschen seien gefunden worden. In den zwei Jahren zuvor hatte die Bergwacht Sachsen-Anhalt jeweils rund 100 Einsätze absolviert. Die Zeit war geprägt von coronabedingten Einschränkungen.
Nicht nur Rettungsaufträge
Bei der Bergwacht geht es nicht nur um Hilfe für Verletzte und Vermisste, die Männer und Frauen bauten in einem Terminal in Berlin-Schönefeld eine Notunterkunft für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer auf. Zudem habe es 19 Sanitätswachdienste gegeben, bei denen die Veranstaltungen wie Walpurgisfeiern oder Sporttermine abgesichert worden seien.
Auch der ursprüngliche Kernauftrag der Bergwacht, der Umwelt- und Naturschutz, sei weiter ein wichtiger Teil der Arbeit. Die Aktiven sicherten Naturbereiche wie etwa das Bodetal, in dem 2022 besonders viel Holz angeschwemmt wurde, oder sie kontrollierten, ob Wanderer auf den Wegen blieben. Angesichts der schwindenden Zahl von Bäumen im Nationalpark entstünden neue Trampelpfade, doch die seien in einem Nationalpark nicht zulässig.
Die Bergwacht Harz des DRK in Sachsen-Anhalt hat momentan 186 Mitglieder, 47 Frauen und 139 Männer. In den vier Bergwachten im Kreis Goslar sind rund 80 Helfer organisiert. dpa/oli
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