Bad Harzburger „Bücher-Heimat“ erhält 4025 Euro

GZ-Verleger Philipp Krause (links) übergibt einen Teil der Glücksschweinchen-Erlöse an Sonja Weber und Dirk Junicke. Insgesamt wurden diesmal 39.000 der kleinen Holzanhänger von Mitarbeitern der Lebenshilfe produziert und durch die GZ verkauft. Fast 51.000 Euro können dank der Schweinchen jetzt an gemeinnützige Projekte fließen. Foto: Exner
GZ-Verleger Philipp Krause hat am Donnerstag einen Teil der Erlöse aus dem Glücksschweinchenverkauf an den Bad Harzburger Unternehmer Dirk Junicke und die Buchhändlerin Sonja Weber überreicht. Beide verrieten Neues zum aktuellen Stand und zum geplanten Eröffnungstermin ihrer "Bücher-Heimat".
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Bad Harzburg. Lesen – das ist ein Thema, das sowohl dem Bad Harzburger Immobilien-Unternehmer Dirk Junicke als auch wenig überraschend der Goslarschen Zeitung am Herzen liegt. Ein Teil der Erlöse aus dem Glücksschweinchenverkauf 2021, so wurde bereits im Dezember entschieden, soll deshalb an die „Bücher-Heimat“ gehen, den Buchladen zugunsten der Bad-Harzburg-Stiftung, der in der ehemaligen Commerzbank-Filiale in der Herzog-Wilhelm-Straße einziehen soll (die GZ berichtete). Nun ist das Geld gezählt – am Donnerstag überreichte GZ-Verleger Philipp Krause 4025 Euro an Buchhändlerin Sonja Weber, die in der „Bücherheimat“ arbeiten wird.
Mit dem Geschäft will Dirk Junicke nicht nur den Bedarf nach einer Buchhandlung in der Innenstadt decken, sondern auch einen kulturellen und sozialen Treffpunkt schaffen, den jeder Literaturinteressierte selbst mit gestalten kann. In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei sollen darin unter anderem Kinder ans Lesen herangeführt werden.
Die „Bücher-Heimat“ solle eine „Mitmachbuchhandlung“ werden, erklärt er, gleichzeitig aber auch ein ernsthaftes Unternehmen, das seinen Teil zur Belebung der Innenstadt beitragen soll. Eines, was zwar auf Profit ausgelegt ist, bei dem die Einnahmen am Ende aber trotzdem einem gemeinnützigen Zweck, nämlich der Bad-Harzburg-Stiftung zugute kommen. Eine „runde Sache“, wie Junicke gerne sagt.
Etwa 100.000 Euro, so kalkuliert der Unternehmer, wird wohl die Erstausstattung kosten. Rund 44.000 Euro, das Glücksschweinchengeld eingerechnet, sind dafür bereits zusammengekommen, Spenden sowie zinslose Darlehen, für die Junicke persönlich bürgt. Weitere Geldgeber würden entsprechend noch gesucht.
Möglich ist die Unterstützung beispielsweise über eine „Stuhlpartnerschaft“: Für 100 Euro kann einer von insgesamt 60 Stühlen „gekauft“ werden, die anschließend für Lesungen oder Veranstaltungen innerhalb oder außerhalb der „Bücher-Heimat“ genutzt werden. Gespendet werden könne aber auch für einen oder mehrere laufende Meter Regal oder eben einfach so. Wie auch immer – jeder Geldgeber solle sich später zum Dank auch mit Namen in der Buchhandlung wiederfinden, verspricht Junicke.
Zu welchen Zeiten die „Bücher-Heimat“ zugänglich sein soll, sei derzeit noch nicht abschließend besprochen, fest stehe hingegen, wann sie ihre Türen erstmals öffnet – nämlich am Samstag, 2. April.
Die ersten Tage des neuen Jahres und an ihrer neuen Stelle, erzählt Sonja Weber, habe sie damit verbracht, Verlage zu kontaktieren, die allesamt von der Idee der „Bücher-Heimat“ begeistert gewesen seien. So sieht es auch Verleger Philipp Krause: „Das Projekt ist viel zu wichtig, als das man es nicht unterstützen sollte“, betont er.
Die Buchhandlung als Fachgeschäft ist auch dank der Buchpreisbindung nach wie vor ein Stück deutsche Kultur, sagt Junicke. Mehrere Tausend gebe es hierzulande noch, mehr als beispielsweise in Großbritannien. Das Geschäft mit dem gedruckten Buch laufe noch immer besser als jenes mit dem digitalen, ergänzt Krause. Trotzdem gehen hier und da aber auch Buchhandlungen pleite. Problematisch ist für sie oftmals die Konkurrenz durch Internet-Versandhändler wie etwa „Amazon“. Die liefern einen Buchtitel auf Wunsch bekanntlich innerhalb eines Tages.
Jenen Service, führen Krause und Junicke aus, böte der Online-Handel allerdings keineswegs exklusiv: Auch in der lokalen Buchhandlung ließen sich Bücher bestellen und schon am nächsten Tag abholen. Mehr noch: Dort gebe es anders als im Internet auch Mitarbeiter, die bei Bedarf beraten. Und abgesehen davon würden auch die Einnahmen schlussendlich in der Stadt bleiben. Umso wichtiger sei es dementsprechend, dass auch Bad Harzburgs Innenstadt demnächst wieder über eine Buchhandlung verfüge. Die „Bücher-Heimat“ sei ein Projekt, das ganz zur Glücksschweinchenaktion passe, sagt Philipp Krause.